Pressemitteilung,
65 Lernorte, Kommunen und Netzwerke leisten wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung
Nachhaltige Entwicklung durch Bildung fördern
Nachhaltige Entwicklung durch Bildung fördern – das tun 65 ausgezeichnete Lernorte, Kommunen und Netzwerke in Deutschland, die sich am 26. September auf Einladung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission in Berlin getroffen haben. Im Mittelpunkt des heutigen Treffens stand die Frage, wie die Ausgezeichneten zur Umsetzung des am 20. Juni verabschiedeten Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Rahmen des UNESCO-Weltaktionsprogramms beitragen können.
Kornelia Haugg, Leiterin Abteilung Berufliche Bildung, Lebenslanges Lernen im Bundesministerium für Bildung und Forschung betonte „Das übergreifende Ziel des Nationalen Aktionsplan ist es, BNE stärker in den Strukturen unseres Bildungswesens zu verankern. Die 65 ausgezeichneten Lernorte, Kommunen und Netzwerke belegen eindrucksvoll, wie der Aktionsplan in die Tat umgesetzt werden kann. Ich bin begeistert, wie viele innovative und kreative Ideen die Ausgezeichneten verwirklicht haben, von der Berufsschule über Hochschulen bis zur eigenen Stadtverwaltung.“
Walter Hirche, Minister a.D., Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission erklärte: „Wie unser heutiges Verhalten künftige Generationen oder Menschen in anderen Erdteilen beeinflusst oder welche globalen Zusammenhänge zu Konflikten, Terror und Flucht führen, können wir oft nur schwer beurteilen. Bildung für nachhaltige Entwicklung hilft uns, die Auswirkungen unseres eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Die heute anwesenden ausgezeichneten Lernorte, Kommunen und Netzwerke in Deutschland zeigen eindrucksvoll, wie das Hand in Hand miteinander gelingen kann. Ich wünsche mir, dass sie viele Nachahmer finden werden.“
Ausgezeichnete Beispiele
An den Berufsbildenden Schulen I in Uelzen wird Nachhaltigkeit gelebt. Die strukturelle Verankerung zeigt sich deutlich: Auf allen schulischen Ebenen wurden BNE-Beauftragte eingesetzt, die sich gezielt für die Nachhaltigkeit stark machen, BNE-Projekte und -Initiativen anstoßen und der Schulgemeinschaft in Nachhaltigkeitsfragen beratend zur Seite stehen. Nachhaltige Entwicklung als Lerninhalt ist hier genauso wichtig wie die Energieeffizienz des Schulgebäudes oder die Einrichtung von Schülerfirmen, in denen Lernende ihr erworbenes Wissen fächerübergreifend anwenden und einem Realitätscheck unterziehen können. Stefan Nowatschin, der Schulleiter der Berufsbildenden Schulen I Uelzen profitierte von dem Austausch in Berlin: „Ich finde es super, dass sich so viele ausgezeichnete Initiativen hier in Berlin zum Austausch treffen konnten. Wir haben in unseren Schulen basierend auf dem Nationalen Aktionsplan einen schulischen Aktionsplan beschlossen. Für seine Umsetzung habe ich hier Partner und Experten gewonnen.“
Auch Ralf Behrens von der ausgezeichneten Initiative "Hamburg lernt Nachhaltigkeit" war in Berlin. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Behörde für Umwelt und Energie in Hamburg ist er beteiligt an dem Zusammenschluss von Hamburger Behörden, Institutionen, Verbänden, Netzwerken und Personen, die in der Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung tätig sind. Behrens erläutert „Wir sind gerade dabei, einen Masterplan Bildung für nachhaltige Entwicklung für Hamburg zu entwickeln, der sich am Nationalen Aktionsplan (NAP) orientiert. Dabei wollen wir aber nicht einfach aus einem NAP einen HAP machen. Wir legen großen Wert darauf, die Hamburger Besonderheiten zu berücksichtigen.“ Wichtige Kooperationspartner der Initiative sind unter anderem die Senatskanzlei, die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) sowie die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI).
Die ebenfalls ausgezeichnete Klimastiftung für Bürger verfolgt das Ziel, einen Beitrag zur Verankerung von BNE an Bildungseinrichtungen in der Metropolregion Rhein-Neckar und der Technologieregion Karlsruhe zu leisten. Dazu initiiert sie schulartenübergreifend von der Grundschule bis zur Berufsschule sowie im Hochschulbereich Bildungsprojekte und berät und unterstützt bereits mehr als zehn Bildungseinrichtungen bei der Umsetzung von Bildungsprojekten. Christian Ledig, Vorstand der Klimastiftung für Bürger betont: „Wir bestehen erst seit 2014 und sind somit noch eine sehr junge Stiftung. Für uns war es ein großes Glück, dass wir am Nationalen Aktionsplan mitarbeiten durften. Davon haben wir sehr profitiert. So orientiert sich etwa unser Bildungskonzept am Aufbau des Nationalen Aktionsplans.“ Für die weitere Umsetzung des Bildungskonzepts hat Ledig in Berlin hilfreiche Expertise anderer Initiativen gewonnen.
Hintergrund
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) zeichnen Kommunen, Lernorte und Netzwerke für ihre strukturelle Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Rahmen des UNESCO-Weltaktionsprogramms aus. Bisher haben 65 Kommunen, Lernorte und Netzwerke die Auszeichnung erhalten. Sie alle tragen zur Umsetzung des Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung bei. Die 130 Ziele und 349 Maßnahmenempfehlungen des Aktionsplans zeigen, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in allen Bildungsbereichen kurz-, mittel und langfristig verankert werden soll. Der Plan ist der zentrale Baustein für die Umsetzung des Bildungsziels der Globalen Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen auf nationaler Ebene.
Weitere Informationen
Ausgezeichnete Lernorte, Kommunen und Netzwerke
Portal zum UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung
Pressekontakt
Deutsche UNESCO-Kommission
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Katja Römer
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