Bildung und Zukunftskompetenzen an UNESCO-Stätten

Fünf UNESCO-Stätten weltweit erarbeiten derzeit die Grundlagen für ambitionierte Bildungsmaterialien und -angebote zur Förderung von Nachhaltigkeit, Innovation und/oder Digitalisierung für und an ihren Stätten, um Fördermittel von Dritten (z.B. Stiftungen) einzuwerben. Ermöglicht wird dies durch die Initiative und Unterstützung der Deutschen UNESCO-Kommission, der Henkel AG & Co. KGaA und der Fritz-Henkel-Stiftung.

Im Juni 2024 rief die Deutsche UNESCO-Kommission alle UNESCO-Stätten (Welterbestätten, Biosphärenreservate und Geoparks) in Deutschland und Uruguay dazu auf, Projektideen zur Entwicklung von hochwertigen Bildungsmaterialien und -angeboten für und an ihrer Stätte einzureichen. Aus den eingereichten Projektideen aus Deutschland und Uruguay wurden am 2. Juni 2024 zwei Verbünde von UNESCO-Stätten von einer Fachjury für eine Förderung von bis zu 22.000 Euro ausgewählt. Drei weitere UNESCO-Stätten werden derzeit in drei weiteren Ländern zur Förderung gesucht.

Konkret geht es bei der Förderung darum, die Grundlagen der Vermittlungs- und Bildungsarbeit an den UNESCO-Stätten zu stärken. Sie sollen sich verstärkt mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihren lokalen Auswirkungen, mit Innovation und/oder Digitalisierung auseinandersetzen. Zu diesem Zweck wird den ausgewählten UNESCO-Stätten, zum Beispiel die Ausarbeitung umfangreicher Anträge zur Einwerbung von Drittmitteln in Höhe von ggf. mehreren 100.000 Euro ermöglicht. Die Finanzierung wird durch eine Spende der Fritz Henkel Stiftung ermöglicht.

Geförderte Projekte

Rutas UNESCO Uruguay

Ein Konsortium aus 9 Partnern, UNESCO-Welterbestätten, Biosphärenreservaten, Geoparks, Creative Cities und dem Immateriellen Kulturerbe Uruguays, hat eine Projektidee entwickelt, die sich an Fachleute in UNESCO-Stätten richtet, die für die Verbesserung der Besuchererlebnisses und die Umsetzung nachhaltiger Praktiken in den Stätten verantwortlich sind. Ziel ist es, das Besuchererlebnis in den UNESCO-Stätten Uruguays grundlegend zu verbessern. Zu diesem Zweck entwickeln die Stätten gemeinsam mit der Technischen Universität Uruguay (UTEC) Ausbildungs- und Zertifizierungskurse für Fachleute der Stätten in den Bereichen Digitalisierung, Besucherverhalten und Erlebnisse, Nachhaltigkeit und Innovation.

Zu der Website der Rutas UNESCO Uruguay

Konsortium der Lausitzer UNESCO-Stätten

Die Projektidee der Lausitzer UNESCO-Stätten basiert auf der Zusammenarbeit mit einem deutsch-rumänischen Studiengang für angehende Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/innen an der BTU Cottbus. Es geht darum, den Zugang zu den Lausitzer UNESCO-Stätten für Multiplikator/innen und Schüler/innen zu verbessern. Gemeinsam mit Lehramtsstudierenden sollen exzellente Bildungsprogramme für die Lausitzer UNESCO-Stätten entwickelt werden, die aktuelle und zukünftige Herausforderungen und globale Themen auf lokaler Ebene aufgreifen und auch langfristig genutzt werden können.

Zu der Website der UNESCO 5 in der Lausitz

Hintergrund des Projektes

UNESCO-Stätten (Welterbestätten, Biosphärenreservate, Globale Geoparks) sind die Kronjuwelen unseres Planeten. Sie dienen nicht nur dem Schutz wertvoller Kultur und Natur und der nachhaltigen Entwicklung vor Ort, sondern sind auch ideale Orte, um die Werte und Ziele der Vereinten Nationen breiten Bevölkerungsschichten zu vermitteln. Die von der UNESCO ausgezeichneten Stätten genießen eine hohe politische Aufmerksamkeit und bieten vielfältige Lernmöglichkeiten durch Führungen, Kurse, Ausstellungen und Bildungsangebote. UNESCO-Stätten können ihr Vermittlungspotential zu globalen Herausforderungen (z.B. Klimawandel), nachhaltiger Entwicklung und sozialer Nachhaltigkeit, wie sie in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen verankert sind, durch die Entwicklung und den Einsatz innovativer Bildungsangebote und Zukunftskompetenzen weiter ausbauen.

Bisher gibt es vor allem Lernangebote, die auf traditionellen Formaten (Text-, Bild- und Videomaterial) basieren. Für Lernangebote, die neue interaktive Formate und/oder Technologien (wie z.B. Quizze, Planspiele, Workshops, Videos, Virtual Reality, Künstliche Intelligenz, Blockchain, Fernerkundung etc.) nutzen, fehlen meist die Mittel, die Zeit oder die Expertise, um selbst die Anträge zu stellen.

Dies soll die Förderung der Deutschen UNESCO-Kommission mit Mitteln der Fritz-Henkel-Stiftung ändern. Durch die finanzielle Unterstützung könnten sich die geförderten Stätten beispielsweise entsprechende Expertise oder Ressourcen für die Antragstellung „einkaufen“. Darauf aufbauend möchte das Projekt in fünf Ländern jeweils eine UNESCO-Stätte (oder einen Verbund) dabei unterstützen, wesentliche Hürden bei der Entwicklung aufwändiger neuer Bildungsangebote (zum Beispiel für das Besucherzentrum der Stätte) zu überwinden.