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Kooperationen mit anderen Nationalkommissionen
Die UNESCO hat als einzige Sonderorganisation der Vereinten Nationen nationale Kommissionen in ihren Mitgliedstaaten. Aktuell arbeiten genau 200 UNESCO-Kommissionen weltweit an der Schnittstelle zwischen Staat, Zivilgesellschaft und der UNESCO.
Schwerpunkte der Deutschen UNESCO-Kommission
Die Deutsche UNESCO-Kommission arbeitet unter anderem durch Kooperationen mit anderen UNESCO-Kommissionen seit Jahren erfolgreich für die Ziele der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP).
Sie fördert UNESCO-Kommissionen in ihrer strukturellen Aufstellung und Positionierung, um weltweit die Zahl von kompetenten Partnerinnen und Partner für eine schlagkräftige Projektumsetzung zu steigern. Viele Kooperationen fördern hochwertige Bildung, Welterbestätten, Biosphärenreservate, Geoparks sowie die Vernetzung von Kulturinstitutionen.
Regional konzentriert sich die Deutsche UNESCO-Kommission auf die Zusammenarbeit in Europa und mit Subsahara-Afrika. Darüber hinaus arbeitet sie mit zahlreichen anderen Kommissionen eng zusammen, zum Beispiel mit Südkorea, Japan, den Philippinen, Mexiko und Kanada. Im arabischen Raum kooperiert sie direkt mit Kulturverbänden.
Zusammenarbeit in Europa
Auf gemeinsame Initiative mit der niederländischen und der flämischen UNESCO-Kommission hat die Deutsche UNESCO-Kommission 2015 in Bonn die Gründungstagung für das informelle Netzwerk Europäischer UNESCO-Kommissionen ins Leben ausgerichtet. Das Netzwerk umfasst jene UNESCO-Kommissionen, deren Staaten Mitglied der UNESCO sind und zugleich Mitglied von EU, EU-Beitrittskandidaten oder EFTA-Staaten sind oder den Euro als Währung haben.
Diese 40 UNESCO-Kommissionen tauschen ihre Erfahrung über eine gemeinsame Online-Plattform aus, die von der Deutschen UNESCO-Kommission betreut wird. Jährlich treffen sich die Leitungen auf mehrtägigen Tagungen, zuletzt im April 2017 in Thessaloniki, Griechenland. Neben dem Lernen voneinander und der Erhöhung der Sichtbarkeit der UNESCO in Europa streben die UNESCO-Kommissionen vor allem Synergien zwischen der Arbeit der UNESCO und der EU an. Aus dem regelmäßigen Austausch sind bereits zahlreiche Aktivitäten und Projekte entstanden.
Die Dokumentation der Beiträge von UNESCO-Netzwerken zur Globalen Nachhaltigkeitsagenda ist eines der Kooperationsprojekte. Es wird von der Schweizer und der britischen UNESCO-Kommission koordiniert. Eine Kooperation mit der österreichischen, der slowakischen und der polnischen UNESCO-Kommission 2014 bis 2016 wiederum hat in acht mittel- und osteuropäischen Ländern Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung gestärkt.
Auch die UNESCO-Kommissionen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg arbeiten seit den 1950ern eng zusammen. Auf jährlichen Treffen teilen sie ihre Erfahrungen und planen gemeinsame Aktivitäten.
Zusammenarbeit mit Afrika
Die Region Afrika hat Priorität in der UNESCO-Arbeit. Seit 2008 arbeitet die Deutsche UNESCO-Kommission mit ausgewählten afrikanischen UNESCO-Kommissionen zusammen und unterstützt damit die deutsche Afrikapolitik in Schlüsselbereichen wie nachhaltige Entwicklung und Bildung. Der Beginn derder Zusammenarbeit wurde im 2008 durch die „Bonn Roadmap“ festgeschrieben und 2016 durch das „Seeta Agreement“ aktualisiert.
Die Schwerpunkte der Kooperationen legen die Deutsche UNESCO-Kommission und die afrikanischen UNESCO-Kommissionen gemeinsam fest.
In über zehn Jahren ist ein enger Kooperationsrahmen und ehrgeiziges Partnerschaftsprogramm entstanden, das drei Ziele verfolgt:
1. Stärkung der Handlungsfähigkeit afrikanischer Nationalkommissionen;
2. Unterstützung der Umsetzung von zentralen UNESCO-Instrumenten in Afrika (zum Beispiel die Welterbekonvention oder das Programm "Der Mensch und die Biosphäre");
3. Förderung der regionalen Zusammenarbeit afrikanischer UNESCO-Kommissionen
Zusammenarbeit mit dem östlichen Afrika
Die Deutsche UNESCO-Kommission unterstützt die regionale Kooperation der UNESCO-Kommissionen von Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda seit 2008. Die UNESCO-Kommission Ugandas hat ein eigenes Sekretariat für die Kooperation eingerichtet. Wichtigstes Ergebnis der Kooperation bisher ist das „Capacity Development Training Manual for UNESCO National Commissions”, welches Nationalkommissionen zeigt, welche Hebelwirkungen Nationalkommissionen entfalten können und wie das gelingt (2015, verfügbar in Englisch und Französisch).
In jedem Jahr unterstützt die Deutsche UNESCO-Kommission mindestens einen Workshop zur regionalen Kooperation in Afrika. Die Themen werden von den afrikanischen Partnern vorgeschlagen. Mehrere afrikanische UNESCO-Kommissionen beteiligen sich inzwischen finanziell an gemeinsamen Veranstaltungen. Die kenianische UNESCO-Kommission hat 2018 das globale Treffen organisiert und ist aufgrund einer Organisationsänderung 2013 inzwischen ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche afrikanische UNESCO-Kommission.
2018 unterstützt die Deutsche UNESCO-Kommission ein regionales Netzwerktreffen und Projekte von vier der Partner-Kommissionen zur Stärkung von deren Fähigkeiten.
Zusammenarbeit mit dem südlichen Afrika
Seit 2012 unterstützt die Deutsche UNESCO-Kommission die Kooperation der UNESCO-Kommissionen von Botswana, Lesotho, Malawi, Mozambique, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika und eSwatini/Swasiland. Die UNESCO-Kommissionen des südlichen Afrikas haben eine eigene Online-Plattform für den Wissensaustausch eingerichtet und beteiligen sich inzwischen ebenfalls finanziell an Veranstaltungen. 2017 bis 2019 unterstützt die Deutsche UNESCO-Kommission diese Länder zudem bei der Umsetzung des Programms „Der Mensch und die Biosphäre“. Im November 2018 unterstützt die Deutsche UNESCO-Kommission ein weiteres Netzwerktreffen in eSwatini.
Förderung des Unternehmergeists von Universitätsabsolventen
Als besonders erfolgreich hat sich in der Partnerschaft mit afrikanischen UNESCO-Kommissionen das Student Training for Entrepreneurial Promotion (STEP) erwiesen. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat mit den Kommissionen von Liberia, Kenia, Uganda, Mexiko und Lesotho und der Leuphana Universität Lüneburg über jeweils drei Jahre kooperiert, um Unternehmertum an den dortigen Universitäten zu stärken. Ab 2018 erfolgt dies auch in Südafrika und Philippinen. Finanziert wurden diese Projekte meist durch die BASF-Stiftung.
Darüber hinaus entsendet die Deutsche UNESCO-Kommission mit ihrem Freiwilligendienst kulturweit junge Menschen an UNESCO-Kommissionen weltweit, zum Beispiel nach Ghana, Jamaika, Kenia, Lesotho, Mexiko, Mongolei, Namibia, Paraguay, Ruanda, Sambia, Slowakei, Uruguay und Uganda. Ab 2019 entsendet die Deutsche UNESCO-Kommissionmit „naturweit“ zudem jungen Menschen an naturbezogene UNESCO-Stätten weltweit.
Darüber hinaus unterstützt die Deutsche UNESCO-Kommission Nominierungen von Welterbestätten und den Austausch im internationalen Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Die Deutsche UNESCO-Kommission verknüpft ihre Kooperationen mit Nationalkommissionen auch mit weiteren deutschen Partnern, zum Beispiel Akteuren aus der Entwicklungszusammenarbeit, Stiftungen, Unternehmen und Behörden, sodass Projekte langfristig tragfähig werden und ein nachhaltiger Nutzen vor Ort entsteht.