Kultur und Natur
Das UNESCO Creative Cities Netzwerk – Kreativstädte weltweit
Das UNESCO-Programm „Creative Cities“ vernetzt weltweit Städte, die Erfahrungen, Strategien, Ideen und modellhafte Praxis im Bereich zeitgenössischer Kunst und Kultur, einschließlich der Kulturwirtschaft, austauschen wollen. Mitglieder des Netzwerks sind Exzellenz-Zentren in einem der sieben Bereiche Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk oder Literatur. Inzwischen sind 350 Städte im UNESCO-Netzwerk aktiv, darunter auch die sieben deutschen Städte Berlin, Bremen, Hannover, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Potsdam.
Das UNESCO-Programm „Creative Cities“ wurde 2004 im Rahmen der Global Alliance for Cultural Diversity der UNESCO gegründet. Dieses Netzwerk verbindet weltweit Städte, die Erfahrungen, Strategien, Ideen und modellhafte Praxis im Bereich zeitgenössischer Kunst und Kultur, einschließlich der Kulturwirtschaft, austauschen wollen.
Von Ouagadougou (Burkina Faso) als Kreativstadt des Handwerks über Toronto (Kanada) als Creative City of Media Arts bis zur chinesischen Stadt Wuhan als Kreativstadt des Designs sind inzwischen 350 Städte im UNESCO-Netzwerk aktiv.
Mitglieder des Netzwerks sind Exzellenz-Zentren in einem der sieben Bereiche Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk und Literatur. Sie unterstützen sich gegenseitig durch Kooperation und geben ihre Erfahrungen an andere kreative Städte oder Metropolen, vor allem auch in Entwicklungsländern, weiter.
Als Hochburgen der Kreativität nutzen die Städte im Netzwerk ihr kreatives Potenzial für die sozio-ökonomische und kulturelle Entwicklung.
Bei Aufnahme in das Netzwerk verpflichten sich die Städte zur aktiven Mitarbeit und zur internationalen Kooperation.
Sie schaffen Partnerschaften mit Akteurinnen und Akteuren in ihrer Stadt und mit anderen Städten, tauschen Wissen und Erfahrungen aus, verbessern die Teilhabe aller am kulturellen Leben und fördern aktiv die lokale Kultur- und Kreativwirtschaft. Bei der jährlichen Vollversammlung des Netzwerks gestalten sie das Netzwerk aktiv mit. Eine Finanzierung des Netzwerks durch die UNESCO findet nicht statt.
Sieben deutsche Städte im Netzwerk
Deutschland hat sechs Städte im globalen Netzwerk: Hannover und Mannheim als „Stadt der Musik“ (2014), Heidelberg als „Stadt der Literatur“ (2014), Berlin als „Stadt des Designs“ (2005), Karlsruhe als „Stadt der Medienkunst“ (2019), Potsdam als „Stadt des Films“ (2019) und Bremen als "Stadt der Literatur" (2023).
UNESCO Creative Cities
Potenzial für die nachhaltige Stadtentwicklung
Mit der Anerkennung als kreative Stadt kann das Potenzial von Kultur für nachhaltige Stadtentwicklung verstärkt genutzt werden. Die Teilnahme im Netzwerk bringt für die Stadt Vorteile: Die Kreativwirtschaft wird stärker gefördert. Die Stadt ist Mitglied in einem weltweiten Netzwerk kreativer Städte und kann das Potenzial internationaler Vernetzung voll ausschöpfen. Außerdem rückt die Stadt durch die Auszeichnung ins Zentrum des internationalen Interesses.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist heute weltweit eine der wachstumsstärksten Branchen. Der Welthandel mit kreativen Gütern und Dienstleistungen erreichte nach dem letzten Kulturwirtschaftsbericht der Vereinten Nationen im Jahr 2011 den Rekordwert von 624 Milliarden US-Dollar. Damit hat sich der Welthandel seit 2002 mehr als verdoppelt. Gleichzeitig ist Kulturwirtschaft ein entscheidender Faktor für nachhaltige Entwicklung. Der dritte Creative Economy Report aus dem Jahr 2013 analysiert umfassend die sozioökonomische Bedeutung der Kulturbranche.
Kulturelle Aktivitäten in Städte stärken den sozialen Zusammenhalt, fördern den Dialog zwischen gesellschaftlichen Gruppen und tragen zu nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung über die Kultur- und Kreativwirtschaft bei. Dies zeigt auch der UNESCO-Weltbericht Kultur: Urbane Zukunft aus dem Jahr 2016: Kultur macht Städte nachhaltiger, sicherer und belastbarer. Kreativität und Kultur als Teil der Stadtentwicklung leistet damit einen Beitrag unter anderem zur Erreichung des Ziels 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ der UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung.
Im Rahmen der Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung und der New Urban Agenda bietet das Netzwerk eine Plattform für Städte, um den Beitrag von Kultur zu nachhaltiger Stadtentwicklung zu stärken.