Pressemitteilung,
Globales Bündnis stellt Fair-Culture-Charta vor
Grundlagendokument fordert menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Kulturtätige
Am 10. September 2024 stellt die Deutsche UNESCO-Kommission gemeinsam mit einem Bündnis von Institutionen aus allen Weltregionen bei einer digitalen Veranstaltung die Fair-Culture-Charta der internationalen Öffentlichkeit vor. Das Grundlagendokument wurde seit Anfang 2023 in einem partizipativen Prozess von Expertinnen und Experten aus aller Welt erstellt.
Die Charta überträgt die aus dem Handel mit Schokolade oder Kaffee bekannten Fairtrade-Prinzipien auf die Kultur und Kreativwirtschaft. Damit soll für menschenwürdige Arbeitsbedingungen für alle Künstlerinnen und Künstler, Kreative und andere Kulturtätige gesorgt werden.
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer betont: „Kreative weltweit leben und arbeiten oft unter prekären Bedingungen, insbesondere im Globalen Süden. 95 Prozent aller Ausfuhren von Kulturgütern und -dienstleistungen stammen aus Industrieländern. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz verändern das Wirtschaften, auch in der Kultur. Wir brauchen mehr Engagement und Partner, die sich für faire Handelsbeziehungen und Arbeitsbedingungen im Kulturbereich einsetzen!“
Die Erstellung der Fair-Culture-Charta wurde von über zehn Institutionen aus der ganzen Welt getragen, unter anderem vom Goethe-Institut, Fairtrade International und den Weltverbänden der Musiker und der Schauspielerinnen. Sie unterstützen die Ziele der Charta und laden andere Akteure aus Politik und Gesellschaft ein, die Charta zu unterzeichnen.
Zeit und Ort
Dienstag, 10. September 2024, 14.00 bis 16.00 Uhr
Die Veranstaltung findet online statt.
Anmeldung
Die Veranstaltung ist presseöffentlich. Um Anmeldung wird gebeten bis zum 10. September per E-Mail an presse(at)unesco.de.
Programm
Begrüßung
Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission
Eröffnung
Ernesto Ottone, Stellvertretender UNESCO-Generaldirektor für Kultur
Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt
Vorstellung der Fair-Culture-Charta
Jordi Baltà Portoles, Berater und Forscher im Bereich Kultur und internationale Beziehungen, Spanien
Diskussion: Die Entstehung der Fair-Culture-Charta
Marie-Julie Desrochers, Generalsekretärin, International Federation of Coalitions for Cultural Diversity
Dominick Luquer, Generalsekretär, International Federation of Actors
Katrina Stuart Santiago, Schriftstellerin, Philippinen
Eddy Johana Gómez, Projektleiterin, Llorona Records, Kolumbien
Erkenntnisse von Fairtrade für Fair Culture
Véronique Guèvremont, UNESCO-Lehrstuhl, Universität Laval, Kanada
Diskussion: Nächste Schritte für Fair Culture
Claudio Ribeiro Krause, Direktor für internationale Beziehungen, Fairtrade International
Toussaint Tiendrebeogo, Sekretär des Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, UNESCO
Luanda Smith, CEO, Creatividad y Cultura Glocal, Mexico
Fair Culture in der Praxis: Red de Salas Digitales de Mercosur (RECAM)
Anabel Jessenne, Stellvertretende Koordinatorin von RECAM, Argentinien
Abschluss
Lutz Möller, Stellvertretender Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission
Moderation: Anupama Sekhar, Vorstandsmitglied von Res Artis – Worldwide Network of Arts Residencies, Vereinigte Arabische Emirate / Indien, und Farai Mpfunya, Experte für Governance von Kultur, kulturelle Beziehungen und Politikgestaltung, Simbabwe
Weitere Details zum Programm finden Sie online.
Hintergrund
Die Fair-Culture-Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission zielt darauf ab, faire und nachhaltige Austausch- und Handelsbeziehungen im Kulturbereich weltweit zu fördern. Inspiriert von der Fairtrade-Bewegung, setzt sich Fair Culture für die Reduzierung von Ungleichheiten in der Kultur und Kreativwirtschaft ein, insbesondere zwischen dem Globalen Süden und Norden. Eine Grundlage dafür bildet die 2021 veröffentlichte Studie „Fair Culture – Ein Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung“, die Wege aufzeigt, wie Mobilität und internationale Zusammenarbeit im Kulturbereich gefördert werden können. Die Initiative will außerdem zu Reformen im Kultursektor beitragen und langfristig in den Rahmen der UN für nachhaltige Entwicklung integriert werden.
Weitere Informationen
Pressekontakt
Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze(at)unesco.de
Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de