Kultur und Natur
Welterbe vermitteln
Wie erfolgte Stadtplanung vor Jahrhunderten und welche Einflüsse hat dies noch heute auf unsere Städte? Wo findet man die Grundlagen moderner Industrie in Europa und inwieweit spiegeln diese Orte interregionale Austauschbeziehungen wider? Wie beeinflusst die Lage im Wattenmeer die Vögel im Nationalpark Banc d'Arguin in Mauretanien?
Nach der Welterbekonvention kommt der Vermittlung von Welterbe die gleiche große Bedeutung zu wie dem Schutz und Erhalt der Stätten. Vertragsstaaten und Welterbestätten verpflichten sich, Wissen und Kenntnisse über das Erbe der Menschheit und die Notwendigkeit seines Erhalts der Gesellschaft zu vermitteln.
In Artikel 27 der Welterbekonvention heißt es:
„(1) Die Vertragsstaaten bemühen sich unter Einsatz aller geeigneten Mittel, insbesondere durch Erziehungs- und Informationsprogramme, die Würdigung und Achtung des in den Artikeln 1 und 2 bezeichneten Kultur- und Naturerbes durch ihre Völker zu stärken.
(2) Sie verpflichten sich, die Öffentlichkeit über die diesem Erbe drohenden Gefahren und die Maßnahmen auf Grund dieses Übereinkommens umfassend zu unterrichten.“
Welterbestätten sind Lernorte
Ziel der Welterbevermittlung ist es, eine Welterbestätte als Lernort interkultureller Begegnung erfahrbar zu machen. Durch vielseitige Bildungsangebote können unterschiedlichste Aspekte des Welterbes – wie seine historische und gesellschaftliche Bedeutung, seine Baugeschichte und Architektur, sein Beitrag für nachhaltige Entwicklung – begreifbar gemacht werden. Vor allem aber kann verdeutlicht werden, welche Bedeutung interkultureller Austausch und grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf die Entwicklung von Welterbe hat.
Welterbevermittlung ist vielseitig – in ihren Zielen und Zielgruppen, ihren Methoden und Ansatzpunkten. Viele Welterbestätten bieten informelle und formelle Bildungsangebote, insbesondere für junge Interessierte, zum Thema Welterbe an und ermöglichen ein direktes Erlebnis der Stätten bis hin zur Mitarbeit. Internationale Gäste und Interessierte aus der Region können die Welterbestätten nicht nur als besondere Kultur- oder Naturstätten besichtigen, sondern sich eingehender mit ihrer Bedeutung und den Zielen der Welterbekonvention auseinandersetzen. Begleitende universitäre und außeruniversitäre Forschung und der Austausch zwischen Wissenschaft und Forschung sind notwendig für die kontinuierliche Verbesserung der Vermittlungsangebote.
Welterbe-TeamerInnen
Die Deutsche UNESCO-Kommission bietet eine zweijährige Weiterbildung zur Welterbevermittlung an. weiterlesen
Welterbe lernen und mitgestalten
Übergeordnetes Ziel der Welterbebildung ist die Vermittlung von Wissen zum Welterbe, dessen Grundgedanken und Geschichte, zum außergewöhnlichen universellen Wert von Welterbestätten und zu ihrer Bedeutung in heutigen Gesellschaften als Orte für interkulturelle Begegnung und nachhaltige Entwicklung. weiterlesen
Welterbe erfahren und besuchen
Den Ausgangspunkt jeglicher Welterbevermittlung bilden die Welterbestätten selbst. Durch die Erfahrung außergewöhnlicher Natur, ihrer biologischen Vielfalt und der in ihr sichtbaren Entwicklungsgeschichte der Erde, und die Erkundung von meisterhaften Bauwerken, Kulturlandschaften sowie von historischen Bauzeugnissen gesellschaftlicher Entwicklungen wird eine höhere Wertschätzung angestrebt. weiterlesen
Welterbe lehren und erforschen
Welterbevermittlung entwickelt sich ständig weiter. Die internationale Vernetzung von Expertise und die gemeinsame Arbeit an Strategien und Konzepten für Bildungsarbeit sind aus diesem Grund ein wichtiger Bestandteil des Themenfeldes Welterbevermittlung. weiterlesen
Freiwillige an Welterbestätten
Aktiv mitwirken und selbst Verantwortung übernehmen – Freiwilligendienste bieten eine besondere Gelegenheit in sozialen, kulturellen, ökologischen oder anderweitigen Kontexten mitzuwirken. Auch für die Mitarbeit an Kultur- und Naturerbestätten gibt es diverse Möglichkeiten von Freiwilligeneinsätzen mit Bezug zum Welterbe und für Projekte zwischen wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten. weiterlesen