Kultur und Natur

Immaterielles Kulturerbe weltweit

Geigenbau im italienischen Cremona, Yoga aus Indien, die kubanische Rumba, der Zaouli-Tanz in Côte d’Ivoire, der Pinisi-Bootsbau in Indonesien oder das traditionelle System der Wasserrichter in Peru – sie alle gehören zum von der UNESCO anerkannten Immateriellen Kulturerbe.

Illustration Immaterielles Kulturerbe

Neuaufnahmen in die UNESCO-Listen

Der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss Immaterielles Kulturerbe erweitert die drei weltweiten UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes jährlich um Neuaufnahmen von Kulturformen und Modellprogrammen.

zu den Neuaufnahmen 2023

Die lebendigen kulturellen Ausdrucksformen prägen Identitäten und stärken den Zusammenhalt von Gruppen und Gemeinschaften. Durch den Rückgriff auf traditionelles Wissen und erfahrungsbasiertes Können leisten sie einen Beitrag zur Bewältigung aktueller wie auch zukünftiger gesellschaftlicher Herausforderungen.

Mit dem Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes verabschiedete die UNESCO 2003 ein wegweisendes Instrument zur Würdigung überlieferten menschlichen Wissens und Könnens sowie zur Bewusstseinsbildung für dessen lokale, regionale und internationale Bedeutung. Das Übereinkommen soll außerdem die internationale Zusammenarbeit im Bereich des Immateriellen Kulturerbes durch den Austausch von Informationen und Erfahrungen sowie durch gemeinsame, grenzüberschreitende Initiativen fördern

Einmal jährlich nimmt der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss neue Immaterielle Kulturformen sowie Gute Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes in die drei internationalen UNESCO-Listen auf.

Im Rahmen des Übereinkommens fördern die UNESCO und die Deutsche UNESCO-Kommission Projekte und Fachtagungen zum Wissensaustausch, zur Generierung von Erkenntnissen und zum Kapazitätsaufbau.

UNESCO-Übereinkommen Immaterielles Kulturerbe

Dem UNESCO-Übereinkommen von 2003 sind bislang 180 Staaten beigetreten, wodurch es fast universelle Gültigkeit erlangt hat. 

Übersicht der Vertragsstaaten

Wie Deutschland führen auch andere Vertragsstaaten nationale Verzeichnisse zum Immateriellen Kulturerbe. Eine Übersicht finden Sie hier:

Nationale Verzeichnisse Immaterielles Kulturerbe

UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes (PDF)

Drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes

Auf internationaler Ebene gibt es drei UNESCO-Listen zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes: 

  • Die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit zeigt beispielhaft die weltweite Vielfalt des Immateriellen Kulturerbes. Die Liste soll zur größeren Sichtbarkeit und wachsendem Bewusstsein für die Bedeutung von Immateriellem Kulturerbe weltweit beitragen.
     
  • Die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes soll deutlich machen, dass einige Kulturformen durch globale wie auch lokale Entwicklungen bedroht sind und effektiver Erhaltungsmaßnahmen bedürfen. Zur Unterstützung geeigneter Maßnahmen hat die UNESCO einen internationalen Fonds eingerichtet.
     
  • Die ins UNESCO-Register Guter Praxisbeispiele aufgenommenen Modellprojekte zeigen, wie Immaterielles Kulturerbe effektiv und mit innovativen Methoden erhalten, an kommende Generationen weitergeben und lebendig weiterentwickeln werden kann.

Einträge in den UNESCO-Listen

Die drei UNESCO-Listen weisen 678 Einträge aus 140 Ländern auf.

Beitrag Deutschlands zu den UNESCO-Listen

Deutschland verzeichnet derzeit zehn Einträge auf den UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes:

Hebammenwesen (zusammen mit sieben weiteren Staaten)

Manuelle Glasfertigung (zusammen mit fünf weiteren Staaten)

Traditionelle Bewässerung (zusammen mit sechs weiteren Staaten)

Bauhüttenwesen (zusammen mit vier weiteren Staaten)

Genossenschaftsidee & -praxis

Orgelbau und Orgelmusik

Falknerei (zusammen mit 23 weiteren Staaten)

Blaudruck (zusammen mit vier weiteren Staaten)

Moderner Tanz

Flößerei (zusammen mit fünf weiteren Staaten)

UNESCO-Listungen aus Deutschland

Aufnahmen und Nominierungen von Kulturformen und Modellprogrammen aus Deutschland

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