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Potsdam und Karlsruhe bewerben sich als UNESCO-Kreativstädte
Potsdam und Karlsruhe wollen als Stadt des Films und der Medienkunst ins Netzwerk der UNESCO Creative Cities aufgenommen werden. Über ihre Bewerbungen wird Ende des Jahres entschieden.
Karlsruhe hat sich um die Aufnahme ins Netzwerk der UNESCO-Kreativstädte beworben. Das gab Oberbürgermeister Frank Mentrup heute auf einer Pressekonferenz bekannt. Auch Potsdam will als Stadt des Films Creative City werden. Über die Anträge wird Ende des Jahres in Paris entschieden.
Karlsruhe – Stadt der Medienkunst
Mit dem Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) beheimatet Karlsruhe eine der renommiertesten Einrichtungen für Medienkunst in Deutschland. Breits Anfang 2018 begann unter Federführung des Kulturamts in enger Zusammenarbeit mit dem ZKM, der lokalen Kulturszene und Kreativwirtschaft, der Hackerszene, mit Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung die Vorbereitung für die Karlsruher Bewerbung als UNESCO-Kreativstadt für Medienkunst. Eine deutsche UNESCO-Kreativstadt im Bereich Medienkunst gibt es bisher nicht. Zu den 14 UNESCO-Kreativstädten mit diesem Schwerpunkt gehören unter anderem Dakar, Linz, Toronto und Guadalajara.
„Karlsruhe möchte sich national und international weiter vernetzen, sucht weltweit Kooperationspartner sowie den fachlichen und künstlerischen Austausch“, sagt Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe. „Daher ist es nur folgerichtig, dass Karlsruhe sich um Aufnahme ins UNESCO-Creative-Cities-Netzwerk als Stadt der Medienkunst bewirbt.“
Potsdam – Wiege des deutschen Films
Zusammen mit dem Medienboard Berlin-Brandenburg, dem Filmpark Babelsberg und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF wirft Potsdam als Wiege des deutschen Films seinen Hut in den Ring. Eine deutsche UNESCO-Kreativstadt im Bereich Film gibt es bisher nicht. Zu den 13 internationalen Filmstädten gehören unter anderem Rom, Bradford, Bristol und Galway.
„Potsdam als Heimat des ältesten Filmstudios der Welt, als Produktionsstandort des als UNESCO-Weltdokumentenerbe anerkannten Films ‚Metropolis‘, mit seiner vielschichtigen Filmgeschichte der UFA, der DEFA und den herausragenden nationalen und internationalen Produktionen der Gegenwart ist wohl wie kaum eine andere deutsche Stadt dazu geeignet, sich als UNESCO Creative City of Film zu bewerben“, betont Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert.
Hintergrund
Das UNESCO-Netzwerk der Creative Cities bringt weltweit Städte zusammen, die sich zu ihren Erfahrungen, Strategien, Ideen und modellhafter Praxis im Bereich zeitgenössischer Kunst und Kultur austauschen wollen. Mitglieder des Netzwerks sind Exzellenzzentren in einem der sieben Bereiche Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk oder Literatur. Inzwischen sind 180 Städte im UNESCO-Netzwerk aktiv. Aus Deutschland wirken vier Städte im globalen Netzwerk mit: Hannover und Mannheim als Städte der Musik, Heidelberg als Stadt der Literatur und Berlin als Stadt des Designs.
Interessierte Städte können sich als UNESCO Creative City bewerben. Ein Gremium aus Expertinnen und Experten der UNESCO, externen Fachleuten und Mitgliedern des Städtenetzwerks bewertet die Bewerbungen.