Bildung
UNESCO-Projektschulen weltweit
Das weltweite Netzwerk der UNESCO-Projektschulen nennt sich ASPnet (UNESCO Associated Schools Network) und wurde 1953 unter Beteiligung Deutschlands gegründet. Es dient dazu, Friedens- und Demokratieerziehung, Erinnerungskultur, Menschenrechtsbildung, Leben in Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulprofilen sowie im Alltag und der pädagogischen Arbeit von Schulen weltweit wirkungsvoll zu verankern.
Weltweites Netzwerk
Weltweit gibt es über 11.500 UNESCO-Projektschulen in 182 Ländern.
Weltweit sind über 11.500 Schulen in 182 Ländern Mitglied des internationalen Netzwerks der UNESCO-Projektschulen - dem UNESCO Associated Schools Network (ASPnet). ASPnet ist Motor für Innovation und Qualität in der Bildung und gilt als ein wirksames Instrument zur Erreichung des Bildungsziels 4.7 der globalen Nachhaltigkeitsziele, speziell in den Bereichen Global Citizenship Education (GCED) und Education for Sustainable Development (ESD).
Aus Deutschland engagieren sich derzeit rund 200 anerkannte UNESCO-Projektschulen im internationalen Netzwerk. Sie kooperieren mit Schulen und Partnern in anderen Ländern, entwickeln Schulpartnerschaften und gemeinsame Projekte, führen Aktivitäten durch und teilen ihr Wissen und ihre Erkenntnisse. Für das weltweite Netzwerk der UNESCO-Projektschulen gelten seit 2017 verbindliche Guidelines.
UNESCO Associated Schools Network (ASPnet)
Die Ansätze von ASPnet
1. Gestalten: Als Ideenlabor entwickelt, erprobt und verbreitet ASPnet innovative Lehrmaterialien und fördert neue Lehr- und Lernansätze, die auf den Grundwerten und Prioritäten der UNESCO basieren.
2. Lehren und Lernen: Kapazitätsaufbau, innovatives Lehren und partizipatives Lernen in spezifischen ASPnet-Themenbereichen ermöglichen Schulleitungen, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und der breiteren Schulgemeinschaft, die Werte der UNESCO zu integrieren und zu Vorbildern in ihrer Gemeinschaft und darüber hinaus zu werden.
3. Interaktion: ASPnet bietet die Möglichkeit, Erfahrungen, Wissen und Gute-Praxis-Beispiele mit Schulen, Einzelpersonen, Gemeinschaften, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern und der gesamten Gesellschaft zu verbinden und auszutauschen.
ASPnet ist bei der UNESCO in Paris angesiedelt und stellt die internationale Koordination des Netzwerks sicher. Das Bindeglied zwischen dem internationalen und dem deutschen Netzwerk der UNESCO-Projektschulen bildet die Bundeskoordination. Schulleitungen, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler leiten die Aktivitäten der Mitgliederschulen des Netzwerks.
Weltweite Aktivitäten
UNESCO-Projektschulen fördern die Ideale und Werte der UNESCO, indem sie die humanistische, kulturelle, soziale, nachhaltige und transnationale Dimension von Bildung stärken.
Die Besonderheit von ASPnet-Projekten liegt in ihrem Fokus auf den Menschenrechten und ihrer Bestrebung, innovative Ansätze zu entwickeln und zu nutzen unter Berücksichtigung einer globalen Perspektive und in Zusammenarbeit mit Schulen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene.
Neben lokalen Schulprojekten werden nationale, regionale oder internationale Vorzeigeprojekte, Konferenzen und Wettbewerbe von der UNESCO und den nationalen Koordinatoren unterstützt und koordiniert, um die Zusammenarbeit, das gegenseitige Lernen und den Austausch von Gute-Praxis-Beispielen zwischen den beteiligten Schulen zu fördern.
Transnationale Projekte der Bundeskoordination
Deutsch-Arabischer Dialog
Der Deutsch-Arabische Dialog wurde 2003 initiiert. Seither wurde das Projekt alle ein bis zwei Jahre in Deutschland oder einem arabischen Land realisiert. Neben interkulturellen Aspekten rückt es die Ziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt. Die Veranstaltungen richten sich an Jugendliche. Diese müssen als Teilnahmevoraussetzung ein eigenes Projekt zu den globalen Nachhaltigkeitszielen gestalten und umsetzen.
Die Projekt-Tagungen umfassen Workshops, Zukunftswerkstätten, World-Cafés, Design Thinking und Debatten sowie musisch-kulturelle Angeboten wie Theater, Musik und Film. 2018 wurde der letzte Dialog unter niedersächsischer Federführung in Tunis durchgeführt.
Deutsch-Afrikanische Jugendakademie
Die seit 2012 etablierte Deutsch-Afrikanische Jugendakademie bringt Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen afrikanischen Ländern und Deutschland zusammen und regt zu zivilgesellschaftlichem Engagement an. Als Teilnahmevoraussetzung gilt die Entwicklung einer Projektidee. Die verschiedenen Vorhaben werden im Rahmen der Veranstaltung präsentiert und von der Gruppe evaluiert, anschließend weitergeführt und via Internet ausgetauscht.
In den vergangenen Jahren entstanden auf diese Weise rund 300 anspruchsvolle und kreative Projekte. Die Jugendlichen fungieren nach Ende der Akademie als Multiplikatoren, um Ergebnisse, Methoden und Inhalte der schulischen und außerschulischen Öffentlichkeit vorzustellen. 2018 wurde die Akademie mit der deutsch-afrikanischen Climate Action-Jugendkonferenz zu einem gemeinsamen Format umgestaltet.