Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe
Zirkus als eigenständige Form der Darstellenden Kunst
Der Zirkus als eigenständige Form der darstellenden Kunst präsentiert einem Publikum auf spezifischen Fähigkeiten basierende Darbietungen. Als Ergebnis eines kreativen Prozesses werden Inhalte vermittelt und Elemente anderer Kunstbereiche wie zum Beispiel Theater, Tanz, Musik, aber auch des Sports und der Technik aufgegriffen.
Die Faszination des Zirkus basiert auf spezifischen Fähigkeiten der Darstellenden und ihren Präsentationen. Beispiele hierfür sind besondere Gelenkigkeit, Balancevermögen oder Fingerfertigkeit. Zum Teil werden auch spezielle Requisiten dabei verwendet, beispielsweise Seilanlagen, Jonglierkeulen oder ein Trapez. Der Zirkus beinhaltet unter anderem auch Akrobatik, Zauberei, Musik, Clownerie und Pantomime. Für das Publikum ist das Live-Erlebnis einer Zirkusvorstellung ein elementares sinnliches Erlebnis.
Im Laufe seiner 250-jährigen Geschichte hat sich der Zirkus stets gewandelt. Dabei haben sich unterschiedliche Formen ausgeprägt, die heute parallel und im gegenseitigen Austausch miteinander existieren. Bei kleineren Unternehmen bestreitet heutzutage manchmal eine einzige Familie das ganze Programm, bei größeren ist das Ensemble oft sehr divers. Im Varieté werden Zirkusdisziplinen auf der Bühne präsentiert und klassische Zirkusse, vom kleinen Familienzirkus bis zum Großzirkus, gehen quer durch Deutschland auf Tournee.
Neben den artistischen und akrobatischen Fertigkeiten die in einem Zirkus sowie in Schulen für Zirkusse und Artistinnen und Artisten weitervermittelt werden, wird unter anderem auch das Wissen um die Gestaltung von Zirkusvorstellungen, Beleuchtung und Musik weitervermittelt. Der klassische Zirkus hat sich im Laufe der Jahre inhaltlich stark differenziert und setzt dabei mit verschiedensten Programmkonzepten auf Schwerpunkte wie Familienunterhaltung, Poesie oder Nervenkitzel.