Demokratie stärken durch ein inklusives Bildungssystem

Online-Veranstaltung: Demokratie und Inklusive Bildung

Inklusive Bildung ist zentral für demokratische und partizipative Strukturen in einer Gesellschaft – und vice versa. Über die theoretischen Grundlagen, praktischen Umsetzungsmöglichkeiten und politischen Implikationen dieses Zusammenhangs haben am 21. März 2023 Expertinnen und Experten aus Praxis, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik in insgesamt vier Online-Panels diskutiert.

Förderung der inklusiven Bildung in Deutschland - strategische Partnerschaft mit der Robert Bosch Stiftung

Seit 2022 unterhalten die Deutsche UNESCO-Kommission und die Robert Bosch Stiftung eine strategische Partnerschaft zur Förderung der inklusiven Bildung in Deutschland, in deren Rahmen die Veranstaltung "Demokratie und Inklusive Bildung" ausgerichtet worden ist. Eine weitere Online-Veranstaltung hat am 15.06.2023 zum Thema "Psychische Belastungen von Schüler:innen - Inklusive Strategien" stattgefunden.

Begrüßung und Einführung

Demokratie ist ein kostbares Gut und keine Selbstverständlichkeit. Demokratische Strukturen müssen jeden Tag aufs Neue im gesellschaftlichen Miteinander reproduziert und gefördert werden. Der inklusiven Bildung kommt dabei eine besondere Rolle zu: Sie bedeutet nicht nur individualisierten Unterricht anzubieten. Vielmehr bedeutet inklusive Bildung, dass alle Lernenden einen festen Platz in der Schulgemeinschaft haben, gehört und gesehen werden und mitgestalten können. So lautete es in den Begrüßungsworten von Lutz Möller, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, und Dagmar Wolf, Bereichsleiterin Bildung der Robert Bosch Stiftung. Der Vorsitzende des Expertenkreises Inklusive Bildung der Deutschen UNESCO-Kommission, Dr. Karl-Heinz Imhäuser, begrüßte die Teilnehmenden und dankte den Mitgliedern des Expertenkreises, die an der Vorbereitung und Konzeption der Veranstaltung mitgewirkt hatten.

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Panel 1: Inklusive Bildung in einer demokratischen Gesellschaft

Das erste Panel widmete sich den philosophisch-theoretischen Grundlagen der Verflechtungen von Demokratie und inklusiver Bildung, insbesondere den Ansätzen des Philosophen und Pädagogen John Dewey. Untermalt wurde die Diskussion mit konkreten Beispielen von Beteiligungsprozessen im Bildungsbereich. Die Panelteilnehmer waren Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Vorsitzender des Expertenkreises Inklusive Bildung, und Prof. Dr. Kersten Reich von der Universität zu Köln. Es moderierte Prof. Dr. Ruth Enggruber, stellvertretende Vorsitzende des Expertenkreises Inklusive Bildung.

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Panel 2: Politisch-administrative Rahmenbedingungen: Kooperation und (Teil-)Autonomie

Politisch-administrative Rahmenbedingungen, unter denen inklusive Bildung am besten umgesetzt werden kann, wurden im zweiten Panel erörtert. Dabei wurde in den Fokus gerückt, wie die schulische, kommunale und die Landesebene derzeit zusammenarbeiten und diskutiert, wie das Verhältnis von Kooperation und Autonomie in Bezug auf diese Ebenen ausgestaltet werden muss, damit inklusive Bildung bestmöglich in der Praxis umgesetzt werden kann. Panelteilnehmende waren Thorsten Altenburg-Hack, Landesschulrat und Amtsleiter der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg, Constantin Grosch, Mitglied des Landtags Niedersachsen, Nicole Schäfer, Schulleiterin der Franz-Leuninger-Schule in Mengerskirchen (Deutscher Schulpreisträger 2018), und Frank Schenker, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Jena. Richard Heinen vom learninglab führte als Moderator durch die Diskussion.

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Panel 3: Demokratie und inklusive Bildung: Umsetzung in der Schule

Im dritten Panel erörterten die Panelteilnehmenden Ella Brunhöber und Carl Rauhut, Schulsprecherteam der Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn (Deutscher Schulpreisträger 2020), Sabine Kreutzer, Schulleiterin der Marie-Kahle-Gesamtschule, und Regine Seemann, Schulleiterin der Schule An der Burgweide in Hamburg-Wilhelmsburg (Gewinner des Jakob-Muth-Preises 2019), wie sich inklusive Bildung in der Schule praktisch umsetzen lässt. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf partizipative und demokratische Strukturen gelegt: Inwiefern ist inklusive Bildung notwendigerweise demokratisch angelegt und wie tragen demokratische Strukturen in der Schule zur inklusiven Bildung bei? Moderiert wurde das Panel von Dr. Ina Döttinger und Janne Neumann, beide von der Evangelischen Schulstiftung in der EKD.

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Panel 4: Demokratie und inklusive Bildung: Beispiele außerschulischer Praxis

Wie manifestiert sich inklusive und demokratische Praxis in der außerschulischen Bildung? Lebendige Antworten auf diese Frage wurden im vierten Panel vorgestellt – von Panelistinnen und Panelisten aus den verschiedensten Bereichen und Einrichtungen: von Delal Aba und Esma Kici, Jugendbotschafterinnen im Bürgerrat Bildung und Lernen, Julia Barth, Bürgerrat Bildung und Lernen, Sebastian Bock, stellvertretender Geschäftsführer des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten, Franziska Fey, Vorstandsvorsitzende der DFL Stiftung, und Söhnke Vosgerau, Vorstandsvorsitzender von Lernort Stadion. Es moderierte Christina Marx, Leiterin Aufklärung bei Aktion Mensch.

Abschlussworte

Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Karl-Heinz Imhäuser bei allen Teilnehmenden und den Panelistinnen und Panelisten und hob noch einmal die Relevanz von demokratischen Beteiligungsstrukturen in Bildungseinrichtungen unter Berücksichtigung des Faktors Diversität hervor. Gleichzeitig seien staatliche Strukturen für die bestmögliche Absicherung der Rahmenbedingungen für ein inklusives Bildungssystem mit partizipativen Strukturen zentral.

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