Inklusive Bildung
Psychische Belastungen von Schülerinnen und Schülern
Psychische Belastungen von Schülerinnen und Schülern nehmen zu – und das nicht erst seit der COVID-19-Pandemie. Wie dieser Herausforderung im Sinne eines inklusiven Bildungssystems begegnet werden kann, haben Expertinnen und Experten am 14. Juni bei einer Online-Paneldiskussion erörtert.
Von Leistungsdruck über familiäre Probleme bis hin zu diagnostizierten psychischen Erkrankungen – Belastungen von Kindern und Jugendlichen sind vielfältig. Immer mehr Schülerinnen und Schüler weisen heute Verhaltensauffälligkeiten im Schulalltag auf, darunter Konzentrationsprobleme, Antriebslosigkeit, Aggressivität oder ein geringes Selbstwertgefühl. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Schulen? Wie kann diesen im Sinne eines inklusiven Bildungssystems begegnet werden? Und welche Akteure müssen zusammenarbeiten, damit eine bestmögliche Unterstützung für Betroffene gewährleistet werden kann?
Diese und weitere Fragen erörterten die eingeladenen Referentinnen und Referenten Irina Rebbe, Schulsozialarbeiterin am Placida-Viel-Berufskolleg in Menden (Deutscher Schulpreisträger 2022), Rainer Schwarz, Leiter des Jugendamts Tempelhof Schöneberg in Berlin, Klaus Seifried, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut und Lehrer, und Dr. Joachim Walter, Chefarzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg. Moderiert wurde die Panel-Diskussion von Martina Himmer, DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.
Betont wurde bei der Veranstaltung: Schule kann sowohl Auslöser und Verstärker von psychischen Beeinträchtigungen sein als auch zu mehr Resilienz beitragen – zum Beispiel durch eine stabilisierende Alltagsstruktur und den Aufbau positiver, stützender Beziehungen. Um auf betroffene Schülerinnen und Schüler angemessen eingehen zu können, benötigen Schulen ein deutlich verbessertes, integriertes und multiprofessionelles Beratungs- und Unterstützungssystem. Etwa sind die Bedarfe an Schulsozialarbeit und Schulpsychologie in Deutschland bei weitem nicht gedeckt. Gleichzeitig ist eine engere Zusammenarbeit zwischen Schulen, Jugendämtern, schulpsychologischen Beratungszentren und der Kinder- und Jugendpsychiatrie zentral.
Weiterführende Informationen zum Thema psychische Belastungen von Kindern und Jugendlichen
Zur COPSY-Längsschnittstudie, die die Auswirkungen und Folgen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland untersucht.
Zum Artikel Die COVID-19-Pandemie – Wie hat sie die Kinderpsyche beeinflusst?
Zur Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert Koch Instituts.