UNESCO-Welterbe Residenz Würzburg mit Hofgarten und Residenzplatz
Inbegriff des europäischen Barocks
Die Residenz Würzburg gilt als außergewöhnlichstes und homogenstes Barockschloss seiner Art. Sie entstand als gemeinsames Meisterwerk wichtiger Künstler ihrer Zeit und repräsentiert einen der prächtigsten Fürstenhöfe Europas. In ihrer Originalität, ihrem ehrgeizigen Bauprogramm und der internationalen Zusammensetzung des Baubüros verleiht sie der Bedeutung des Würzburger Hofes im 18. Jahrhundert Ausdruck. 1981 wurde die Residenz Würzburg mit Hofgarten mit dem UNESCO-Welterbetitel ausgezeichnet.
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Die Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz im Süden Deutschlands wurde 1981 als außergewöhnliches barockes Gesamtkunstwerk in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben. Die Residenz ist ein Beispiel für das Zusammenwirken von Architekten, Bildhauern und Malern auf europäischer Ebene, eine "Synthese des europäischen Barock". Die Schirmherren Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn und Fürstbischof Christoph Franz von Hutten trieben Anfang des 18. Jahrhunderts das Projekt ehrgeizig voran und schufen so ein Sinnbild des Hof- und Kulturlebens zu Zeiten des Feudalismus im 18. Jahrhundert. Unter Leitung des Hofarchitekten Balthasar Neumann in drei Phasen ab 1720 erbaut, ausgestaltet und mit herrlichen Gärten versehen, gilt die Würzburger Residenz als außergewöhnliches künstlerisches Meisterwerk und in Struktur und Dekor herausragendes Kunstwerk des europäischen Barock (Aufnahmekriterium i).
Fakten
- Aufnahmejahr: 1981
- Bundesland: Bayern
- Art der Stätte: Kulturstätte
- Erfüllte Aufnahmekriterien:
(i), (iv) - Übersetzung der Erklärung zum außergewöhnlichen universellen Wert
- Webseite des UNESCO-Welterbezentrums
- Webseite der Stätte
„Die städtebauliche Einheit und Verortung der Residenzanlage mit Hofgarten und Schlossplatz innerhalb der Stadt Würzburg ist außergewöhnlich.“
Alexander Wiesneth, Stättenmanager
Zugleich ist die Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz ein bedeutendes Zeugnis europäischer Kultur (Aufnahmekriterium iv). Sie ist das gemeinsame Werk der renommierten Architekten Lukas von Hildebrandt aus Wien und Robert de Cotte und Germain Boffrand aus Paris, sowie von Stuckateuren und Bildhauern aus Italien, Flandern und München. Der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo malte das Deckenbild über dem Treppenhaus und die Wandgemälde des Kaisersaals.
Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde die Würzburger Residenz seit 1945 Gegenstand sorgfältiger und häufig exemplarischer Restaurierungsmaßnahmen. Die Erfahrung der Zerstörung und der Restauration verdeutlicht zum einen die Wichtigkeit von vorsorglicher Risikoevaluierung und -vorbeugung sowie Plänen zum Katastrophenmanagement. Zum anderen ist die Würzburger Residenz auch Ausdruck der Widerstandskraft der Gesellschaft und ihres kulturellen Erbes.