UNESCO-Weltdokumentenerbe Renaissance-Bibliothek des Königs Mathias Corvinus

Eine prachtvolle Königsbibliothek

Charakteristisch für die Bibliotheca Corviniana sind die meist prachtvollen Illuminierungen der Handschriften mit eingezeichnetem Wappen des Königs, die mit Gold gezierten Ledereinbände und die Samt- und Seideneinbände.

Illustration Weldokumentenerbe

Die Bibliotheca Corviniana war nach der Vaticana die zweitgrößte Bibliothek der Renaissance. Der ungarische König Mathias Corvinus (1458-1490) trug sie mit großem Aufwand zusammen, wofür er vor allem in Italien prächtig verzierte Handschriften herstellen ließ. Untergebracht im Palast von Buda (heute Budapest), wurde die Bibliothek nach dem Tod des Königs im Jahr 1490 und nach der Eroberung Budas 1541 in alle Welt zerstreut.

Heute sind noch rund 200 "Corvinen" nachgewiesen, von denen sich die meisten in der Széchényi Nationalbibliothek Budapest, der Österreichischen Nationalbibliothek Wien und der Biblioteca Estense Modena in Italien befinden. Die Bayerische Staatsbibliothek in München bewahrt acht, die Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel neun Corvinen-Handschriften auf, die zum Teil noch ihre originalen Einbände besitzen.

Die UNESCO hat die Bibliotheca Corviniana im Jahr 2005 auf gemeinsamen Vorschlag Belgiens, Frankreichs, Italiens, Österreichs, Ungarns und Deutschlands in die Liste des Weltdokumentenerbes "Memory of the World" eingetragen. Die Wolfenbütteler und die Münchner Corvinen sind vollständig digitalisiert und stehen im Internet zur Verfügung.

Fakten

weitere Artikel

Waldseemüllerkarte von 1507
Waldseemüllerkarte von 1507

UNESCO-Weltdokumentenerbe

Waldseemüllerkarte von 1507

Die Weltkarte „Universalis cosmographica secundum Ptholomaeie traditionem et Americi Vespucii aliorumque Lustrationes“ gilt international als die erste Landkarte, welche die westliche Hemisphäre und den Pazifischen Ozean getreu wiedergibt.
weiterlesen
Briefwechsel von Gottfried Wilhelm Leibniz
Porträt Gottfried Wilhelm Leibniz

UNESCO-Weltdokumentenerbe

Briefwechsel von Gottfried Wilhelm Leibniz

Der Briefwechsel des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) ist ein einzigartiges Zeugnis der europäischen Gelehrtenrepublik im Übergang vom Barock zur frühen Aufklärung. In rund 15.000 Briefen an 1.100 Adressatinnen und Adressaten umfasst er alle wichtigen Bereiche der Wissenschaften.
weiterlesen