UNESCO-Weltdokumentenerbe 42-zeilige Gutenberg-Bibel

Mit beweglichen Lettern Bildung ermöglichen

Gutenberg gilt als Erfinder des europäischen Buchdruckes mit beweglichen Metalllettern. Diese Erfindung um 1450 hatte erhebliche Auswirkungen auf die Allgemeinbildung in Europa. Die neue Technologie ebnete den Weg zur Massenalphabetisierung.

Die 1.282 Seiten umfassende Gutenberg-Bibel der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ist eines von vier vollständig erhaltenen auf Pergament gedruckten Exemplaren und das einzige in Deutschland vorhandene. Sie ist digitalisiert im Internet einsehbar unter www.gutenbergdigital.de.

Gutenbergs Erfindung steht jedoch nicht für sich allein. Früher als in Europa wurde die Technik des Druckes mit beweglichen Lettern aus Holz, Ton oder Metall in Asien, vor allem in Korea und China, entwickelt. In das Weltregister wurde daher neben der 42-zeiligen Göttinger Gutenberg-Bibel auch ein koreanisches Dokument aufgenommen: Der im Juli 1377 gedruckte zweite Band der Anthologie der Zen-Lehre großer Buddhistischer Priester ("Buljo jikji simche yojeol", Bd. II). Dies ist das international älteste bekannte Beispiel eines Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern.

Die Aufnahme beider Dokumente in das internationale Register des „Memory of the World“-Programms der UNESCO betont das verbindende Konzept des Programms, das Innovationen in ihren kulturhistorischen Kontext setzt und auf diese Weise Dialog und Partnerschaften fördert. Das Kriterium "Ersterfindung" hat keinen Vorrang.

„Man schätzt, dass die Auflage etwa 180 Exemplare (140 Papier- und 40 Pergamentexemplare) betragen hat. Heute sind weltweit - zusammen mit den beiden noch verschollenen Leipziger Exemplaren - 49 vollständige und unvollständige Stücke bekannt, darunter 12 auf Pergament gedruckte Bibeln.“

(gutenbergdigital.de)

Illustration Weldokumentenerbe

Fakten

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