UNESCO-Weltdokumentenerbe Älteste Tondokumente traditioneller Musik 1893-1952 (Edison-Zylinder)
Töne aus der Vergangenheit
Viele der ältesten bekannten Tondokumente werden im Berliner Phonogramm-Archiv aufbewahrt. Es enthält inzwischen mehr als 145.000 Musikaufnahmen aus Kulturen aller Erdteile. Sie sind Zeugnis einer Zeit, aus der nur noch wenige Menschen berichten können. Das Archiv bewahrt Tausende seltener Tonaufnahmen von längst verstorbenen Künstlern oder auch von nicht mehr gespielten Musikstücken, darunter beispielsweise ostafrikanische Musik, die der Linguist und Afrikanist Carl Meinhof im Jahre 1902 in Tansania aufnahm. Die ältesten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1893.
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Fakten
- Aufnahmejahr: 1999
- Standort: Ethnologisches Museum Berlin (Abteilung Musikethnologie), Arnimallee 27, 14195 Berlin, Deutschland
- UNESCO-Webseite: Memory of the World Register
- Webseite zu den Dokumenten
Das Archiv ist heute Teil der Abteilung Musikethnologie des Ethnologischen Museums, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Der Berliner Psychologe Carl Stumpf gründete es im Jahr 1900. Die Dokumente sind auf sehr unterschiedlichen Tonträgern gespeichert. Zu den ältesten erhaltenen Tonträgern gehören die insgesamt 15.185 Edison-Zylinder. Auf ihnen sind beispielsweise Aufnahmen des japanischen Koto-Solisten Sada Yacco aus dem Jahr 1901 zu hören. Die Koto ist das Nationalinstrument Japans und ähnelt im Klang einer Zither.
Die Edisonwalzen-Sammlung des Berliner Phonogramm-Archivs wurde 1999 als weltweit einzigartiger Bestand historischer Tonaufnahmen und als erster Beitrag aus Deutschland in das internationale „Memory of the World“-Register der UNESCO aufgenommen.