Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe
Idee und Praxis der Kunstvereine
Kunstvereine verbinden zivilgesellschaftliches Engagement mit ehrenamtlicher Kunstvermittlung. Ursprünglich waren sie dem Bürgertum vorbehalten, fördern heute aber eine offene Teilhabe und bringen Kunst in breite Gesellschaftsschichten. Als urbane und moderne Akteure der Vernetzung nehmen sie an Diskursen zeitgenössischer Kunst teil, treiben diese an und verkörpern dabei ein Demokratieverständnis, das für den Erhalt eines lebendigen und vielfältigen Kulturerbes wichtig ist.
Kunstvereine ermöglichen kulturelle Teilhabe durch die Präsentation und Vermittlung von Kunst, fördern und vernetzen die lokalen Szenen. Sie richten oft die ersten Ausstellungen junger Kunstschaffender aus und unterstützten sie bei der Produktion neuer Kunstwerke, indem sie ihnen Wissen und Können vermitteln. So tragen die Vereine zur Vielfalt der Kunstlandschaft bei.
Wichtige Akteure kultureller Bildung
Die Vereine arbeiten mit Bildungseinrichtungen zusammen, um Menschen an die Bildende Kunst heranzuführen. Sie organisieren Führungen, Gespräche mit Kunstschaffenden und Atelierbesuche. Heute sind sie als wichtige Akteure der kulturellen Bildung in Deutschland etabliert.
Kunstvereine wirken heute von der Großstadt bis in den ländlichen Raum. Sie sind wichtige Mittler zwischen Kunsthallen, Museen und der Zivilgesellschaft. Dabei sind die Vereine in der Lage, in der schnelllebigen zeitgenössischen Kunstszene flexibel zu agieren und fungieren für Museen nicht selten als Entdecker der Kunst von morgen.