Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe
Schwälmer Weißstickerei (Hessenstickerei)
Die Schwälmer Weißstickerei ist eine traditionelle Handwerkstechnik, die in der Region Schwalm in Hessen sowie darüber hinaus praktiziert wird und sich aus einer Kombination verschiedener Techniken zusammensetzt.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2024
- Verbreitung: Region Schwalm (Hessen), bundesweit und darüber hinaus
- Zentraler Termin: ganzjährig
- Bereich: traditionelle Handwerkstechniken
Bei der Schwälmer Weißstickerei wird mit weißem Garn auf dicht gewebtem Leinen verschiedene Motive gestickt. Sie setzt sich zusammen aus einer Kombination verschiedener Techniken, unter anderem Oberflächen-, Durchbruch- und Ausschnittstickerei. Viele unterschiedliche Motive stilisierter Formen wie Herz, Tulpe, Körbchen, Kreis und Vogel werden zu Konturenmustern arrangiert. Die Räume zwischen den Motiven werden dicht gefüllt mit Ranken, kleinen Blättern und Blüten. Immer wieder neue Konturenmuster, die riesige Auswahl an äußerst vielfältigen Flächenfüllmustern und die breite Palette unterschiedlicher Randgestaltungen bieten unbegrenzte Möglichkeiten der Gestaltung.
Ursprünglich wurden Haustextilien wie Bettüberwürfe, Paradekissen und Türhandtücher sowie Kleidung bestickt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden vermehrt Tafeltücher, Mitteldecken und Tischläufer bestickt. Heute werden zudem kleinere Decken und Sofakissenbezüge bestickt. Die Stickerei wird heutzutage nur noch von einer kleinen Gruppe ausgeführt. Oft bilden sich Gruppen, die ihr Hobby gemeinsam vor Ort pflegen oder sich über soziale Medien verknüpfen. Die Technik rund um die Schwälmer Weißstickerei wird unter anderem in Präsenz-Kursen, Online-Kursen und in Workshops vermittelt.