UNESCO-Projektschule Heinrich Böll Schule

Für ein durchlässiges Bildungssystem

Die hessische Heinrich-Böll-Schule Bruchköbel hat sich ein Ziel gesetzt: Die Schülerinnen und Schüler auf den für sie optimalen Bildungsabschluss bestmöglich vorzubereiten. Hierfür wurde ein spezifisches Konzept entwickelt, das im Rahmen der Integrierten Gesamtschule eine hohe Durchlässigkeit ermöglicht, wodurch Chancengleichheit in der Bildung geschaffen werden soll. Zudem bietet die Schule vielfältige Möglichkeiten für soziales, kulturelles und sportliches Engagement.

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

  • Aufnahmejahr: 2001
  • Status: Anerkannt
  • Bundesland: Hessen
  • Schulform: Integrierte Gesamtschule   
  • Webseite: igs-heinrich-boell.de   

So viel individuelle Differenzierung wie möglich

Die Heinrich-Böll-Schule (HBS) hat auf den ersten Blick womöglich ein ungewöhnliches Konzept. Während in den Jahrgängen fünf und sechs der gesamte Unterricht noch im Klassenverband stattfindet, erfolgt anschließend eine sukzessive Differenzierung. In Rücksprache mit den betroffenen Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern werden sogenannte Verkursungen vorgenommen. Dies geschieht nach dem Grundsatz: innerhalb der Lerngruppe so viel individuelle Differenzierung wie möglich und nur so viel Verkursung wie nötig. Hierdurch können die Jugendlichen ihre Schwerpunkte entsprechend der eigenen Talente und Interessen anpassen, erhalten ein solides Fundament an Fertigkeiten und Wissen, wodurch sie befähigt werden, den für sie bestmöglichen Schulabschluss zu erlangen. Darüber hinaus geht das Schulprogramm der HBS explizit auf die Ziele der UNESCO ein. Inhaltliche Schwerpunkte sind Menschenrechte, Umweltschutz und Toleranz.

„Es gibt nichts, was uns nichts angeht!“

- Heinrich Böll

Menschenrechts- und Demokratiebildung

Die HBS setzt sich insbesondere gegen Rassismus ein und eröffnet ihren Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Programms „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ einen Rahmen, in dem sich Jugendliche innerhalb von AGs und Projekten für Toleranz und die Zivilgesellschaft einsetzen können. Durch das offene Schulkonzept haben die Jugendlichen zudem vielfältige Möglichkeiten, ihr Schulleben verantwortlich mitzugestalten. Der Ansatz, die individuelle Freiheit auf Basis eines geteilten Wertekanons zu fördern, spiegelt sich in einer klaren demokratischen Haltung wider.

„Freiheit wird nie geschenkt, immer nur gewonnen.“

- Heinrich Böll

Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt

Die HBS bietet ihren Schülerinnen und Schülern durch das Comenius-Projekt vielfältige Begegnungsmöglichkeiten innerhalb Europas. Zudem haben sich feste Kooperationen mit Schulen aus Nicaragua und den USA etabliert. Der Austausch wirkt sich äußerst positiv auf das Schulleben aus. Insbesondere der Kontakt nach Nicaragua schafft Beziehungen zu einem Land, das ansonsten weniger prominent in der öffentlichen Wahrnehmung vertreten ist. Somit erschließen sich den Jugendlichen neue Lebenswelten und es erwächst Einsicht in den kulturellen Reichtum eines für sie eher unbekannten Staates. Auch die musikalische Förderung an der HBS bietet den Jugendlichen über den Alltag hinaus diverse Möglichkeiten in unerschlossene kulturelle Welten abzutauchen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Nachhaltigkeit macht die Welt zukunftsfähig und ist notwendig, um Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie zu schaffen. In diesem Sinne möchte die Schulgemeinschaft ein tiefergehendes Verständnis von natürlichen Zusammenhängen und der Umwelt erlangen. Das Engagement in diesem Feld, fängt schon im Kleinen an. Zum Beispiel im Schulgarten. Dieser wird von den Jugendlichen gepflegt und für den unmittelbaren Zugang zur Natur genutzt. Der Betrieb von Solarzellen dient der Stromgewinnung. Durch viele weitere Angebote in Projekten und AGs bietet die HBS ihren Schülerinnen und Schülern an, mehr über den Einsatz für Umweltschutz, Natur und Nachhaltigkeit zu erfahren, wobei das Schulgebäude auch immer wieder selbst als adäquates Lernbeispiel genutzt wird.

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