UNESCO-Projektschule Theodor-König-Gesamtschule

Den eigenen Stadtteil mitgestalten

Manche beschreiben das Ruhrgebiet als Ort der Gegensätze: Armut versus Reichtum, Aufbruch im Kontrast zur Stagnation. Die Theodor-König-Gesamtschule in Duisburg geht mit solchen Gegenüberstellungen lösungsorientiert um. Anstatt den Fokus auf vermeintliche Widersprüche zu lenken, betont sie die Gemeinsamkeiten. Das schafft einen Freiraum, in dem sich ungeahnte Potenziale erschließen. 

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

  • Aufnahmejahr: 2001  
  • Status: Anerkannt
  • Bundesland: Nordrhein-Westfalen     
  • Schulform: Gesamtschule
  • Webseite: www.tkg-duisburg.de  

Engagement in der Schule – Mitgestaltung des Stadtteils

Die Schulgemeinschaft der Theodor-König-Gesamtschule zeigt ein überaus vielseitiges Engagement: in der Planung und Entwicklung zahlreicher UNESCO-Projekttage (auch in Kooperation mit dem UNESCO-Landes- und Bundesnetzwerk), im Einsatz für die Schule und in der Mitgestaltung des Stadtteils. Die Schülerinnen und Schüler erleben sich hierbei als die gestaltenden Akteure, entwickeln ein gefestigtes Selbstbewusstsein und sammeln Selbstwirksamkeitserfahrungen. Auf dieser Basis verändern sich ihre Perspektiven und Lebenswege nachhaltig. 

„Wir sind gerecht, gesund und bunt. Wir sind Gemeinschaft.“

– Schulische Leitsätze 

Menschenrechts- und Demokratiebildung

Die Grundlage sämtlicher Projekte der Demokratiebildung stellen an der Theodor-König-Gesamtschule stets die Menschenrechte dar. Diese sind unter anderem auf einer von den Schülerinnen und Schüler gestalteten Litfaßsäule prominent ausgestellt und anschaulich aufbereitet. Im schulischen Unterricht werden Jugendliche mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zusammengeführt. So kann jeder seine Stärken ausleben und hierfür wertgeschätzt werden. Die Mitarbeit an der Aktion Stolpersteine im Stadtteil ist eines von vielen Beispielen für das Engagement der Jugendlichen für ihre Stadt Duisburg. Zudem unterstützt die Schulgemeinschaft die Aktion Ärzte ohne Grenzen, wodurch sie auch globalen Einfluss nehmen kann und Menschen außerhalb Europas darin unterstützt, an ihre universellen Rechte zu gelangen.

Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt

Interkulturelle Projekte veranlassen die Jugendlichen der Theodor-König-Gesamtschule zunächst dazu, den eigenen Stadtteil zu erkunden und die Vielfalt dort unmittelbar zu erleben. Die Umgebung wird außerdem durch verschiedene Kunstprojekte mitgestaltet. Hierbei kann jeder seinen Beitrag leisten, wodurch die Ergebnisse von großer Vielfalt und geballtem Ideenreichtum geprägt sind. Der Besuch des Kultkinos und regelmäßige Jahreszeitenlesungen veranlassen über das Vehikel der Kunst weitere kulturelle und interkulturelle Lerneffekte, die auch im Romanprojekt „Entlang der Emscher schreiben“ zum Ausdruck kommen. Die Schülerinnen und Schüler werden animiert, selbst zur Feder zu greifen und die Rolle einer Autorin beziehungsweise eines Autors einzunehmen. 

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die Aktion „Gesundes Frühstück“ in den jüngeren Jahrgängen sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler für eine ausgewogene Ernährung. Diese ist so aufgebaut, dass sie nicht nur für die Jugendlichen selbst, sondern ebenso für die Umwelt „gesund“ ist, weil zum Beispiel regionale und saisonale Produkte verwendet werden. Überhaupt nimmt die Bildung für nachhaltige Entwicklung einen wichtigen Stellenwert in der Schule ein, wobei sich das Engagement der Schülerinnen und Schüler erneut nicht nur auf die Schule beschränkt, sondern ebenso im Stadtteil ausgelebt wird. So haben sie beispielsweise eine Bach-Patenschaft für den alten Emscher-Flusslauf in unmittelbarer Nähe des Schulgeländes übernommen. Durch solch unterschiedliche Aktionen lernen die Jugendlichen die Breite des Feldes der Nachhaltigkeit kennen und sich in ihrer Umgebung positiv zu verwirklichen.

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