UNESCO-Projektschule Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen

Lernen im Geopark

Das Theodor-Heuss-Gymnasium liegt im Nördlinger Ries, dem Einschlagskrater eines Meteoriten. Dieser ist Teil des Geoparks Ries. Neben dem Naturraum ist Nördlingen aber auch für die eindrückliche mittelalterliche Stadtkulisse bekannt. Somit symbolisiert die Region sowohl geologischen als auch historischen Wandel und bietet eine geeignete Ausgansbasis, um verantwortungsbewusstes Handeln mit nachhaltigem Blick zu erlernen.

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

  • Aufnahmejahr: 2008
  • Status: Anerkannt
  • Bundesland: Bayern
  • Schulform: Gymnasium
  • Website

Gelebte UNESCO-Werte seit über zwei Dekaden

Das Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) richtet seine Arbeit bereits seit Mitte der 90er Jahre an den Werten der UNESCO aus, die vielfältig im Schulalltag verankert sind. Der Blick, von der Region über die Landesgrenzen hinweg, die Übernahme von Verantwortung und die aktive Gestaltung des Umfeldes prägen das Engagement des THGs. Seit 2008 ist das Gymnasium offiziell als UNESCO-Projektschule anerkannt.

Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt

Der interkulturelle Austausch stellt für die Nördlinger Schule seit vielen Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit dar. Jedes Jahr bekommen die Schülerinnen und Schüler drei verschiedene Möglichkeiten an entsprechenden Programmen teilzunehmen. Die älteste Partnerschaft besteht seit über 50 Jahren zu einer französischen Bildungseinrichtung, dicht gefolgt von einem engen Kontakt zu einer englischen Schule. Die dritte Schulfreundschaft führt die Jugendlichen in das südliche Italien. 

Gerade zu Zeiten der gesellschaftlichen Umbrüche und des Wandels sind diese Kontakte eine wichtige Komponente des globalen Lernens. Sie sensibilisieren die Schülerinnen und Schüler für die kulturelle Vielfalt innerhalb Europas und die große Bedeutung einer geteilten Wertebasis. Die über die Landesgrenzen hinweg entstehenden Freundschaften sind ein effektives Mittel zur innereuropäischen Solidarisierung und der Bekämpfung von Vorurteilen. 

„Deutschland braucht Europa, aber Europa braucht auch Deutschland.“

Theodor Heuss 

Menschenrechts- und Demokratiebildung

Insbesondere am Beispiel von drei Projekten, die auf dem afrikanischen Kontinent durchgeführt werden, kann der schulische Fokus auf Menschenrechte verdeutlicht werden. Die Schülerinnen und Schüler initiieren Spendenaktionen für die ärmere Bevölkerung, vor allem Aids-Waisen in Kenia. Demokratie und Menschenrechte werden in der intensiven Auseinandersetzung als Privilegien erkannt, die vielen Personen verwehrt bleiben, da sie in prekären Verhältnissen aufwachsen.

Anhand solcher und ähnlicher Beispiele können vielfältige Verknüpfungen zu anderen Themen hergestellt werden. Als besonders relevant hat die Schulgemeinschaft in diesem Kontext Bildung für nachhaltige Entwicklung identifiziert, denn Klimagerechtigkeit ist ebenfalls ein Menschenrecht, das vor allem Menschen aus ärmeren Ländern im globalen Süden verwährt bleibt. Zur intensiven Auseinandersetzung und Bearbeitung dieses Missstandes, gründete das THG den Arbeitskreis Nachhaltigkeit, der die Schulgemeinschaft darüber informiert wie jeder und jede durch seine täglichen Konsumentscheidungen einen Beitrag leisten kann. 

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