UNESCO-Projektschule Berufsschule am SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd
Inklusive Bildung heißt UNESCO-Werte leben
Das SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd bietet jungen Menschen mit speziellem Förderbedarf eine Ausbildung in über 40 Berufen. Hierbei werden die Auszubildenden von einem interdisziplinären Team von Expertinnen und Experten unterstützt. Die Ausrichtung auf Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurswissenschaft und Technik sowie die Vernetzung mit der Metropolregion Rhein-Neckar verbessern die Berufseinstiegschancen der Absolventinnen und Absolventen.
Fakten
- Aufnahmejahr in den Status anerkannte UNESCO-Projektschule: 2010
- Status: Anerkannt
- Bundesland: Baden-Württemberg
- Schulform: BBS
- Webseite: bbw-neckargemuend.de/bildung/berufsschule/
Lernen durch interkulturellen Austausch
Internationale Zusammenarbeit prägt den Alltag des Berufsbildungswerks. Die Schülerinnen und Schüler der „Hallo Welt AG“ engagieren sich gemeinsam mit ihren Lehrkräften. Ein Teil von ihnen wurde 2016 mit dem ersten Platz des „bridge it! Award“ für ein Kooperationsprojekt mit einer Einrichtung in China ausgezeichnet, bei dem Auszubildende beider Seiten gemeinsam virtuelle Reiseführer für Reisende mit Behinderungen in ihren Regionen entwickelten. Eine Schulpartnerschaft nach Nepal bietet den Auszubildenden beider Länder zudem die Möglichkeit, voneinander zu lernen und die jeweils andere Kultur kennenzulernen. Diese und weitere Austausche, wie über ERASMUS+ nach Estland und Finnland, stärken auch das Selbstvertrauen der Teilnehmenden. Das Programm steht zudem Lehrkräften sowie Ausbilderinnen und Ausbildern offen.
In der Berufsschule haben die Auszubildenden die Möglichkeit, Chinesisch, Französisch, Englisch und Spanisch lernen. Dabei setzen sie sich auch mit den kulturellen und beruflichen Kontexten der jeweiligen Länder auseinander. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Förderung der beruflichen Inklusion.
Projekttag 2019: Was macht den Menschen zum Menschen?
„Sind alle Menschen gleich?“ lautete die Frage des schulinternen UNESCO-Projekttages 2019. Mit ihr setzten sich die Schülerinnen und Schüler aus 55 Klassen auseinander und präsentierten schließlich in 47 Projekten ihre Gedanken zur Frage, was den Menschen eigentlich zum Menschen macht. Hier konnten die Beteiligten ebenso wie bei anderen Aktivitäten auf ihre internationalen Erfahrungen und Kontakte zurückgreifen. Unter anderem die Hospitationen ausländischer Lehrkräften ermöglichen Einblicke in die Lern- und Lebenswelten anderer Länder. Jugendliche und Erwachsene, die an Auslandsangeboten der Schule und ihrer Partner teilnehmen, berichten online über ihre Erlebnisse in einem Blog. Der Blog bietet den Mitgliedern der Schulgemeinschaft und weiteren Interessierten die Möglichkeit, an den Erfahrungen teilzuhaben und trägt so zur internationalen Verständigung bei.
Persönlichkeitsentwicklung fördern durch kreative Angebote
Über den regulären Unterricht hinaus bietet die Schule den Auszubildenden Möglichkeiten, ihre Talente zu entdecken und zu fördern, zum Beispiel im Rahmen eines Schreibwettbewerbs. Unter einem weitgefassten Thema sind alle Azubis eingeladen, einen Text zu verfassen. Auch die Illustrationen zu den kreativen Zeilen stammen von den Teilnehmenden. Eine Preisverleihung und Lesung der prämierten Texte sowie die Veröffentlichung aller eingereichten Werke in einem Buch runden den Schreibwettbewerb ab. Weitere Angebote sind die Theater-AG, das Fußballtraining mit jährlicher Teilnahme an den Südwestdeutschen Fußballmeisterschaften und der Rollstuhlbasketball.
Das inklusive Bildungsangebot wird zudem durch digitale Angebote ergänzt: Seit 2000 bietet die Schule jungen Menschen mit schweren körperlichen Behinderungen oder starken psychischen Einschränkungen die Möglichkeit, über E-Learning am virtuellen Unterricht teilzunehmen und eine Berufsausbildung in einem anerkannten Beruf zu absolvieren.