UNESCO-Projektschule Rouanet-Gymnasium Beeskow
Prospektiv, inklusiv und verantwortungsbewusst
Als erste Fair-Trade-Schule Brandenburgs ausgezeichnet legt das Rouanet-Gymnasium besonderen Wert auf eine verantwortungsbewusste sowie internationale Ausrichtung. Den Schülerinnen und Schülern bietet die Ganztagsschule diverse Möglichkeiten, ihre Talente zu entwickeln. Kooperationen mit kulturellen Institutionen, die Teilnahme am „Jugend debattiert“-Programm und ein besonderer Fokus auf die naturwissenschaftlichen Fächer spiegeln nur einige der vielfältigen Angebote wider.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2017
- Bundesland: Brandenburg
- Schulform: Gymnasium
- Webseite: www.rouanet-gymnasium-beeskow.de
Der Weg zum prospektiven und barrierefreien Lernen
Das Rouanet-Gymnasium wurde im November 2017 als UNESCO-Projektschule anerkannt. Die Schule verfügt über eine moderne mediale Ausstattung, um die Schüler optimal auf das Leben in der digitalisierten Welt vorzubereiten. Aktuell erfolgen Baumaßnahmen, die das barrierefreie Lernen als Inklusionsschule ermöglichen werden.
Menschenrechtsbildung und Demokratieerziehung
Das Rouanet-Gymnasium legt großen Wert darauf, mit positivem Beispiel voranzugehen und in der Schule einen friedlichen wie demokratischen Geist zu fördern. Hierzu werden Schüler unter anderem zu Mediatoren ausgebildet und eine gesunde Streitkultur im Unterricht diskutiert. Als Auszeichnung für dieses förderliche Lernklima erhielt das Rouanet-Gymnasium 2017 als fünfte Schule Brandenburgs den Titel „Faire Schule“.
Mit zahlreichen Aktionen, wie dem Handel mit fairen Produkten und der Umsetzung von Kampagnen, unterstützt das Rouanet-Gymnasium jedes Jahr die Idee der „Einen Welt“. Die Schüler werden zum Engagement ermutigt und führen beispielsweise einen jährlichen Spendenlauf durch, wobei die Einnahmen unter anderem Partnerschulen in Kolumbien und Burundi zugutekommen. Diese Schulen wurden aufgrund ihrer vergleichbaren Zielsetzungen bewusst gewählt. Sie setzen sich unter besonders prekären Umständen für Inklusion sowie für die Stärkung der Kinderrechte ein.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
In den naturwissenschaftlichen Fächern wird die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) intensiv verfolgt und in den Beiträgen für „Jugend forscht“ forciert. Die Arbeit zum Thema beschränkt sich jedoch nicht bloß auf den herkömmlichen Unterricht. Auch die schuleigene Cafeteria hält sich an die Leitlinien der Nachhaltigkeit und agiert umweltbewusst. Sie setzt auf regionale und saisonale Zutaten, importierte Produkte unterliegen den strengen Fair-Trade-Richtlinien.
Durch verschiedene Projekte unter dem Motto „Voller Teller - leere Schale“ und „Kaufen für die Müllhalde“ erhalten die Schüler diverse Anregungen, sich mit dem eigenen Konsum kritisch auseinanderzusetzen sowie auch die Hintergründe von Migrationsbestrebungen vielschichtiger zu betrachten. Das breit gestreute Engagement der Schule im Bereich des nachhaltigen Lernens wurde von der Deutschen UNESCO-Kommission unter anderem mit der Auszeichnung "Offizielles Projekt der UN-Weltdekade: Bildung für nachhaltige Entwicklung" honoriert.
Im Rahmen der BNE finden zudem öffentliche Veranstaltungen statt, wie die „Gespräche über den Tellerrand“. Die letzte dieser Reihe stand unter dem Thema „Erinnerung für die Zukunft – von Tschernobyl bis zur Energiewende“. Die Schule versteht sich hierbei bewusst als Ort im öffentlichen Raum, der zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Themen einlädt.
Welterbevermittlung
Die jährlichen Studienfahrten orientieren sich inhaltlich vorrangig an Welterbestätten und führen unter anderem nach Dresden, Trier oder Rom. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Unterricht aufgearbeitet und ausgewertet. Auch im Rahmen eines Austauschprojekts mit französischen Schülern des Collège Saint-Paul standen gemeinsame Exkursionsprojekte zur Museumsinsel in Berlin und zur Dresdener Innenstadt im Mittelpunkt. Im Sinne des Kulturerbe-Erhalts wird ebenfalls ein Bewusstsein für die Pflege des Stadtkerns in Beeskow und der mittelalterlichen Burg gebildet.
Internationale Partnerschaften
Das Rouanet-Gymnasium pflegt diverse internationale Partnerschaften und Austauschprogramme, unter anderem mit England, Frankreich, Italien, Polen und Russland. Traditionell unterrichten an der Schule zudem Gastlehrer aus unterschiedlichsten Ländern. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Austauschdienst finden Sprachkurse mit Jugendlichen aus Dänemark und Finnland statt.
Öffentliche Sichtbarkeit
Das Rouanet-Gymnasium versteht es als seine Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und öffentlich sichtbar zu zeigen. Dies gilt etwa für die Teilnahme an mehreren Demonstrationen für kulturelle Vielfalt und gegen Ausgrenzung in der Innenstadt von Beeskow. Die Schule nimmt zudem an wichtigen Festivitäten der Stadt teil und bringt sich ein, wie bei dem Friedensfest der evangelischen Kirche und dem jährlichen Familienfest. Zudem führt sie selbst öffentlichkeitswirksame Aktionen durch, wie dem traditionellen Benefizkonzert des 10. Jahrgangs. Diese Aktivitäten sind stets an Spendenaufrufe zugunsten gemeinnütziger Aktionen gekoppelt.
Kulturelle Bildung
Auf eine ausgeprägte kulturelle Bildung legt das Rouanet-Gymnasium besonderen Wert. Zu diesem Zweck kooperiert es verstärkt mit den Theatern der Region. Der Besuch von Aufführungen und interaktiven Ausstellungen gehört genauso dazu, wie das Schulen der eigenen Kreativität, was unter anderem im Rahmen von Kunstinstallationen zum Ausdruck kommt.
Ein umfassendes interkulturelles Theater- und Musikprojekt in Zusammenarbeit mit polnischen Schülern führte in den letzten Jahren zudem zu der Teilnahme an verschiedenen Bildungsprojekten. Ein besonderes Highlight stellte eine Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Howard Griffiths unter anderem zum Thema „Rituale“ dar. Jugendliche aus 16 Schulen und elf Städten setzten dabei den natürlichen Lebenszyklus theatralisch, musikalisch und choreografisch um.