UNESCO-Projektschulen Pascal-Gymnasium Grevenbroich
Vielfalt als Schlüssel zum ganzheitlichen Lernen
Im Schulmotto „Wir alle sind verschieden, wir alle sind Pascal!“ spiegelt sich das Zusammengehörigkeitsgefühl des Grevenbroichers Gymnasiums wider. Die Schule fördert Diversität sowohl im abwechslungsreichen Schulleben als auch dem vielfältigen Engagement in den verschiedenen Themenbereichen des Netzwerks der UNESCO-Projektschulen.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2019
- Status: Anerkannt
- Bundesland: NRW
- Schulform: Gymnasium
- Webseite: pascal-gymnasium.de
Solidarischer Umgang
Solidarität spielt eine wichtige Rolle im Schulalltag am Pascal-Gymnasium (PG). Ihre sozialen Kompetenzen üben die Schülerinnen und Schüler bereits ab der fünften Klasse im Lions-Quest aus, einem Projekt, das die sozialen Fähigkeiten und überlegtes Handeln im Konfliktfall einübt. In der Eingewöhnungszeit erhalten die jüngeren Schülerinnen und Schüler zudem eine Tutoring-Ansprechperson aus der Oberstufe, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Darüber hinaus gestalten Jugendliche und Lehrkräfte jährlich den „Menorah-Abend“, zum Gedenken an die Reichspogromnacht und die Opfer des Nationalsozialismus. 2019 wurde nach Initiative der Schülerinnen- und Schülervertretung dem PG der Titel „Schule ohne Rassimus – Schule mit Courage“ verliehen. In all diesen Aktivitäten und Projekten drückt sich das Zusammengehörigkeitsgefühl und Engagement der Schulgemeinschaft aus.
Integration und Inklusion
Das PG hat eine internationale Klasse für Schülerinnen und Schüler eingerichtet, die wenig bis kaum über Deutschkenntnisse verfügen. Ziel ist es, diese so gut zu integrieren, dass sie später am regulären Unterricht teilnehmen können. Auch gibt es Klassen des gemeinsamen Lernens, die Jugendliche mit besonderen Förderbedarfen inkludieren.
Die AG „Begegnung der Generationen“ besucht den Seniorenstift in Wevelinghoven. Dort wird mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gesungen, gebastelt und spazieren gegangen. Zu Weihnachten gibt es sogar eine Wichtelaktion mit freiwilligen Spenden für die Bewohnerinnnen und Bewohner des Seniorenstifts. Dabei werden auch Sachspenden für die Grevenbroicher Tafel gesammelt.
„Essbarer Schulhof“
Die Farbe „grün“ charakterisiert die Schule wie sonst keine andere, denn das große Schulgelände bietet nicht nur Raum für zwei grüne Klassenzimmer, sondern auch einen Schulgarten. Auf dem wird, in Kooperation mit der „Gemüse-Ackerdemie“, im wahrsten Sinne des Wortes geackert. Der Schulhof ist aufgrund der verschiedenen Obstbäume und -sträucher, der Kräuterspiralen und hauseigenen Bienenstöcke wahrlich essbar und unterstützt zudem die tierische Artenvielfalt. So sind Nistkästen für Fledermäuse und Vögel angebracht, mehrere Insekten- und Igelhotels aufgebaut sowie eine Totholzhecke und eine Schmetterlingswiese mit Brennnesseln angepflanzt. Es bestehen ferner mehrere Grünflächenpatenschaften, auch in Kooperation mit außerschulischen Partnern. Kernpunkt der Bildung für nachhaltige Entwicklung am Gymnasium ist die innovative Nachhaltigkeits-AG, die auch die Mülltrennung etabliert hat. Zudem verfügt die Schule über Sammelstellen für ausgediente Handys, Stifte, Druckerpatronen, CDs und Korken. Zum Schutz der Ressourcen befindet sich auf dem Schuldach obendrein eine Solaranlage.
Bei all diesen Angeboten und Projekten wundert es nicht, dass sich mehrere Jugendliche zu Klimabotschafterinnen und -botschafter ausbilden lassen wollen, die dann zusammen mit ihren Peers beim jährlichen Tag des Umweltschutzes in Grevenbroich sowie beim Klimafrühstück der sechsten Klassen federführend mitwirken. Die „FairTrade-AG“ vertreibt während der Pausen ihre Produkte und organisiert den Verkauf umweltfreundlicher Schulmaterialien für die Kinder der fünften Jahrgangsstufe. Einmal in der Woche tritt die AG zu einer Besprechung mit dem Teilnehmenden des Freiwilligen Ökologischen Jahres zusammen und berät über anstehende Initiativen.
Von Deutschland in die Welt
Das Pascal-Gymnasium pflegt derzeit Kooperationen mit Schulen in Sachsen, Spanien und Neuseeland. Dient die Partnerschaft mit der spanischen Schule vor allem einer Erweiterung der Sprachkompetenz, fördert die seit 1991 existierende Kooperation mit dem sächsischen Goethe-Gymnasiums in Auerbach eine Erinnerung an die historischen Erfahrungen der Teilung Deutschlands und deren Überwindung im November 1989. Der gegenseitige Schulbesuch mit dem neuseeländischen Ashburton College erfolgt in einem zweijährigen Rhythmus. Darüber hinaus finden jährlich dreimonatige Austauschaufenthalte einzelner deutscher und neuseeländischer Jugendlicher statt. In den letzten Jahren nehmen immer mehr Sprachenklassen die Angebote von Reiseunternehmen zu ein- bis zweitägigen Kurzaufenthalten in Paris, Rom, Lüttich, oder London wahr, die im Unterricht vorbereitet werden und den Mitreisenden kurzzeitige Sprachanwendungen ermöglichen.
Große Schritte gen Zukunft
Schon vor einiger Zeit entwickelte und etablierte sich das Medienteam am Pascal-Gymnasium. Dieses versorgte das PG mit einer Schulplattform, die Videokonferenzen und digitales Lernen ermöglicht, versehen mit vielen Tutorials zu unterschiedlichen Bereichen des digitalen Lernens. Zudem stellt das schulische Medienkonzept vielfältige Angebote bereit, um sich mit den Risiken und Chancen des digitalen Zeitalters auseinanderzusetzen. Besonders erwähnenswert sind die Kurse „Diggicamp“ für Jugendliche und „Diggicafé“ für Lehrkräfte. Elterninformationsabende, die Kooperation mit der Kriminalpolizei Neuss und Medienscouts vertiefen das Angebot. Ab dem Schuljahr 2020/21 setzt die Pilotphase für Tablet-Klassen ein. Mit großen Schritten Richtung Zukunft geht es auch dank neuer 3D-Drucker, die sich in der Schule großer Beliebtheit erfreuen.
Welterbebildung
Wie alle anderen UNESCO-Schwerpunkte, so hat auch der Bereich der Welterbebildung seinen Platz in der UNESCO-Projektwoche am Ende des Schuljahres. Im fünften Jahrgang begeben sich die Schülerinnen und Schüler auf eine Entdeckungsreise, um Weltkulturerbestätten und Weltnaturerbe kennenzulernen. In der Mittelstufe finden darauf aufbauend mit den Lateinkursen Exkursionen nach Xanten und Köln statt. Bei ihnen handelt es sich um bedeutende Städte der provinzialrömischen Geschichte jenseits der Alpen, welche die Jugendlichen auf eine Suche nach Resten der antiken Bauwerke und Kultur einladen. Eine weitere Fahrt nach Rom der Lateinkurse vertieft diese Erfahrungen.