UNESCO-Projektschule Kaufmännische Lehranstalten Bremerhaven
Interkulturelles Lernen in Bremerhaven
An den Kaufmännischen Lehranstalten Bremerhaven werden über 1.400 Jugendliche in fast allen kaufmännischen Berufen dual ausgebildet sowie etwa 400 Schülerinnen und Schüler in ein- und zweijährigen Bildungsgängen zu Abschlüssen geführt. Als anerkannte UNESCO-Projektschule übernehmen die Lehranstalten gesellschaftliche Verantwortung, um die Welt in einem friedlichen Geist nachhaltig zu gestalten.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2013
- Status: Anerkannt
- Bundesland: Bremen
- Schulform: Fach- und Berufsschule
- Website
Für ein friedvolles und inklusives Miteinander
Inklusion im Schulalltag ist eine Herzensangelegenheit der Kaufmännischen Lehranstalten Bremerhaven (KLA). Seit vielen Jahren sind im Unterrichtsgeschehen Inhalte des interkulturellen Lernens fest etabliert. Im Sinne des friedvollen Miteinanders wurden unter anderem zehn Thesen entwickelt, die einen einträchtigen Geist der Schulgemeinschaft proklamieren. Die KLA legen Wert auf eine Schulkultur, in der sich jeder willkommen fühlt und die Möglichkeit hat, seine Potentiale frei zu entfalten. Schülerinnen und Schüler mit ausländischen Wurzeln wie auch aus Deutschland werden dazu ermutigt, eigene kulturelle Traditionen weiter zu pflegen und mit anderen zu teilen. Die Pflege und Weitergabe von Immateriellem Kulturerbe zeugt von gelebter Vielfalt. Hierzu organisieren sie eigenverantwortlich Bühnenprogramme, die sie insbesondere in den großen Pausen durchführen. So gibt es zum Beispiel regelmäßig Schülerkonzerte und Breakdance-Veranstaltungen.
Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt
Ein Kernbereich der schulischen Arbeit liegt in der interreligiösen Vernetzung, um das friedfertige Zusammenleben der heterogenen Schülerschaft und das interkulturelle Lernen zu garantieren. Sie wird durch das von der Robert Bosch Stiftung geförderte Projekt „RUMI – Poetry of the heart“ (auf der Suche nach Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Islam) mit großem Anklang an den KLA sowie einer türkischen Partnerschule realisiert. Die Arbeit des Projekts gehört inzwischen zum Selbstverständnis der Schule.
Niedrigschwellige Initiativen bilden weitere effektive Mittel zur Schaffung eines positiven Schulklimas. In Lehrgängen zur Ausbildungsvorbereitung betreiben Schülerinnen und Schüler mit der Methode des „learning by doing“ die Cafeteria der KLA. Das leistet einen wesentlichen Beitrag für ein einträchtiges Miteinander. Auch im öffentlichen Raum der Stadt Bremerhaven übernehmen die KLA Verantwortung. Diverse kleinere und größere von Jugendlichen organisierte Events tragen zur Stärkung der Gemeinschaft und Akzeptanz von Verschiedenheit bei.
Vernetzung durch Partnerschaften
Im Beruflichen Gymnasium Wirtschaft wird seit 2013 eine Schulpartnerschaft mit dem Oberstufenzentrum Handel in Berlin Kreuzberg zum Anlass genommen, gemeinsame Projekte im Leistungskurs Wirtschaftsinformatik zu betreiben, welche die Teamfähigkeit im gegenseitigen Austausch schulen und fördern. Auch internationale Betriebspraktika gehören seit vielen Jahren zum Schulalltag. Derzeit bauen die KLA zudem eine Partnerschaft mit einer Schule in Zielona Góra (Polen) auf. Das erste gemeinsame Projekt fand im Oktober 2017 statt.