UNESCO-Projektschule Karl-Liebknecht-Gymnasium in Frankfurt (Oder)
Grenzenloser Dialog
Die erste UNESCO-Projektschule der DDR, das Karl-Liebknecht-Gymnasium (KLG), pflegt bereits seit über einem halben Jahrhundert erfolgreich intensive Kontakte mit Partnerschulen in Polen. Daraus entstanden enge Partnerschaften, die den Schulalltag auf beiden Seiten prägen: Polnische Jugendliche legen ihr Abitur in Deutschland ab und Schülerinnen und Schüler des Karl-Liebknecht-Gymnasiums besuchen regelmäßig den Unterricht in Polen.
Fakten
- Aufnahmejahr: 1973
- Status: Anerkannt
- Bundesland: Brandenburg
- Schulform: Gymnasium
- Webseite: liebknecht-gymnasium.de
Leben unter Nachbarn
Interkulturelles Lernen spielt am KLG eine große Rolle. Vor allem eine Initiative hat zu besonderen Perspektivwechseln beigetragen: Seit 2005 ist es den Schülerinnen und Schülern möglich, im Rahmen des LATARNIA-Projekts wöchentlich einen kompletten Tag an einer benachbarten polnischen Schule zu verbringen. Viele der Jugendlichen am KLG interessieren sich dabei sehr für die polnische Sprache und belegen diese zunehmend als zweite Fremdsprache. Andersherum können polnische Jugendliche ab der neunten Klasse das Gymnasium in Frankfurt besuchen und gemeinsam mit den deutschen Schülerinnen und Schülern das Abitur erwerben. In der Arbeitsgemeinschaft „Ich zeige Dir meine Stadt“ untersuchen Jugendliche außerdem das baukulturelle Erbe in der deutsch-polnischen Grenzregion. Hinzu kommen noch weitere Gastschüler und -schülerinnen aus anderen Ländern – unter anderem von der ägyptischen Partnerschule in Alexandria. Klassenfahrten führen die Schulgemeinschaft vor allem in die europäischen Nachbarländer wie Italien, Frankreich und Polen sowie nach Großbritannien.
Raus in die Öffentlichkeit
Wer Frankfurt (Oder) erkundet, wird vermutlich früher oder später auf Schülerinnen und Schüler des KLG treffen. Ob auf dem grünen Wochenmarkt, auf dem sie fair gehandelte Produkte und Kleider verkaufen, oder in der Innenstadt, wo sie gegen Spenden fair gehandelten Kaffee ausschenken. Dabei kommen die Jugendlichen mit Interessierten ins Gespräch, berichten vom Kampf gegen die Armut im Globalen Süden und den Vorzügen von Fair-Trade. Damit unterstützen sie eine Aktion des Hilfswerks Misereor.
Im Chat mit der Welt
Die Möglichkeiten, sich online zu vernetzen, nutzt die Schulgemeinschaft des KLG auf verschiedenen Ebenen. Die Jugendlichen und Lehrkräfte stehen digital in Kontakt und können so oftmals unkompliziert schnelle Entscheidungen treffen. Zudem nutzt das Gymnasium Online-Kommunikationswege, um Kontakte und Treffen mit anderen UNESCO-Projektschulen innerhalb und außerhalb Frankfurts rasch zu organisieren. Die Internet-Kommunikation reicht jedoch auch weit über die deutschen Grenzen bis auf den afrikanischen Kontinent hinaus. Im „Chat der Welten“ zum Beispiel nahmen Schülerinnen und Schüler des KLG Kontakt zu Schülerinnen und Schüler in anderen Ländern auf und tauschten sich im Rahmen einer Videokonferenz mit ihnen aus. Zudem unterstützt die Schulgemeinschaft verschiedene Projekte in Afrika, vor allem durch Sponsorenläufe. So können die Schülerinnen und Schüler ihre Wahrnehmung und Bewusstsein für das eigene Umfeld sowie die internationalen Gemeinschaft schärfen lernen und gleichzeitig Verantwortung übernehmen.