UNESCO-Projektschule Privates Johannes-Gymnasium Lahnstein
Schule nachhaltig gestalten
Das Johannes-Gymnasium (JG) ist seit 2018 ein anerkanntes Mitglied im weltweiten Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Seit 2011 werden an der Schule entsprechende Initiativen und Aktivitäten umgesetzt, zum Beispiel verschiedene internationale Kooperationen, politische Diskursveranstaltungen und die Entwicklung und Umsetzung eines ökologischen Schulprofils.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2018
- Status: Anerkannt
- Bundesland: Rheinland-Pfalz
- Schulform: Gymnasium
- Webseite: johannes-gymnasium.de
Perspektivwechsel erlernen
Politische Bildung mit Lebensweltbezug spielt im Schulalltag des JG eine wichtige Rolle. Beispielhaft hierfür ist die Gestaltung des Europatags im Sommer 2019, an dem die Schule vom zypriotischen EU-Kommissar Christos Stylianides und dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz besucht wurde. Eine Diskussion mit den Spitzenpolitikern lieferte spannende Impulse und machte demokratische Inhalte für die Schülerinnen und Schüler greifbar.
Während der Akademietage zum Thema „Migration & Heimat“ sowie der Teilnahme am „Planspiel Migration“ lernen die Jugendlichen zudem, verschiedene Perspektiven einzunehmen. Auch der interkulturelle Dialog, den das Gymnasium seit über 65 Jahren mit seinen französischen Partnerschulen pflegt, trägt hierzu bei. Ebenso bieten die „Integrativen Kunsttage“ die Möglichkeit für Perspektivwechsel: In ihrem Rahmen arbeiten Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf gemeinsam an künstlerischen Projekten.
Einklang von Theorie und Praxis
Als Schule in kirchlicher Trägerschaft hat das JG in seinem Profil den Anspruch verankert, einen Beitrag zur „Bewahrung der Schöpfung“ im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung leisten. Das Ziel liegt in der umfassenden Ökologisierung der Schule, die sie im Sinne des Whole School Approach gemeinsam mit den Jugendlichen erreichen will. Dazu wurde am JG unter anderem die Heizanlage erneuert. Schülerinnen und Schüler entwickelten außerdem einen ressourcensparenden Wasserhahn. Dieses Engagement wurde 2019 mit dem „Sonderpreis Umwelttechnik“ beim schulischen Landeswettbewerb honoriert.
Aktiv in der eigenen Region und der Welt
Die Schülerinnen und Schüler des JG setzen sich vertieft mit der Kultur ihrer eigenen Region auseinander, dem Mittelrheintal. Diese UNESCO-Welterbestätte ist regelmäßig Ziel der schulischen Wandertage und für lebensnahen Geschichtsunterricht. Zudem digitalisiert die Schulgemeinschaft historische Schuldokumente, um die 100-jährige Vergangenheit des Gymnasiums anschaulich aufzubereiten. Als Inspiration hierzu diente das UNESCO-Weltdokumentenerbe.
Auch interkulturelles Lernen spielt im Alltag des Gymnasiums eine wichtige Rolle. Neben den Schulpartnerschaften mit Frankreich besteht eine Partnerschaft mit einer Schule in Ruanda. Im regelmäßigen Austausch und gemeinsamen Projekten lernen die Jugendlichen die Ansätze der Global Citizenship Education kennen. Das schulische Digitalisierungsprofil begleitet das Engagement und fördert unter anderem die Kontaktpflege über das Internet. In diesem Rahmen modernisiert die Schule ihre Medienausstattung und setzt sich zugleich mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung auseinander.