UNESCO-Projektschule Gymnasium Grootmoor
Wege in die „Weitstirnigkeit“
Im Jahr 2004 traf das Gymnasium Grootmoor eine richtungsweisende Entscheidung: Die Schule ergriff die Initiative, um UNESCO-Projektschule zu werden. Es folgte ein umfassendes Reformprogramm, dass insbesondere die Menschenrechts- und Demokratiebildung sowie die Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Unterricht implementierte. In der Rückblende erwies sich der Weg zur anerkannten UNESCO-Projektschule vor allem als ein Weg in die „Weitstirnigkeit“.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2009
- Status: Anerkannt
- Bundesland: Hamburg
- Schulform: Gymnasium
- Webseite: www.grootmoor.de
UNESCO-Titel als Ansporn
Der Einsatz für den Umwelt- und Klimaschutz ist der Schulgemeinschaft des Gymnasiums Grootmoor besonders wichtig. Zudem pflegt die Schule Partnerschaften in den Senegal und führt Projekte sowie Wettbewerbe zu mehr Toleranz, globaler Gerechtigkeit und politischer Bildung durch. Die Auszeichnung zur UNESCO-Projektschule soll nicht als Höhepunkt des schulischen Engagements verstanden werden, sondern Ansporn sein, sich immer wieder aufs Neue mit den UNESCO-Zielen auseinanderzusetzen und diese als work-in-progess zu begreifen.
Demokratiebildung
Jedes Jahr nehmen interessierte Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb „Jugend debattiert“ teil und erlernen dadurch sachlich und konstruktiv zu argumentieren – eine Grundvoraussetzung für demokratische Entscheidungsprozesse. Zudem werden in der Pausenhalle regelmäßig Podiumsdiskussionen durch die Schulgemeinschaft vorbereitet und mit Politikerinnen und Politikern durchgeführt.
Die Schule entsendet seit vielen Jahren Schülerdelegationen zum Erasmian European Youth Parliament, in dessen Rahmen internationale diplomatische Verhandlungen und Beziehungen in einem groß angelegten Planspiel nachgestellt werden. 2017 war das Gymnasium selbst Gastgeber des Kongresses, wobei 90 Delegierte aus elf europäischen Ländern teilnahmen.
Menschenrechtsbildung
Der Tag der Menschenrechte am 10. Dezember ist ein besonderes Highlight für das Gymnasium Grootmoor. Insbesondere die neunten Jahrgangsstufen erleben an diesem Datum einen relativ ungewöhnlichen Schultag, der sich projektartig einem bestimmten Thema widmet und die Jugendlichen an Lernorte außerhalb der Schule führt. In den letzten Jahren lautete das Motto „Flucht und Vertreibung“, wodurch die Schülerinnen und Schüler mit Betroffenen und Experten ins Gespräch kamen.
Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt
Das Gymnasium Grootmoor zeigt sich in der Begegnung mit anderen Ländern offen und neugierig. Seit vielen Jahren werden zwei Schulpartnerschaften in den Senegal gepflegt, inklusive regelmäßiger Besuche. Von ihren Erlebnissen in den Gastfamilien der fremden Kultur berichten die Schülerinnen und Schüler nach ihrer Rückkehr. Ebenfalls besuchen senegalesische Delegationen die Hamburger Schule, so wird ein beidseitiger Austausch gefördert. Außerdem führt das Gymnasium Grootmoor Sprachaustausche mit Partnerschulen in Frankreich, der Schweiz, Spanien und Australien durch.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Seit 2004 wird das Gymnasium Grootmoor jährlich als „Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet. Das Thema der nachhaltigen Entwicklung wird im Unterricht durch die Schwerpunkte Mobilität, Energie, Kleidung und Ernährung ausführlich behandelt. Zudem tragen diverse schulische Initiativen dazu bei, das Schulleben umweltfreundlich zu gestalten. Statistische Erhebungen haben ergeben, dass die Schule seit Jahren einen beispielhaft niedrigen Energieverbrauch hat und bemerkenswert wenig Müll produziert.
Das Gymnasium ermuntert seine Schulgemeinschaft den Transfer vom Wissen zum Handeln durchzuführen, wofür ihnen der Schulalltag Beispiele bietet. So wird ausschließlich Recyclingpapier verwendet und im Eingangsbereich des Gymnasiums stehen Sammelbehälter für gebrauchte Energiesparlampen, Batterien, Druckerpatronen und Korken bereit. Im Kunstunterricht entstehen jedes Jahr kreative Upcycling-Arbeiten und Imageplakate zu den Themen Umweltschutz und Klimagerechtigkeit.