UNESCO-Projektschule Gutenberg-Schule Berlin

Nachhaltige Hilfsbereitschaft nach Tschernobyl-Atomunfall

Die Gutenberg-Schule zeichnet sich vor allem durch ihre enge Schulpartnerschaft mit dem Schulinternat Molcad‘ aus. Nach dem tragischen Atomunfall in Tschernobyl waren Kinder der betroffenen Region in der Gutenberg-Schule zu Gast und gaben den Anstoß für eine enge Schulpartnerschaft und die Umsetzung der UNESCO-Ziele an der Gutenberg-Schule (GBOS) in Berlin. Diese trägt seit 1993 den Namen des Erfinders des Buchdrucks, Johannes Gutenberg, und unterrichtet derzeit etwa 900 Schülerinnen und Schüler.

Fakten

  • Aufnahmejahr: seit 2011 anerkannte UPS-Schule
  • Bundesland: Berlin
  • Schulform: Integrierte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe
  • Website

Die Gutenberg-Schule war die erste Schule in den östlichen Bezirken Berlins, die Mitglied des UNESCO-Projektschulnetzwerks wurde. Die Initiative kam aus den Sprachbereichen, insbesondere dem Fachbereich Russisch. Diese formierten sich nach der Tschernobyl-Katastrophe, um die Sprachvermittlung mit humanitären Aktionen zu koppeln. Schnell entwickelte sich das Anliegen zu einem Schulprojekt.

Das Schulprojekt steht heute unter dem Namen „Gomel-Projekt“. Die Bevölkerung der weißrussischen Stadt Gomel wurde von der Reaktorkatastrophe 1986 in Tschernobyl besonders stark getroffen. Schwerpunkte des „Gomel-Projekts“ sind humanitäre Hilfe, der Schüleraustausch und der damit verbundene interkulturelle Austausch. Seit dem Jahr 2000 besucht jährlich eine Schülergruppe der Gutenberg-Schule die Kinder im weißrussischen Molcad‘ Internat. Die Gomel-AG der GBOS finanziert den Austausch durch Spendenaktionen mit. Alle zwei Jahre ist die GBOS Gastgeber für rund 20 Kinder aus dem Internat.

Diese besondere Schulfreundschaft lebt von Austausch und gemeinsamen Aktionen, wie zum Beispiel Feiern von Partnerschaft-Jahrestagen oder dem gemeinsamen Zirkus-Projekt. Die Beziehung zwischen den Schulen ist sehr nachhaltig. Umso mehr ist die andauernde Aktivität der Gomel-AG zu würdigen.

Schule im UNESCO-Verbund

Neben dem Gomel-Projekt arbeitet die GBOS aktiv im Verbund der Berliner UNESCO-Projektschulen. Neben Veranstaltungen wie dem Berliner Lesewettbewerb nutzt die Schule die vielfältigen Aktivitäten, die zentral oder von Schulen selbst angeboten werden. Besonders beliebt ist das Internationale Schülerseminar, das vor allem Schüler der gymnasialen Oberstufe nutzten. Das Internationale Schülerseminar wird jährlich in Berlin von dem Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e.V. durchgeführt. Im Jahr 2017 fand das Schülerseminar der Berliner UNESCO-Projektschulen zum Thema „Give Peace a Chance – But How?“ statt.

Demokratische und antifaschistische Erziehung

Die GBOS legt auch einen Schwerpunkt auf die demokratische und antifaschistische Erziehung ihrer Schülerschaft. So ist es seit Jahren Tradition, dass Schüler der 10. Klassen das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg besuchen. Die Leistungskurse Geschichte haben eine Projektarbeit im ehemaligen KZ Ravensbrück in ihrem Programm und die Grundkurse beschäftigen sich auf einer Exkursion nach Warschau mit den Ereignissen in der polnischen Hauptstadt während des Zweiten Weltkrieges.

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