UNESCO-Projektschule Grundschule Mitte
Global Citizenship an der Grundschule
Global Citizenship, die universelle Erklärung der Menschenrechte, Welterbebildung – man fragt sich vielleicht, ob das nicht viel zu komplexe Themen für Kinder in der Primarstufe sind. Mutmaßungen wie diese widerlegt die Grundschule Frankfurt Mitte mit dem schlichten Verweis auf ihren Stundenplan. Denn dort sind all diese Themenfelder implementiert und werden mit Erfolg unterrichtet.
Fakten
- Aufnahmejahr: 1995
- Status: Anerkannt
- Bundesland: Brandenburg
- Schulform: Grundschule
- Webseite: www.schulen-ff.de/gs-mitte
Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt
Die Gesellschaft Deutschlands ist multikulturell, das dürfte derweil jeder verstanden haben. In solchen Konstellationen kann es Kommunikationshürden geben. Daher ist es sinnhaft, mehr als nur die eigene Sprache zu beherrschen. Wer sich auf einer zweiten oder gar dritten Sprache verständigen kann, der weiß wiederum, welch unermesslicher Wert hierin liegt, weil sich zuvor verschlossene Welten auf einmal öffnen. Vor diesem Hintergrund hat die Grundschule Mitte bereits vor einigen Jahren Englisch, aber auch Polnisch als Unterrichtsfach eingeführt. Jedes Kind erlernt beide Sprachen. Doch die gesellschaftliche Vielfalt wird in der Schule auch an anderen Stellen berücksichtigt. So beteiligt sie sich beispielsweise an dem Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“ und unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur nahegelegenen Hansaschule, in der Kinder mit Behinderung lernen. Für die GS Mitte ist diese Vernetzung und das Engagement aufgrund ihres UNESCO-Profils eine Selbstverständlichkeit, die sie sowohl in ihrer Alltagspraxis lebt als auch durch Plakate sowie Ausstellungen sichtbar macht.
Global Citizenship
Global Citizenship braucht eine geteilte Wertebasis. Daher stehen auf dem Stundenplan der Frankfurter Grundschule beispielsweise „Menschenrechte“, „kulturelle Umweltbildung“ und „der gerechte Ausgleich zwischen Arm und Reich“. In verschiedenen Ansätzen lernen die Kinder sich Verhaltensregeln selbst zu erschließen und diese mit zunehmendem Alter auf andere Bereiche zu übertragen. Weiterhin wird Welterbebildung durch praktische Beispiele anschaulich unterrichtet. Die jahrelange Beziehung zur Schule Nr. 1 in Slubice (Polen) erweitert das Blickfeld auf eine supranationale Perspektive und addiert im direkten Austausch eine praktische Komponente. Somit wird in den Kindern bereits das Potenzial angelegt, auf dessen Grundlage sie später einmal das Konzept der Global Citizenship ausbilden können.
„Für den Global Citizen sind alle planetaren Zeitgenossen Mitbürgerinnen und Mitbürger.“
- Dr. Roland Bernecker
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die Umweltbildung nimmt an der Grundschule Mitte einen breiten Rahmen ein. Sie kooperiert unter anderem mit dem NABU und Greenpeace für Exkursionen zu außerschulischen Lernorten, um das Thema Umwelt lebensweltlich für die Kinder aufbereiten zu können. Das Engagement bezieht sich jedoch nicht ausschließlich auf die Region. So versteht sich die Grundschule auch als „Urwaldschule“ und lenkt den Fokus in diesem Kontext auf den bedrohten Regenwald. Die Kinder lernen so unter anderem globale Zusammenhänge zu verstehen und die Verknüpfungen zwischen Nachhaltigkeit und Politik zu erkennen.