UNESCO-Projektschule Grund- und Oberschule Müllrose
UNESCO-Schule im Aufbruch
Die Grund- und Oberschule Müllrose liegt inmitten der beschaulichen Brandenburger Gemeinde Schlaubetal. Durch ihre Verortung in ländlicher Umgebung versteht sie sich selbst als „Schule im Grünen“, wobei die unmittelbare Umwelt vielfältig in den Schulalltag einbezogen wird. Mit etwa 400 Schülerinnen und Schülern zählt sie zu den kleineren Schulen in Brandenburg, was einen besonderen Fokus auf die positive Entwicklung des Einzelnen ermöglicht.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2003
- Status: Anerkannt
- Bundesland: Brandenburg
- Schulform: Grund- und Oberschule
- Webseite: gos-muellrose.de
Aufbruch aus der Beschaulichkeit
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es in der idyllisch gelegenen Schule ähnlich beschaulich wie in der Gemeinde zugeht. Doch das täuscht: Die Jugendlichen werden immer wieder ermutigt Neues auszuprobieren, althergebrachte Denkmuster zu hinterfragen und Perspektivwechsel einzunehmen. Sie gestalten ihre Schulzeit ungewöhnlich selbstbestimmt und strukturieren in den alltäglichen Lernbüros ihre Lernprozesse überwiegend selbst. Ungewöhnliche Projekte wie beispielsweise „Verantwortung“ ermöglichen in relativ großer Autonomie Selbstwirksamkeitserfahrungen und soziales Lernen. Die Grund- und Oberschule Müllrose ist eine „UNESCO-Projektschule im Aufbruch.“
Welterbebildung
Welterbebildung lässt sich auch, aber nicht ausschließlich durch Exkursionen zu Welterbestätten erfolgreich unterrichten. Die UNESCO-Projektschule Müllrose hat sich in dieser Erkenntnis durch eine große Kunstausstellung das Welterbe direkt in die Schule geholt. Die Gemälde empfangen alle sogleich nach dem Eintritt im Foyer. Damit wird nicht nur ein Bekenntnis im Sinne der schulischen Programmatik öffentlich veranschaulicht, sondern ebenso ein identitätsstiftender Moment geschaffen. Was es heißt UNESCO-Projektschule zu sein kann so thematisch gebunden erfahrbar gemacht werden.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung wird vielfältig in den Unterricht eingebunden, insbesondere durch den Einbezug der unmittelbaren Schulumgebung. So bereiten die Schülerinnen und Schüler im Chemieunterricht Materialien vor, um Wasserproben vom Müllroser-See zu untersuchen. Einige Fächer wie Biologie werden nicht selten ganz selbstverständlich außerhalb des Klassenraums im Schulwald durchgeführt. Auch das Schulgebäude nimmt durch seine nachhaltige Gestaltung einen architektonischen Vorbildcharakter ein. So haben Jugendliche im Unterricht Holzbänke angefertigt, deren Material ebenfalls aus dem Schulwald stammt. Durch Aktionen wie diese, versteht sich die UNESCO-Projektschule nicht als isolierte Bildungsinstitution, sondern immer eingebunden in ihre regionale Umgebung.
Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt
Verschiedene Austauschprogramme unterstützen das interkulturelle Lernen durch eine praktische Komponente. Kontakte bestehen u.a. nach Frankreich und Polen. Wesentliche Bestandteile von Austauschprogrammen und Kursfahrten sind von den Jugendlichen selbst organisiert. Mit diesem Ansatz können transkulturelle Berührungsängste abgebaut und ganz besondere Lernprozesse initiiert werden. Ein Verständnis für das Zusammenleben in Vielfalt aus globaler Perspektive kann somit auch in der eher ländlichen Lebensrealität der Jugendlichen gewonnen werden.
Das schulische Idyll erfährt durch interkulturellen Austausch eine besondere Bereicherung