UNESCO-Projektschule Berufsbildende Schulen Osterholz-Scharmbeck

In der BBS Osterholz-Scharmbeck begegnen sich Lehrkräfte und Auszubildende im Dualen System sowie weitere Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Schulformen: Es gibt mehr als 20 Vollzeit-Bildungsgänge und Auszubildende in über 30 Berufen. Die Berufsbildenden Schulen Osterholz-Scharmbeck haben ein umfassendes Bildungsangebot in den Bereichen Wirtschaft, Gewerbe, Technik, Sozialpädagogik, Pflege und Ernährung. Sämtliche allgemeinbildende Schulabschlüsse können hier erworben werden. Zudem engagiert sich die Schule maßgeblich für die Umsetzung der Agenda 2030, wobei die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in den Unterricht und in verschiedene Projekte einfließen. Die Teilnahme am Climate Action Project der UNESCO-Projektschulen verstetigt dieses Engagement.

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen wird regelmäßig als außerschulischer Lernort genutzt. Am Beispiel des ehemaligen Konzentrationslagers und des Schicksals der dort ermordeten Anne Frank, erhalten die Schülerinnen und Schüler eine besondere Einsicht in die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes. Vor allem in der Rekonstruktion einzelner Biografien verstehen sie, dass Rechtsstaatlichkeit und Demokratie nur auf Basis der Menschenrechte verwirklicht werden können. Das ist ein großer Erkenntnisschritt, der angesichts zunehmender sozialer Spannungen, historischer Gedankenlosigkeit und politischer Ausgrenzung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen heute erneut eine besondere Relevanz erfährt. Zudem übernehmen Schülerinnen und Schüler der BBS die Pflege eines im Bremer Rhododendronpark ausgestellten Menschenrechtsartikels. Das hieraus erwachsene Bewusstsein für Menschenrechte schlägt sich vielfältig in der Schule nieder, so auch in der Schülerfirma „General Store“, die ausschließlich mit Fair-Trade-Artikeln arbeitet.  

Die BBS Osterholz-Scharmbeck pflegt eine Kooperation mit der Schule 35 in Sewatopol (Ukraine). Auf ihr gründet sich auch eine Sensibilisierung für die jüngere Weltgeschichte und den Zusammenfall der Sowjetunion. Die persönlichen Begegnungen vor Ort machen Weltpolitik anschaulich und schaffen ein tiefer gehendes Verständnis für kulturelle Identitäten. Durch die Teilnahme an EU-Projekten wie Erasmus+ und das Comenius-Projekt werden den Schülerinnen und Schülern weitere Austauschorte angeboten, darunter sind die Niederlande, Frankreich, Italien, Großbritannien, Ungarn, Spanien und weitere Länder. Das bereichert den Schulalltag erheblich und fügt der ohnehin bereits gelebten Vielfalt eine interkulturelle Komponente hinzu.

Die Schule veranstaltet jährlich eine große Umwelt- und Nachhaltigkeitsmesse, an der sich alle Bildungsgänge beteiligen. Zudem ist sie Mitglied im internationalen Climate Action Project der UNESCO-Projektschulen und strebt in diesem Rahmen die Verwirklichung des Whole-School-Approachs an. Die Vernetzung im Rahmen solcher Projekte erwies sich in der Vergangenheit als überaus sinnhaft und zeigte den Jugendlichen neben den erreichten Veränderungsprozessen an der eigenen Schule auch neue Möglichkeiten des Engagements auf. Insbesondere die Arbeit mit den Lehrkräften ohne Hierarchien wird von ihnen immer wieder als etwas Positives und Bereicherndes empfunden. Aber auch die explizite Ermunterung Aufgaben mit großem Verantwortungsbereich zu übernehmen, stößt auf Begeisterung und äußert sich in geballtem Engagement.