UNESCO-Projektschule Bertolt-Brecht-Schule Nürnberg
Alle(s) unter einem Dach
„Alle(s) unter einem Dach“ – das ist an der Bertolt-Brecht-Schule in Nürnberg sowohl Plädoyer wie Programmatik, denn hier verbinden sich Mittelschule, Realschule und Gymnasium. Die Vielfalt des Schulprofils zeigt das ganzheitliche pädagogische Konzept, das 2010 mit der Aufnahme in das UNESCO-Schulnetzwerk honoriert wurde.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2010
- Status: Anerkannt
- Bundesland: Bayern
- Schulform: Gesamtschule
- Webseite: nuernberg.de/internet/bertolt_brecht_schule
Vielfalt für nachhaltiges Lernen
Eliteschule des Fußballs und Sports, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Schule mit starken Partnern in der Region und darüber hinaus, all diese verschiedenen Ansätze gehen in der Bertolt-Brecht-Schule in einem Konzept auf – dem der UNESCO-Projektschulen. Die Bertolt-Brecht-Schule demonstriert mit ihrem Engagement klar, dass eine Kultur des Friedens nur in einem ganzheitlichen, modellhaften Charakter nachhaltig angestrebt werden kann. Davon profitieren die rund 1.600 Schülerinnen und Schüler genauso wie ihre etwa 150 Lehrkräfte.
„Wissenschaft: Es ist nicht ihr Ziel, der unendlichen Weisheit eine Tür zu öffnen, sondern eine Grenze zu setzen dem unendlichen Irrtum.“
- Bertolt Brecht
Menschenrechts- und Demokratiebildung
Die Bertolt-Brecht-Schule verfolgt das gesamte Schuljahr über an Thementagen die Implementierung der UNESCO-Ziele. Einen besonderen Stellenwert nehmen hierbei die Aktionen für Menschenrechte ein. Dazu gehört manchmal auch ein politisches Statement, wie es die Gesamtschule mit der Unterzeichnung der Frankfurter Erklärung der UNESCO-Projektschulen „Keine Gewalt gegen Flüchtlinge“ zeigte. Neben diesem Engagement findet sich die Demokratieerziehung ebenfalls vielfältig im Unterricht wieder und wird durch offene Methodiken in Projektarbeit weiter vorangetrieben.
Global Citizenship
Das Konzept der Global Citizenship wird aufgrund der weltweiten, teils widersprüchlichen kulturellen Vielfalt oftmals fehlinterpretiert. Für die Bertolt-Brecht-Schule heißt Global Citizenship, ein vertieftes Verständnis zu entwickeln für ein geteiltes Interesse: die am Gemeinwohl orientierte Entwicklung der Welt. Dafür bedarf es kultureller Sensibilität, aber auch einer Wertschätzung gegenüber dem Planeten. Beides verfolgt die Schule aktiv, zum Beispiel durch die Teilnahme an internationalen Projekten, wie der Deutsch-Afrikanischen Jugendakademie im Senegal, aber auch durch spannende Exkursionen, wie unlängst zu den Polarlichtern auf die Lofoten. In der direkten Begegnung mit der Welt können die Jugendlichen nachhaltige Lerneffekte erzielen.
„Keinen verderben lassen, auch nicht sich selber, jeden mit Glück erfüllen, auch sich. Das ist gut.“
- Bertolt Brecht
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die Bertolt-Brecht-Schule verfolgt ein differenziertes Konzept der Nachhaltigkeit, wofür sie im November 2019 vom Bayerischen Umweltminister mit dem Titel „Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule“ ausgezeichnet wurde. Das schulische Engagement in diesem Kontext bezieht sich überwiegend auf Projekte, deren Resultate direkt an der Schule umsetzbar sind (beispielsweise bei Baumaßnahmen zur Energieeinsparung). Der Nachhaltigkeitsbegriff geht jedoch noch weit über dieses Verständnis hinaus und bezieht sich auch auf die jahrgangsübergreifende Zusammenarbeit zu den UNESCO-Themen sowie inklusive Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Implementierung von Sport-Events von Menschen mit Behinderung. Dieser ganzheitliche Ansatz kommt in der Schulgemeinschaft gut an und initiiert tiefgehende Lernprozesse.