UNESCO-Projektschule August-Bebel-Gesamtschule

Alle sind Lernende

An der August-Bebel-Schule wird ein uraltes, aber noch immer weitverbreitetes Denkmuster durchbrochen: An dieser UNESCO-Projektschule verstehen sich die Pädagoginnen und Pädagogen mit den Jugendlichen als gemeinsam Lernende. Der Wegfall der klaren „Lehrer-Schüler-Hierarchie“ stellt eine gewaltige Bereicherung für den Lernalltag dar: Er schafft neue Zugänge und inspiriert nachhaltige Verständnisprozesse. 

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

  • Aufnahmejahr: 1983
  • Status: Anerkannt
  • Bundesland: Hessen
  • Schulform: Gesamtschule   
  • Website: bebelschule.eu

UNESCO-Werte verinnerlichen

Die Schulgemeinde führt seit ihrer Aufnahme in das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen im Jahr 1983 zahlreiche Projekte im Kontext der UNESCO-Werte durch. Mit ihnen werden die UNESCO-Inhalte und -Ziele nicht bloß erlernt, sondern verinnerlicht. Zudem entwickelt die Schule fortwährend weitere Konzepte, wie jahrgangsübergreifende Arbeitsgemeinschaften, die in naher Zukunft ebenfalls implementiert werden sollen.

„Genies fallen nicht vom Himmel. Sie müssen Gelegenheit zur Ausbildung und Entwicklung haben.“

- August Bebel

Welterbebildung

Vor dem Hintergrund einer vielerorts beobachtbaren politisch und ideologisch motivierten Zerstörung des Welterbes, hat die Schule inzwischen einen besonderen Fokus auf die UNESCO-Welterbebildung gelegt. Im gemeinsamen Lernen ermittelt die Schulgemeinschaft Informationen zu bestehenden Stätten und verinnerlicht das Konzept des Welterbes. Somit erlangen die Jugendlichen ein Bewusstsein von den beachtlichen Errungenschaften verschiedener Kulturen, was den oftmals etwas bornierten Blick durch die „europäische Brille“ auf Regionen außerhalb des Kontinents dekonstruiert. Zudem können die Schülerinnen und Schüler sich so veranschaulichen, dass ein Angriff auf ein Welterbe auch immer ein Angriff auf Identitäten ist. Der erhöhte Sensibilitätsgrad lässt neue Erkenntnisspiralen entstehen und führt in der Konsequenz zu einem breiteren Verständnis von politischen Zusammenhängen und transkultureller Wertschätzung.

Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt

Nicht in der eigenen Blase bleiben, sondern den Kontakt mit der Welt suchen, so lautet eine der grundlegenden Prämissen der August-Bebel-Gesamtschule. Insofern nimmt sie vielfach an Austauschen teil, zum Beispiel organisiert vom Europa Haus Aurich. Die Themen sind weit gestreut, gemeinsamer Tenor ist indes immer das globale Lernen. Teilnahmen am International Youth Forum verinnerlichen Demokratiebildung in einem interkulturellen Kontext. Zudem erfahren die Jugendlichen durch einen Schulaustausch mit dem College Roger Quilliton in Clermont-Ferrand (Frankreich) die kulturelle Vielfalt Europas in einem unmittelbaren Nachbarland. Programme wie diese schaffen einen differenzierten Blick und erzeugen Neugierde auf kulturelle Diversität.

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Das Motto „global denken, lokal handeln“ ist von den deutschen UNESCO-Projektschulen grundsätzlich verinnerlicht. Die August-Bebel-Gesamtschule geht jedoch noch einen Schritt weiter und sucht im Globalen das Lokale. So findet einmal jährlich in Trebnitz oder Kreisau (Polen) eine internationale Begegnung mit dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und ökologisches Dasein statt. Die gemeinsame Arbeit veranlasst die Jugendlichen zu einem achtsamen Umgang mit der Umwelt und zu einer erhöhten Wertschätzung für die Natur außerhalb des eigenen Wohnorts. Das wiederum lässt sich in die eigene Region zurückkoppeln. Somit handelt es sich um einen Ansatz, der nicht nur Interdependenzen enthält, sondern diese auch aufzeigt: zum einen vom Globalen ins Lokale, zum anderen vom Lokalen ins Globale und schließlich vom Lokalen ins Lokale. Diese Zusammenhänge bringen sowohl in der Praxis als auch der Reflexion wertvolle Einsichten mit sich.

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