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Journalismus im Angesicht des globalen Klimawandels
Die UNESCO diskutierte am 18. Juni 2024 beim Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn die Rolle des Journalismus in Zeiten des globalen Klimawandels.
Medienschaffende spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, verifizierte Informationen über den globalen Klimawandel zugänglich zu machen, über klimaschädliches Handeln zu berichten und damit die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Gleichzeitig und auch deswegen sind Medienschaffende großen Risiken ausgesetzt, wenn sie über Klimafragen berichten und recherchieren. Deshalb widmete die UNESCO den Welttag der Pressefreiheit (WPFD) 2024 dem Thema Journalismus im Angesicht der Klimakrise. Die Ergebnisse des WPFD diskutierten Gaea Katreena C. Cabico, Robert Ssempala und Isabelle Schlapfer unter der Moderation von Vanessa Fischer beim Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn. Darunter: Die Sicherheit von Umweltberichterstatterinnen und -berichterstattern, klimawandelbedingte Desinformation und die Stärkung der Medienkapazitäten zur Berichterstattung über die Klimakrise.
In der Diskussionsrunde beim Deutsche Welle Global Media Forum am 18. Juni 2024 in Bonn sind die wichtigsten Ergebnisse des WPFD 2024 vorgestellt worden. Dabei diskutierten die Teilnehmenden, wie die Themen am besten angegangen werden können, und es ist ein Aufruf zu Partnerschaften für den Rechtsschutz von Umweltjournalisten angekündigt worden, der vom Globalen Medienverteidigungsfonds der UNESCO unterstützt wird.
Andrea Cairola, Berater für Kommunikation und Information der UNESCO, machte in seiner Begrüßung deutlich, dass Medienschaffende, die über Umweltthemen wie den Klimawandel berichten, oft großen Risiken ausgesetzt sind, die teils über körperliche Angriffe sogar bis hin zu Ermordungen reichen. Dies habe eine abschreckende Wirkung auf die Berichterstattung, so dass es zu einer Selbstzensierung im Hinblick auf die journalistische Arbeit rund um den globalen Klimawandel und Umweltveränderungen komme.
In der von Vanessa Fischer, Leiterin der Umweltredaktion der Deutschen Welle, moderierten Diskussionsrunde bestätigte Gaea Katreena C. Cabico, leitende Online-Reporterin beim philippinischen Medienhaus Philstar, die Beobachtungen der UNESCO und hob die Risiken für Menschen hervor, die sich als Informantinnen und Informanten an die Medien wenden. Die wirtschaftliche Abhängigkeit vieler Medienunternehmen von Anzeigeeinnahmen könne zu einem Interessenskonflikt führen und die unabhängige journalistische Arbeit gefährden.
Isabelle Schlapfer, Forschungsleiterin bei der internationalen Medienentwicklungsorganisation Internews Europe, belegte mit Zahlen aus aktuellen Studien, dass 39 Prozent der Medienschaffenden im Bereich des Umweltjournalismus sich bedroht fühlten. 45 Prozent erkennen eine Zunahme von Selbstzensur in ihrer Arbeit. Generell gebe es laut Schlapfer zu wenig Ressourcen für die Arbeit von Medienschaffenden im Bereich Umwelt- und Klimajournalismus.
Robert Ssempala, geschäftsführender Direktor des ugandischen Menschenrechtsnetzwerks für Journalisten, verwies auf die Notwendigkeit der Spezialisierung von Medienschaffenden auf Umweltthemen. Komplexe Themen benötigten entsprechende Fähigkeiten auf Seiten derjenigen, die diese für die Medien aufbereiten. Entsprechend gelte es, die Medienhäuser und einzelnen Medienschaffenden in ihren jeweiligen Fähigkeiten zu stärken.
Gaea Katreena C. Cabico hob die besondere Bedeutung der Umweltberichterstattung hervor, da der Klimawandel direkte Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen habe.
Isabelle Schlapfer verwies auf die Adressierung der Informationsbedürfnisse der Mediennutzenden. Diese gelte es, als leitender Kompass für Medienschaffende bei der Berichterstattung über Umweltthemen zu beachten. Um eine entsprechende Berichterstattung leisten zu können, bedürfe es der grundlegenden Finanzierung und entsprechender Ressourcen.
Gaea Katreena C. Cabico riet zur Unterstützung bei der Spezialisierung von Medienschaffenden, um entsprechend kompetent zu Ergebnissen zu gelangen, wie beispielsweise im Feld des Wissenschaftsjournalismus.
Abschließend hob Robert Ssempala die Bedeutung von Medienschaffenden im Hinblick auf den Klimawandel hervor. Durch ihre Berichterstattung leisten sie einen Beitrag zur Verbesserung der Situation.