Pressemitteilung,
Böhmer: „Wo die Pressefreiheit unter Druck ist, gerät die Demokratie in Gefahr"
Vereinte Nationen begehen Welttag der Pressefreiheit am 3. Mai
Zum Welttag der Pressefreiheit am 3. Mai blicken die Vereinten Nationen auf die Lage der Medien weltweit und erinnern an Journalistinnen und Journalisten, die aufgrund ihrer Arbeit verfolgt werden, inhaftiert sind oder ermordet wurden. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Journalism in the face of the Environmental Crisis“.
Zur Situation in Deutschland erklärt die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer:
„Wo die Pressefreiheit unter Druck ist, gerät die Demokratie in Gefahr. Die besondere Rolle der Medien für eine freie Gesellschaft ist in Artikel 5 unseres Grundgesetzes festgeschrieben, das in diesem Mai seinen 75. Geburtstag feiert. Eine unabhängige und den Tatsachen entsprechende Berichterstattung ist in einer als immer komplexer erlebten Gegenwart von immenser Bedeutung. Desinformation, Falschmeldungen, Bedrohungen, sogar gewaltsame Übergriffe gefährden dieses Fundament unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Nicht zuletzt zur Bewältigung der Klimakrise sind wir auf gut aufbereitete, differenzierte und verständliche Informationen angewiesen. Hierfür ist eine starke, vielfältige Medienlandschaft ebenso unabdingbar wie breite gesellschaftliche Anerkennung für die tagtägliche journalistische Arbeit.“
Anlässlich des Welttags richtet die UNESCO vom 2. bis 4. Mai eine internationale Konferenz zur Pressefreiheit in Santiago, Chile, aus. Am Abend des 2. Mai wird der UNESCO/Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit verliehen. Er zeichnet Personen oder Organisationen aus, die oft unter hohem Risiko einen herausragenden Beitrag zur Verteidigung der Pressefreiheit leisten.
Die Lage der Medien in Deutschland wird am 3. Mai von 12 bis 13 Uhr Thema einer Veranstaltung der Deutschen UNESCO-Kommission in Bonn sein. Wie frei ist die Presse in Deutschland? Im Gespräch mit Andreas Salz (Deutsche UNESCO-Kommission) geben Mika Beuster (Deutscher Journalisten-Verband) und Lisa-Maria Kretschmer (Reporter ohne Grenzen) Antworten darauf. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Hintergrund
Auf Empfehlung der UNESCO erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1993 den 3. Mai zum Welttag der Pressefreiheit. Dahinter steht die Forderung, dass alle Journalistinnen und Journalisten das Recht haben müssen, frei und ohne Angst berichten zu können. Der UNESCO/Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit wird seit 1997 jährlich vergeben. Er ist nach dem kolumbianischen Journalisten Guillermo Cano Isaza benannt, der 1986 vor dem Redaktionsgebäude seiner Zeitung El Espectador in Bogotá, Kolumbien, ermordet wurde.
Die UNESCO hat das Mandat der Vereinten Nationen, die Meinungs- und Pressefreiheit weltweit zu schützen. Sie unterstützt den Aufbau unabhängiger und pluralistischer Medien. Besonders in Krisen- und Konfliktregionen hilft die UNESCO freien und unabhängigen Medien dabei, Prozesse der Konfliktlösung, der Demokratisierung und der Friedenssicherung voranzutreiben und zu gestalten. Mit zahlreichen regionalen Projekten fördert sie die Aus- und Fortbildung von Journalistinnen und Journalisten. Auch die Sicherheit von Medienschaffenden ist ein Aspekt der Meinungs- und Pressefreiheit.
Weitere Informationen
Pressefreiheit unter Druck – Veranstaltung der Deutschen UNESCO-Kommission am 3. Mai 2024
Website der Deutschen UNESCO-Kommission zur Meinungs- und Pressefreiheit
Website der UNESCO zum Welttag der Pressefreiheit
Pressekontakt
Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze(at)unesco.de