Geschichte der UNESCO
1985 bis 1994: Aktionsprogramm für Afrika und bildungspolitische Reformen
1985
Sondersitzung des Exekutivrates: Das Jahr 1985 ist von der Vorbereitung der 23. Generalkonferenz der UNESCO geprägt. Im Februar erörtert der Exekutivrat die Lage nach dem Austritt der USA und die finanziellen Folgen. Im Haushalt fehlen 28 Millionen US-Dollar. Das nächste Zweijahresprogramm muss mit 25 Prozent weniger Mitteln auskommen – dem ausbleibenden Mitgliedsbeitrag der USA. Der Exekutivrat beschließt Maßnahmen zur Personaleinsparung und beauftragt den Reformausschuss mit der Überprüfung der Arbeitsweise der Organisation. Im Juli erfolgt eine auf den verringerten Haushalt und Personalbestand abgestimmte Umstrukturierung des UNESCO-Sekretariats.
UNESCO-Generalkonferenz in Bulgarien: Die 23. Generalkonferenz beschließt im November in Sofia einen strengen Sparhaushalt. Die vierzehn im Haushaltsentwurf vorgesehenen Programme werden nach Prioritäten geordnet. Den Löwenanteil der verknappten Mittel erhalten die Programme Bildung und Naturwissenschaften. Das Programm Kommunikation („Neue Weltinformationsordnung“) soll sich künftig durch strikte Schwerpunktsetzung gemäß dem UNESCO-Mandat auf die Förderung der Medienentwicklung konzentrieren mit dem Fokus auf Presse- und Meinungsfreiheit. Zur Förderung der Informationstechnologie in Entwicklungsländern wird ein zwischenstaatliches Informatikprogramm beschlossen. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf der Aus- und Fortbildung von Fachleuten und dem Aufbau von regionalen Informatik-Netzwerken.
Bundesrepublik Deutschland und DDR im UNESCO-Exekutivrat: Die Generalkonferenz wählt Walter Gehlhoff, ehemaliger Botschafter des Auswärtigen Amts bei den Vereinten Nationen, und Siegfried Kämpf, Botschafter der DDR bei der UNESCO, in den Exekutivrat (bis 1989).
Austritt Großbritanniens und Singapurs: Großbritannien und Singapur treten am 31. Dezember aus der UNESCO aus. Großbritannien gibt als Gründe die Ausgabenpolitik und die befürchtete Einschränkung der Pressefreiheit durch die neue „Weltinformations- und -kommunikationsordnung“ an. Der Wiederbeitritt Großbritanniens erfolgt 1997, Singapur kehrt 2007 in die UNESCO zurück.
Der Austritt der USA führt Mitte der 1980er-Jahre zu finanziellen Einschnitten im UNESCO-Haushalt. Es fehlen 28 Millionen US-Dollar. Die 23. Generalkonferenz beschließt daher einen strengen Sparhaushalt.
1986
MAB tagt in den USA: Die MAB-Komitees der USA und Kanada organisieren in Puerto Rico eine Expertentagung zum UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB). Auf der Konferenz wird erstmals diskutiert, wie das Konzept des MAB-Programms zur nachhaltigen Entwicklung in kleinen Inselstaaten beitragen kann.
UNESCO-Workshop zum funktionalen Analphabetismus: In Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission organisiert das UNESCO-Institut für Pädagogik (UIP) im Dezember 1986 in Hamburg den internationalen Workshop „Funktionaler Analphabetismus als Herausforderung für Industriestaaten“. Die Teilnehmenden aus 24 Ländern appellieren an die Bildungspolitik, dem Problem des funktionalen Analphabetismus durch gezielte Maßnahmen zu begegnen. Menschen mit mangelnden Lese- und Schreibkompetenzen dürften nicht länger als Randgruppe betrachtet werden. In der Folge des Workshops entstand das Projekt „Post-Alphabetisierung und Weiterbildung im Rahmen des lebenslangen Lernens“ – es wurde das bis dahin größte Einzelprojekt des UIP.
„Es ist die Berufung der UNESCO, eine ständige Frage zu sein.“
Dieser Satz stammt aus einer Ausstellung, die anlässlich des 40. Jubiläums der UNESCO im Jahr 1986 organisiert wurde.
1987
James Baldwin zu Gast in Paris: Am 23. März spricht der amerikanische Schriftsteller und Dramatiker James Baldwin in Paris über „Sprache und Macht“. Die UNESCO hatte den früheren Mitstreiter Martin Luther Kings zum Internationalen Tag der Beseitigung von Rassendiskriminierung eingeladen.
Weltkongress für berufliche Bildung: In Ost-Berlin findet im Juni 1987 der erste Weltkongress für berufliche Bildung statt und verabschiedet weitreichende Empfehlungen. Die Konferenz regt die Schaffung eines internationalen Berufsbildungsprojekts der UNESCO an, das 1992 eingerichtet wird. Seit 2000 befindet sich das Internationale Zentrum für Berufsbildung (UNEVOC) in Bonn.
Federico Mayor wird Generaldirektor: Die 24. UNESCO-Generalkonferenz wählt am 7. November in Paris den Spanier Federico Mayor Zaragoza zum Generaldirektor (1987 bis 1999).
Eine Sprache für beide Geschlechter: Die Generalkonferenz verabschiedet erstmals eine Entschließung zur Gleichstellung der Geschlechter im Sprachgebrauch. 1989 erscheint die UNESCO-Publikation „Eine Sprache für beide Geschlechter“ mit entsprechenden Richtlinien.
1988
Weltdekade für kulturelle Entwicklung (1988-1997): 1988 beginnt die UN-Dekade für kulturelle Entwicklung. Die vier Hauptziele der Dekade sind: Anerkennung der kulturellen Dimension der Entwicklung, Stärkung und Bereicherung der kulturellen Identität, Teilnahme aller Bevölkerungsschichten am kulturellen Leben und Förderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit. Die Deutsche UNESCO-Kommission beruft ein Nationalkomitee zur Umsetzung der UN-Dekade. 64 deutsche Projekte stehen unter dem Weltdekade-Siegel.
Seidenstraßen-Projekt: Das UNESCO-Projekt zur Erkundung der historischen Seidenstraßen als „Straßen des Dialogs“ wird in Osaka, Japan, gestartet. Ab 1988 erforschen mehrere Expeditionen, an denen über 200 Forschende aus 45 Ländern teilnehmen, archäologische, literarische und mündliche Quellen zur Geschichte der Seidenstraßen. Auf den Seidenstraßen reisten Eroberer und Kaufleute, wie Marco Polo, aber auch Mönche, Priester und Derwische. Die Seidenstraße verband schon vor 2.000 Jahren das römische Imperium und das chinesische Kaiserreich. Auf einem über 20.000 Kilometer weitverzweigten Netz von Handelsstraßen fand die chinesische Seide ihren Weg nach Europa. Die Handelsroute diente aber nicht nur dem Austausch von Waren, sondern auch von Wissen, Ideen und Religionen. Buddhismus und Islam fanden über die Seidenstraße Verbreitung und haben hier prachtvolle Monumente hinterlassen.
1989
Ostseeprojekt (Baltic Sea Project) der UNESCO-Projektschulen: Als erstes grenzüberschreitendes Umweltbildungsprojekt der UNESCO-Projektschulen wird 1989 das Ostseeprojekt gestartet. In dem Projekt arbeiten Schulen aus allen neun Anrainerstaaten zum Umweltschutz an der Ostsee zusammen. Heute liegt der Schwerpunkt des Projekts auf der Umsetzung des Konzepts einer ganzheitlichen Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Schulen fördern fächerübergreifenden Unterricht zu Nachhaltigkeitsthemen und beteiligen sich an internationalen Seminaren, Sommercamps und Lehrerfortbildungskursen.
Afrika-Programm: Die 25. UNESCO-Generalkonferenz verabschiedet ein sektorübergreifendes Programm für die prioritäre Zielgruppe Afrika. Bereits seit 1986 beteiligt sich die UNESCO an dem von den Vereinten Nationen beschlossenen „Aktionsprogramm für die wirtschaftliche Gesundung und Entwicklung Afrikas“ (1986-1990). Durch das neue fächerübergreifende Programm sollen die Aktivitäten der UNESCO in Afrika intensiviert werden. Die drei vorrangigen Ziele des Afrika-Programms sind: Reform des Bildungswesens und Zugang zur Grundbildung für alle, Nutzung der Informationstechnologie für die Entwicklung und Förderung der lokalen Medien zur Unterstützung des Demokratisierungsprozesses.
UNESCO-Friedenspreis: Die Generalkonferenz beschließt die Einrichtung des „Félix Houphouët-Boigny-Friedenspreises“. Der Preis soll an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben werden, die im Sinne der UNESCO-Verfassung einen wichtigen Beitrag zur Zusammenarbeit zwischen den Völkern und zur Wahrung des Friedens geleistet haben. Erstmals wird der Preis 1991 an Nelson Mandela und Frederik W. De Klerk verliehen.
Bundesrepublik Deutschland im Exekutivrat: Die Generalkonferenz wählt Botschafter Kurt Müller zum Mitglied im UNESCO-Exekutivrat (bis 1993).
1990
Internationales Jahr der Alphabetisierung: Die Vereinten Nationen haben 1990 zum „Internationalen Jahr der Alphabetisierung“ ausgerufen und die UNESCO mit der Vorbereitung und Durchführung beauftragt. Fast eine Milliarde Menschen weltweit sind Analphabeten. Die Staatengemeinschaft ist dazu aufgerufen, wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung des Analphabetismus einzuleiten. In 127 Staaten werden Nationalkomitees gebildet. In Deutschland wird das Internationale Jahr von der Deutschen UNESCO-Kommission koordiniert.
UNESCO-Weltkonferenz „Bildung für alle“: Die Weltkonferenz im März 1990 in Jomtien, Thailand, markiert einen Wendepunkt in der internationalen Bildungspolitik. 155 Staaten, die UNESCO, das Kinderhilfswerk UNICEF, das Entwicklungsprogramm UNDP und die Weltbank verabschieden erstmals ein gemeinsames Aktionsprogramm zur Verbesserung der Bildungssituation weltweit. Die Erklärung „Bildung für alle“ fordert die Halbierung der Analphabetenrate bis zum Jahr 2000 und die Sicherung der Grundschulbildung für mindestens 80 Prozent der Kinder im Alter bis 14 Jahre.
Mitgliedschaft der DDR erlischt: Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland endet am 3. Oktober 1990 die Mitgliedschaft der DDR in der UNESCO.
1991
Erster Weltbildungsbericht: Erstmals 1991 gibt die UNESCO den „World Education Report“ heraus. Die erste Ausgabe gibt auf 196 Seiten Auskunft über grundlegende Tendenzen der Bildungspolitik und enthält Bildungsstatistiken aus über 160 Staaten.
Erklärung von Windhoek: Am 3. Mai wird in Windhoek, Namibia, die „Erklärung zur Pressefreiheit“ verabschiedet. Die Deklaration ist Ergebnis eines UNESCO-Seminars zur Förderung einer unabhängigen und pluralistischen Presse, an dem über 60 Journalistinnen und Journalisten aus 38 afrikanischen Staaten teilnehmen. In der Erklärung wird die Zensur als eine schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte angeprangert. Die Deklaration bekräftigt, dass die Pressefreiheit eine Voraussetzung der Demokratie ist. Im November 1991 wird die Deklaration von der UNESCO-Generalkonferenz gebilligt. Der 3. Mai – der Tag der Verabschiedung der Deklaration – wird 1993 von der UN-Generalversammlung zum „Internationalen Tag der Pressefreiheit“ erklärt.
Blue Danube River Project: Das UNESCO-Schulnetzwerk gründet das Projekt „Blaue Donau“. Die Beschäftigung mit dem Fluss als „einigendes Band“ bietet viele Anknüpfungspunkte zum interkulturellen Dialog. In dem Projekt setzen sich Schülerinnen und Schüler aus allen zehn Anrainerstaaten der Donau mit dem kulturellen Erbe des europäischen Stroms auseinander. Themen sind Musik, Sprache, Kunst, Geschichte und Architektur, aber auch die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf den natürlichen Lebensraum.
Erste Präsidentin im Exekutivrat: Im November wählt der Exekutivrat zum ersten Mal in seiner Geschichte eine Frau zur Präsidentin. Die Botschafterin Marie Bernard-Meunier, ständige Vertreterin Kanadas bei der UNESCO und Mitglied des Rates, übernimmt das Amt.
1992
„Memory of the World“-Programm: Das 1992 gegründete UNESCO-Programm "Memory of the World" leistet Pionierarbeit zur Bewahrung und Digitalisierung des Dokumentenerbes. Dazu gehören wertvolle Buchbestände, Handschriften, Partituren, Unikate, Bild-, Ton- und Filmdokumente. Das Weltregister „Memory of the World“ umfasst herausragende dokumentarische Zeugnisse der Menschheitsgeschichte, darunter die Kolonialarchive Benins, Senegals und Tansanias, der Azteken-Codex in Mexiko, die Archive des Warschauer Ghettos, das Tagebuch der Anne Frank sowie als erste Zeugnisse des Buchdrucks die Göttinger Gutenberg-Bibel und der koreanische Frühdruck Jikji.
UNESCO Chairs Programme: Um die Ziele der UNESCO in der Hochschulbildung zu verankern, wird 1992 das UNESCO-Lehrstuhlprogramm ins Leben gerufen. UNESCO Chairs forschen und lehren in den prioritären Arbeitsbereichen der UNESCO. Ziel ist es, durch den Aufbau von Kooperationsnetzwerken und Partnerschaften zwischen Universitäten zu einem weltweiten Austausch von Wissen und Know-how beizutragen. Im UNESCO-Netzwerk kooperieren rund 700 Hochschulen in über 120 Ländern. In Deutschland gibt es elf UNESCO-Lehrstühle. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Menschenrechtsbildung, Internationale Beziehungen und Heritage Studies.
UNESCO-Sonderbotschafterin Bildung für Kinder in Not: UNESCO-Generaldirektor Federico Mayor ernennt 1992 Ute-Henriette Ohoven zur UNESCO-Sonderbotschafterin des Programms „Bildung für Kinder in Not“. Die Stiftung „Bildung für Kinder in Not“ hat seit ihrer Gründung über 400 Projekte für Kinder in Kriegs- und Katastrophengebieten mit insgesamt rund 40 Millionen US-Dollar unterstützt. „Bildung für Kinder in Not“ ist damit das erfolgreichste Spendenprogramm zugunsten von Bildungsprojekten im Rahmen der UNESCO.
UNESCO Chairs in Deutschland
Auch in Deutschland gibt es UNESCO-Lehrstühle: UNESCO-Chairs in Deutschland
1993
Medienhilfe für Ex-Jugoslawien: Auf Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission findet am 8. Juli 1993 in München das UNESCO-Forum „Freie Medien in Ex-Jugoslawien“ statt. Kroaten, Serben, Bosnier und Mazedonier diskutieren jenseits aller ethnischen Differenzen über die Situation der Medien im jugoslawischen Bürgerkrieg. Die DUK unterstützt das UNESCO-Projekt „SOS-Media“ zur Förderung einer unabhängigen Presse in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien.
Bioethik-Komitee: Im September 1993 tagt das Internationale Bioethik-Komitee der UNESCO erstmals in Paris unter dem Vorsitz von Noëlle Lenoir, Mitglied des Verfassungsrates Frankreichs. Das Komitee, dem über 40 Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen angehören, erörtert ethische Leitlinien für den Umgang mit den bisher unvorstellbaren Möglichkeiten der Gentechnik. 1997 wird die vom Bioethik-Komitee erarbeitete „Allgemeine Erklärung über das menschliche Genom und Menschenrechte“ von der UNESCO-Generalkonferenz verabschiedet. Die Erklärung erteilt eine klare Absage an alle Formen der Diskriminierung aufgrund von genetischen Merkmalen und bewertet das Klonen von Menschen als unzulässige und mit der Menschenwürde unvereinbare Technik.
Deutschland im Exekutivrat: Die 27. UNESCO-Generalkonferenz wählt Deutschland (vertreten durch Botschafter Christoph Derix, Ständiger Vertreter Deutschlands bei der UNECO) erneut in den Exekutivrat für eine Amtszeit von vier Jahren (bis 1997).
Weltwissenschaftsbericht: Erstmals 1993 gibt die UNESCO den „World Science Report“ heraus. Der über 250 Seiten umfassende Bericht zeigt aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Technik auf und vergleicht die Situation der Grundlagenwissenschaften in den verschiedenen Weltregionen.
1994
Gestaltung des sozialen Wandels (MOST). Als erstes zwischenstaatliches Langzeitprogramm der UNESCO im Bereich der Sozialwissenschaften wird 1994 das Programm „Management of Social Transformations“ gegründet. Forschungsbereiche von MOST sind der Wandel der multikulturellen und multiethnischen Gesellschaften, nachhaltige Stadtentwicklung und die Auswirkungen der Globalisierung auf lokaler und regionaler Ebene. MOST fördert interdisziplinäre Zusammenarbeit und leistet Politikberatung zu komplexen Fragestellungen wie Migration, Armutsbekämpfung und Urbanisierung.
Erklärung von Salamanca: Die UNESCO-Weltkonferenz über Sonderpädagogik verabschiedet am 10. Juni 1994 in Salamanca, Spanien, die „Erklärung über Prinzipien, Politik und Praxis der Pädagogik für besondere Bedürfnisse“. Die Salamanca-Erklärung ist ein erster Meilenstein auf dem Weg zur inklusiven Bildung. Sie fordert, alle Kinder – ob mit oder ohne Behinderung – gemeinsam zu betreuen. In der Erklärung heißt es, dass Regelschulen mit inklusiver Ausrichtung das beste Mittel sind, um diskriminierende Haltungen zu bekämpfen.
UNESCO-Projekt „Sklavenroute“: In der Hafenstadt Ouidah, einem einstigen Zentrum des Sklavenhandels in Benin, wird 1994 das Projekt „Die Route der Sklaven“ gestartet. Ziel des Projekts ist es, das Wissen über den Sklavenhandel, seine Ursachen und Ausmaße zu vertiefen und die Gräuel der Sklaverei ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die UN-Weltkonferenz gegen Rassismus (Durban, September 2001) hat die Sklaverei und Kolonisation zum "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" erklärt. Mehrere bedeutende Erinnerungsstätten der Sklavenroute sind in der UNESCO-Welterbeliste verzeichnet.
Wiederbeitritt Südafrikas. Nach Abschaffung der Apartheid tritt Südafrika im Dezember 1995 – nach 38-jähriger Abwesenheit – der UNESCO wieder bei.
„Regelschulen mit inklusiver Ausrichtung sind das beste Mittel, um diskriminierende Haltungen zu bekämpfen“
- Erklärung von Salamanca, 1994