Rede,

Nationale UNESCO-Konferenz BNE 2030

Prof. Dr. Maria Böhmer

Prof. Dr. Maria Böhmer
Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission

Grußwort zur Eröffnung der nationalen UNESCO-Konferenz BNE 2030

 

 

- Es gilt das gesprochene Wort! –

Sehr geehrte Frau Giannini,
sehr geehrter Staatssekretär Luft,
lieber Herr Hirche,
liebe Teilnehmende,

ich begrüße Sie sehr herzlich zu unserer nationalen Konferenz zum Auftakt von BNE 2030. Es freut mich außerordentlich, dass unsere Tagung direkt an die Weltkonferenz anschließt. So haben wir die Möglichkeit, die vielen Impulse und Anregungen aus der internationalen BNE-Community aufzugreifen und die Umsetzung im nationalen Kontext anzugehen.

Die letzten zwei Tage waren von einer großen Aufbruchsstimmung geprägt. Das große Engagement zu BNE aus der ganzen Welt hat mich sehr beeindruckt. Trotz den Herausforderungen, die es mit sich bringt, eine so große Veranstaltung digital abzuhalten, ist es gelungen, sich auszutauschen und von- und miteinander zu lernen.

Ich wünsche mir, dass wir dieses fruchtbare und kollegiale Miteinander fortsetzen werden. Und dass wir die Kraft nutzen, die in internationaler Zusammenarbeit und der UNESCO-Gemeinschaft liegt. Denn eins ist ganz klar: Wir alle, jede und jeder Einzelne von uns, müssen unser Verhalten grundlegend ändern. Wenn wir uns nicht lösen von der Vorstellung, dass „immer weiter, immer größer, immer mehr“ auch „immer besser“ sei – dann zerstören wir unseren Planeten und die Zukunft der nächsten Generationen.

Die Berlin Declaration, die zum Abschluss der Weltkonferenz verabschiedet worden ist, benennt die dramatischen Herausforderungen, vor denen wir als Weltgemeinschaft stehen, in aller Deutlichkeit. Und sie verpflichtet uns, Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bildungskontexten zu verankern – in Kitas, Schulen und der Erwachsenenbildung, in formalen und non-formalen Settings. Diesem Auftrag nachzukommen ist einer der Schlüssel, um die Agenda 2030 umzusetzen.

Die Pandemie hat uns dazu gebracht, innezuhalten. Diesen Moment sollten wir nutzen, um uns unserer Verantwortung verstärkt zu stellen – aber auch, um uns unserer Chancen bewusst zu werden. BNE ist der Treiber dafür, Menschen auf der ganzen Welt dazu zu befähigen, sich der Tragweite ihres Handelns bewusst zu werden. BNE lässt uns entdecken,
wie wir unser Handeln heute verändern müssen, damit auch die nachfolgenden Generationen die Chance auf eine lebenswerte Zukunft haben.

Wenn ich den Blick nach Deutschland richte, so sehe ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind: BNE wird gelebt, vorangetrieben und strukturell verankert. Die über 100 Veranstaltungen, die im Rahmen der BNE-Wochen angeboten werden, sind hierfür ein beeindruckendes Signal. Dasselbe gilt für die 15 Initiativen, die bei der gestrigen Veranstaltung „Meeting German Good Practices“ gezeigt haben, wie sie BNE umsetzen.
Diese Beispiele sind uns Ansporn und Verpflichtung zugleich, unser Engagement für BNE und die Agenda 2030 zu intensivieren! Denn, wir sind zwar auf dem richtigen Weg, wir haben aber noch einen großen Teil der Strecke vor uns. Wir müssen noch besser werden, noch mehr Menschen einbeziehen, noch schneller Konzepte umsetzen. Dieses Jahrzehnt stellt die Weichen für die Zukunft. Jetzt kommt es darauf an, dass wir uns verändern – angefangen bei unserem privaten Lebensstil, im Freundes- und Familienkreis, in Schulen, Vereinen, Kommunen und Betrieben.

Lieber Herr Staatsekretär Luft, Sie haben es bereits angedeutet: Ein Teil unseres gemeinsamen Engagements ist, ab sofort wegweisende Initiativen der BNE noch stärker zu würdigen und sichtbar zu machen. Deshalb wollen wir solche Initiativen künftig bis zu dreimal jährlich auszeichnen. Außerdem ist es mir eine große Freude, Ihnen heute anzukündigen, dass die Deutsche UNESCO-Kommission gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung 2022 zum ersten Mal den hochrangig dotierten Deutschen Preis für Bildung für Nachhaltige Entwicklung vergeben wird.

Die Vielfalt, die Kreativität und der große Einsatz, mit dem Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland tagein tagaus gelebt wird, stecken an. Auch das Programm für unsere heutige Tagung spiegelt die vielen Perspektiven wider, aus denen wir BNE betrachten können – von konkreten didaktischen Konzepten bis hin zu Aspekten der technologischen Zukunft. Vor allem aber spiegelt das Programm wider, wie wichtig es ist, dass wir die Stimme der Jugend hören und junge Menschen sich einbringen – um ihre Zukunft geht es schließlich.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine inspirierende und fruchtbare Konferenz. Lassen Sie uns gemeinsam unsere Schritte beschleunigen, um dem Ziel einer lebenswerten und nachhaltigen Zukunft rasch näherzukommen. Füllen wir die „Decade of Action“ mit Leben.

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