Welterbe weltweit

Gefährdete Welterbestätten 2023

Das UNESCO-Komitee prüft den Erhaltungszustand von über 250 Welterbestätten, insbesondere der Orte, die auf der Liste des gefährdeten Welterbes verzeichnet sind. Sie sind etwa durch Kriege, den Klimawandel, Naturkatastrophen oder Baumaßnahmen bedroht.

Eintragungen in die Liste des gefährdeten Welterbes

Kiew: Sophienkathedrale und zugehörige Klosterbauten (Ukraine)

Die Sophienkathedrale im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew zählt zu den bedeutendsten Monumentalbauten des frühen 11. Jahrhunderts. Ihre einmalige Sammlung an Mosaiken und Fresken aus dieser Zeit hat sich in herausragender Weise erhalten. Die umgebenden Klosterbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind ihrerseits Meisterwerke des ukrainischen Barocks. Das Höhlenkloster Lawra Petschersk am Dnepr-Ufer mit seinen einzigartigen ober- und unterirdischen Kirchen ist ein seit Jahrhunderten bedeutendes christliches Pilgerzentrum. Die Anlagen wurden 1990 in die Welterbeliste aufgenommen.

Wegen des andauernden Kriegs gegen die Ukraine wurde das Kiewer Welterbe 2023 in die Liste gefährdeter Stätten aufgenommen.

Lwiw – Ensemble im historischen Zentrum (Ukraine)

Das im Spätmittelalter gegründete Lwiw war viele Jahrhunderte lang ein blühendes Handelszentrum. In der erhaltenen historischen Substanz der Stadt spiegelt sich bis heute das Verschmelzen architektonischer und künstlerischer Traditionen Osteuropas mit Einflüssen aus Deutschland und Italien wider. Zum historischen Zentrum gehören Bauwerke aus zahlreichen Entwicklungsperioden der Stadt. Eine Moschee, eine Synagoge, orthodoxe, armenische und katholische Kirchen zeugen bis heute vom Zusammenleben unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in Lwiw, das seit 1998 auf der Welterbeliste verzeichnet ist.

Wegen des andauernden Kriegs gegen die Ukraine wurde das Welterbe im Westen des Landes 2023 in die Liste gefährdeter Stätten aufgenommen.

Austragung aus der Liste des gefährdeten Welterbes

Gräber der Buganda-Könige in Kasubi (Uganda)

Die Gräber der Buganda-Könige in Kasubi umfassen eine fast 30 Hektar große Hügellandschaft in Ugandas Hauptstadt Kampala. Sie gehören seit 2001 zum UNESCO-Welterbe. Im Zentrum der Anlage befindet sich das kreisrunde Hauptgebäude Muzibu Azaala Mpanga, unter dessen Kuppel vier Königsgräber liegen. Es ist ein bedeutendes Beispiel der Architekturstils, den das Königreich Buganda seit dem 13. Jahrhundert entwickelte und der vorrangig pflanzliche Materialien wie Holzstangen, Speergras, Schilf und Flechten verwendet. Die ungewöhnliche Größe des Baus und seine Details zeugen ebenso von kreativem Genie wie von meisterlicher Handwerkskunst. Die Ruhestätte gilt als spirituelles Zentrum des Königreichs Buganda.

2010 wurde die Welterbestätte von einem Feuer verwüstete und noch im selben Jahr in die Liste des gefährdeten Menschheitserbes aufgenommen. Der Wiederaufbau und die Restaurierung der Anlage konnten mittlerweile erfolgreich abgeschlossen werden. Zudem wurden ein Feuerlöschsystem installiert und ein Katastrophenschutzplan entwickelt, um die Welterbestätte künftig besser zu schützen. Die Maßnahmen wurden unter anderem von der UNESCO, Japan und Norwegen unterstützt. Seit 2023 gilt das Kulturerbe als nicht länger bedroht.

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