Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe

Volkstanzbewegung in ihren regionalen Ausprägungen in Deutschland

Die Volkstanzbewegung ist durch vielfältige Erscheinungsformen geprägt, die sich historisch auf die Vielstaatigkeit Deutschlands zurückführen lassen. Landestypische Musik, gesellschaftliche Rahmenbedingungen und örtliche Bräuche prägten die jeweiligen Formen und Praktiken. Die Übermittlung der Tänze vollzog sich über Jahrhunderte mündlich und durch körperliche Nachahmung.

Illustration Immaterielles Kulturerbe

Fakten

  • Aufnahmejahr: 2015
  • Verbreitung: deutschlandweit und darüber hinaus
  • Zentraler Termin: ganzjährig
  • Bereich: Darstellende Künste; Gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste

Kontakt

Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V.
Oliver Schier
E-Mail
Homepage

Heute sind in Deutschland zahlreiche Tanzgruppen aktiv, die als eingetragene Vereine oder Interessengemeinschaften in der Regel in regionalen oder überregionalen Verbänden organisiert sind. Zusammenkünfte auf örtlichen Festen und Veranstaltungen bieten Gelegenheit für eine gemeinschaftliche tänzerische Betätigung von Aktiven und Interessierten. Der bedingungslose Zugang sowie der ausgeprägte soziale Effekt sind herausragende Charakteristika der Volkstanzbewegung. Generationenübergreifend tanzen Profis, Amateure und Anfänger aus allen Berufs- und Altersgruppen sowie sozialen Schichten gemeinsam. Seine Wirkung hat der Volkstanz als lebendige Praxis insbesondere durch die Gruppendynamik.

Das Zusammentreffen und der Austausch der Volkstänzerinnen und Volkstänzer aus verschiedenen deutschen Regionen und aus anderen Ländern gehört ebenfalls zur Praxis. Die heute entstehenden Neuschöpfungen leben von der Integration neuer und multikultureller Elemente in Musikstil, Schritten und Choreografien. Das Volkstanzgut verändert sich so stetig weiter.

"Als Mitmachkultur ihrer über 100-jährigen Geschichte wirkt die deutsche Volkstanzbewegung als eine Teilhabe- und Wertegemeinschaft völkerverbindend und gemeinschaftsfördernd."

Rüdiger Heß, Deutsches Europeade-Komitee

weitere Artikel

Zwiefacher
Zweifacher

Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe

Zwiefacher

Der Zwiefache ist eine typisch bayerisch-böhmische Musikgattung, die musiziert, getanzt und gesungen wird. Seine Besonderheit besteht im unregelmäßigen Wechsel zwischen Dreivierteltakt (Walzer) und Zweivierteltakt (Dreher). Die älteste bayerische Schriftquelle eines Zwiefachen ist eine Musikhandschrift von 1740, der früheste gedruckte Nachweis eines Zwiefachen ist eine Veröffentlichung von 1825.
weiterlesen
Der „Pfingsttanz“ als Basis der kommunalen Entwicklung in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra
Pfingsttanz

Register Guter Praxisbeispiele

Der „Pfingsttanz“ als Basis der kommunalen Entwicklung in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra

Pfingstvereine gibt es zahlreich, aber jene in den Dörfern Ahlsdorf, Blankenheim, Hergisdorf und Kreisfeld in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra zeigen modellhaft, wie ein gemeinsamer Brauch zu intensiver Zusammenarbeit auf kommunaler und kultureller Ebene führen kann.
weiterlesen