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Pflasterer- und Steinsetzer-Handwerk: Weitergabe, Bewahrung und Förderung von Wissen und Techniken
Das Pflastererhandwerk passt sich kontinuierlich an technische Entwicklungen an und prägt insbesondere den Städtebau in Deutschland.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2022
- Verbreitung: Bundesweit (und darüber hinaus)
- Zentraler Termin: Ganzjährig
- Beispiel Guter Praxis der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes
Das Pflasterer- und Steinsetzer Handwerk kann in Deutschland bis in das 11. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Es wurde historisch insbesondere für repräsentative Zwecke verwendet, für Straßen, Plätze, Schlosshöfe und Alleen. Dafür nutzen die Pflasternden behauene Steinplatten, aufgelesene Steine oder gebrannte Ziegel, auch Klinker genannt. Klinker spielte früher eine wichtige Rolle, wenn Naturstein nicht ausreichend zur Verfügung stand, beispielsweise im norddeutschen Flachland. In den letzten Jahren nimmt die Pflasterung aufgrund seiner ökologischen Vorteile gegenüber der Asphaltierung wieder zu. Die Qualität einer Pflasterung hängt dabei von der sach- und fachgerechten Durchführung ab, wobei das handwerkliche Wissen, die Erfahrungen und die Kreativität der Pflasternden von immenser Bedeutung sind. In Deutschland sind heute etwa 50 Prozent der kommunalen Verkehrsflächen gepflastert.
Das Handwerk organisiert sich heute in einem Netzwerk, das die Weitergabe von Wissen und Können auch im Umgang mit Natursteinpflaster unterstützt. Hierfür organisiert das Netzwerk Schulungen gemeinsam mit Verbänden und Innungen. Durch Wanderausstellungen soll das Interesse an dem Handwerk geweckt werden und Nachwuchs für den Beruf begeistert werden. Die Pflasternden kooperieren mit Universitäten und Berufsschulen. Sie vernetzen sich für den grenzüberschreitenden Austausch zudem mit Trägergruppen in anderen Ländern.