Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe
Englmarisuchen
Das Englmarisuchen ist ein Schauspiel, dass alljährlich um Pfingsten in der Gemeinde Sankt Englmar stattfindet. Anlass des Schauspiels ist die Legende von Tod und Auffindung des Einsiedlers und Ortspatrons Engelmar.
Fakten
- Aufnahmejahr: 2023
- Verbreitung: Gemeinde Sankt Englmar (Bayern)
- Zentraler Termin: beginnend Freitagabend vor Pfingsten und Pfingstmontag
- Bereich: gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste
Beim Englmarisuchen handelt es sich um eine Tradition aus dem 19. Jahrhundert. Es beginnt am Freitagabend vor Pfingsten mit dem Englmarisingen. Am Pfingstmontag findet ein Standkonzert statt, gefolgt von einem Festzug, der sich durchs Dorf bis zu zum Auffindungsort des Englmars auf dem Kappellenberg zieht. Anschließend folgt die Aufbahrung der Englmari-Figur. Die Holzfigur des Englmar wird am Ende in einen Wagen gelegt und die Prozession zieht anschließend zurück.
Die Weitergabe von spezifischem Wissen rund um das Englmarisuchen an künftige Generationen erfolgt zumeist in informeller Form und wird unter anderem im Familienverbund sowie in den Vereinen vermittelt. Neben der schriftlichen Dokumentation wird die Tradition vor allem durch mündliche Überlieferung und Weitergabe mit angeleitetem Erlernen von Praktiken innerhalb der beteiligten Gruppen getragen.
Das Englmarisuchen ist für einen Teil der lokalen Bevölkerung der Gemeinde Sankt Englmar ein fester Termin im Jahresverlauf und prägend für deren kulturelle Identität. Sie helfen sich gegenseitig beim Schmücken der Häuser mit Birken und beim Beflaggen. Seit Jahren kümmern sich zudem Mitglieder des Heimat- und Volkstrachtenvereins um Aktivitäten wie die Gewänderausgabe oder das Kranzbinden. Die Tradition des Englmarisuchens wird seit Generationen gepflegt und auf vielfältige Art lebendig gehalten.