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Schwerpunktbereich
Saarland
Willkommen im Saarland – gastgebendes Bundesland der Fachtagung 2021!
Das Landesnetzwerk der UNESCO-Projektschulen im Saarland
Das kleinste Flächenbundesland Deutschlands engagiert sich bereits seit 1989 im Netzwerk der UNESCO-Projektschulen – und das äußerst aktiv: Aktuell zählt das Saarland sieben international anerkannte UNESCO-Projektschulen – das Illtal-Gymnasium in Illingen, die Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule in Dillingen, das Leibniz-Gymnasium St. Ingbert, die Freie Waldorfschule Saar-Pfalz in Bexbach, das Warndt-Gymnasium in Völklingen, das Christian von Mannlich Gymnasium in Homburg und das Technisch-Wissenschaftliche Gymnasium in Dillingen – sowie mit dem Geschwister Scholl-Gymnasium in Lebach eine auf Landesebene interessierte UNESCO-Projektschule.
In das vielfältige und lebendige Landesnetzwerk der saarländischen UNESCO-Projektschulen bringen alle Schulen ihre Besonderheiten ein. Kurze Wege und regelmäßige Regionalkonferenzen ermöglichen einen stetigen Austausch und stärken die enge Zusammenarbeit der Schulen untereinander.
Transformation konkret! – Die Arbeit des saarländischen Landesnetzwerks
Die saarländischen UNESCO-Projektschulen arbeiten erfolgreich mit konkreten Methoden, Konzepten und vor allem langfristigen Projekten, um die Ziele der UNESCO-Projektschulen umzusetzen, aber auch Schule als System zu transformieren, also um Auswirkungen auf die Haltung und das Tun in und von Schulgemeinschaften und deren Umfeld zu erreichen. Zudem reagiert das Netzwerk auf aktuelle Ereignisse und Impulse und möchte damit erreichen, dass alle langfristig im Sinne unserer Ziele aktiv sind.
Gemeinsam arbeitet das saarländische Landesnetzwerk der UNESCO-Projektschulen mit seinen KooperationspartnerInnen in diesem Sinne auch bei den Biosphären- und Welterbetagen, Sammlungen, der Auschwitzfahrt und sonstigen gemeinsamen Vorhaben.
Unser Umgang mit Biosphäre und Völklinger Hütte – Das Konzept der Welterbe- und Biosphären-Tage
Die Welterbe- und Biosphärentage finden im jährlichen Wechsel als gemeinsame Veranstaltungen des saarländischen Netzwerkes statt. Dabei nehmen von jeder Schule vier bis sechs Schülerinnen und Schüler sowie und zwei Kolleginnen und Kollegen teil ...
An beiden Orten werden schul- und jahrgangsübergreifende Workshops angeboten.
Workshopkonzepte können hier auf ihre Eignung hin getestet und gegebenenfalls optimiert werden. Konkret geht es auch um die Eignung für bestimmte Altersgruppen, eine mögliche Binnendifferenzierung, notwendige Vorkenntnisse bei den Beteiligten, Kosten und geeignete KooperationspartnerInnen. Im Idealfall werden so erprobte Workshops dann für Schulklassen und Besuchergruppen auch außerhalb des UNESCO-Netzwerks angeboten, sodass ein gesellschaftlicher Mehrwert entsteht.
Organisation und Planung
Die Basisplanung liegt in den Händen der Landeskoordination. Mögliche Zeiträume und Tage zur Durchführung werden im Kreis der Schulkoordinationen, unter Rückgriff auf die Terminkalender der Schulen, abgesprochen und von der Landeskoordination mit den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern vor Ort final geklärt und umgehend rückgemeldet.
Zentral erinnert werden muss frühzeitig, auch unter Verweis auf existierende Musterschreiben, auf die Bildrechte und datenschutzrechtliche Hintergründe, da Pressearbeit stattfinden soll.
Die Schulkoordinationen sind für Kommunikation mit der jeweiligen Schulleitung und den Beteiligten zuständig, aber auch für die Planung der Anfahrt.
Jede Schule wählt, sofern vorhanden, je zwei Schülerinnen und Schüler aus der Unterstufe, zwei aus der Mittelstufe und zwei aus der Oberstufe aus. Dabei kann zum Beispiel ein Wettbewerb zur Auswahl vorgeschaltet werden.
Die Veranstaltungen bieten eine gute Möglichkeit, um Kolleginnen und Kollegen in die UNESCO-Arbeit einzubinden, die sonst weniger intensiven Kontakt damit haben, um so die Basis in den Schulen zu verbreitern.
Im Vorfeld werden Workshopangebote gesammelt und geklärt, welche Altersgruppen teilnehmen können. Bevorzugt werden solche, die eine möglichst breite Beteiligung ermöglichen.
In der Gesamtschau wird überprüft, ob für alle Altersgruppen genügend geeignete Angebote vorhanden sind und notfalls Ergänzungsmöglichkeiten gesucht und angeboten.
Nach Möglichkeit sollen möglichst viele Workshops für alle offen sein und grundsätzlich für alle Schulformen.
Idealtypisch finden Workshops also altersgemischt statt und Teilnehmende aus verschiedenen Schulen sind beteiligt.
Kosten
- Transportkosten werden möglichst von Fördervereinen der Schulen übernommen
- Verpflegung wird mitgebracht
- Workshopkosten: In fast allen Fällen wurden die Workshops in der Völklinger Hütte von Kolleginnen und Kollegen angeboten oder über private Kontakte kostenfrei gesichert werden. Benötigte Räume wurden in Absprache kostenfrei gestellt.
- Materialkosten wurden von den Schulen übernommen oder auch benötigte Material von den Teilnehmenden mitgebracht. In der Regel ging es um Kopien, Papier, Stifte, Handys usw.
- Teilweise wurden über private Ressourcen ergänzt, so zum Beispiel Klappstühle für die Kunstworkshops im Außengelände der Hütte.
- Alle Teilnehmenden mussten vorab eine Erklärung unterzeichnen (lassen), so dass Bild- und Tonmaterial verwendet werden konnte.
- Die Ergebnisse können im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden.
Saarländische Orte der Transformation
Kooperationen mit außerschulischen Lernorten sind zentraler Bestandteil einer hochwertigen Bildungsarbeit, die die Schulen mit anderen Akteurinnen in den regionalen Bildungslandschaften verbindet. …
Die Schülerinnen und Schüler lernen dadurch neue Orte kennen und erweitern ihre Kompetenzen und Perspektiven. Die saarländischen UNESCO-Projektschulen gestalten in enger Zusammenarbeit mit der UNESCO-Welterbestätte Völklinger Hütte und dem UNESCO-Biosphärenreservat eigene Programme für ihre Schülerinnen und Schüler. Beide Orte bilden eindrucksvolle Beispiele für eine Geschichte des Wandels und der nachhaltigen Entwicklung.
UNESCO-Welterbe Völklinger Hütte
Ein Koloss aus Stahl und Eisen, alt, verrostet – und Weltkulturerbe! Seit dem Jahr 1994 steht die Völklinger Hütte auf der Liste der UNESCO. Als europäisches Zeugnis der industriellen Revolution in der deutsch-französischen Grenzregion steht sie noch heute exemplarisch für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Industrieregion. Die Besucherinnen des weltweit einzigartigen Industriekulturdenkmals der Völklinger Hütte begeben sich auf eine Reise in die industrielle Vergangenheit.
Im gemeinsamen Dialog mit jungen Menschen geht die Völklinger Hütte in ihrer Videoreihe der Frage nach, was die Hütte als UNESCO-Weltkulturerbe auszeichnet und wie dies im europäischen Kontext zu werten ist.
„Früher schlug in der Völklinger Hütte das industrielle Herz des Saarlandes, heute das kulturelle.“ Dass die Transformation der Industriegesellschaft nicht das Ende einer industriellen Stätte von historischer Bedeutung heißt, sondern auch ein Neuanfang sein kann, zeigt dieser Beitrag des ARD Mittagsmagazins.
Weltkulturerbe Völklinger Hütte
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„Transformation konkret!“ – unter diese Überschrift lässt sich auch die Geschichte der Völklinger Hütte als Ort des Wandels stellen – vom Hochofen zum Lernort, der den Blick auch in die Zukunft unserer Arbeitswelt und Gesellschaft lenkt, ohne die Vergangenheit außen vor zu lassen.
Die bewegte Geschichte der UNESCO-Welterbestätte lässt sich in diesem Beitrag des Saarländischen Rundfunks nacherleben.
1994: Plötzlich Weltkulturerbe – die alte Völklinger Hütte steht unter UNESCO-Schutz
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Grundidee des Welterbetages ist es, die SchülerInnen die „Seele des Ortes“ erfahren zu lassen. Dabei werden aus dem Netzwerk heraus unterschiedlichste Workshops entwickelt und vor Ort angeboten.
Beispiele für Workshopthemen:
- Kohlezeichnungen
- Collagen
- Videos
- Fotografie
- Kreatives Schreiben
Ein besonderer Workshop war die Ideenkiste, die ein erlebnispädagogisches Konzept für die Welterbestätte als Ziel hatte – erarbeitet von den Kindern und Jugendlichen selbst.
Ergebnis: Es gelingt auch in einem kleinen Netzwerk mit geringem finanziellen Aufwand in einer Welterbestätte, weitgehend aus eigener Kraft, Workshops anzubieten.
Aufgrund seiner Erfahrungen wünscht sich das saasländische Landesnetzwerk, dass einige Workshops vor Ort dauerhaft gebucht werden können, sodass Kindern und Jugendlichen ein interaktives Angebot gemacht werden kann.
Gerade dadurch kann erreicht werden, dass „die Seele des Ortes“ entdeckt wird, aber auch immer wieder neue Perspektiven sichtbar sind, eigene Erfahrungen gemacht werden und das Welterbe spannend bleibt. Die Rückmeldungen der saarländischen Schülerinnen und Schüler, aber auch der Kolleginnen und Kollegen war, dass genau dadurch auch häufigere Besuche der Welterbestätte deutlich wahrscheinlicher werden.
Schülerinnen und Schüler, die bereits mit der Familie oder im Rahmen deines Wandertages vor Ort waren, verwiesen im Vorfeld des Besuchs darauf, dass sie bereits „Bescheid wüssten“ und meldeten nach dem Besuch zurück, dass diese Form eine völlig neue Erfahrung sei.
Eine dauerhafte Umsetzung von Workshops kann z.B. mit Fotografinnen und Fotografen vor Ort, Kunstschulen für Kinder oder Studierende verschiedener Fachrichtungen wie Kunst, Mediendesign, auf der Basis von Werksverträgen umgesetzt werden bzw. durch Museumspädagoginnen und -pädagogen.
Das Konzept „Ideenkiste“ - eine aktive Auseinandersetzung vor Ort: Welterbestätten aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung des Konzepts setzt voraus, dass die Welterbestätte bekannt ist, also zum Beispiel als Basis am selben Tag eine Führung stattfindet und insgesamt eine gemeinsame Informationsbasis vorhanden ist. Eine sehr frühzeitige Kontaktaufnahme mit der Welterbestätte ist von Vorteil, da von Seiten der (Landes-)Koordination bereits Absprachen mit den Verantwortlichen vor Ort möglich sind, so dass beispielsweise speziell auf die Situation ausgerichtete Vorträge und Fragerunden angeboten werden können. Im Falle des Weltkulturerbes „Völklinger Hütte“ haben wir breite Unterstützung erfahren und stehen seither auch verstärkt in Kontakt.
Zum konkreten Vorgehen:
Schülerinnen und Schüler möglichst unterschiedlicher Schularten und Altersgruppen setzen sich anhand einer Liste mit Basisfragen vor Ort mit einer Welterbestätte auseinander, die sie aber auch nach Bedarf erweitern können.
Lehrkräfte begleiten den Prozess und greifen ein, wenn es Probleme gibt oder Ansätze völlig unpassend / ungeeignet sind. Zudem beantworten sie Fragen oder versuchen, sie vor Ort zu klären oder Hilfe bei der Klärung zu organisieren. Sie benötigen nur die Vorlage, ein paar weitere Blätter Papier, Stifte, eine Schreibunterlage und einen Ortsplan, in dem sie markieren können.
Die Gruppe oder auch Kleingruppen soll / sollen nach der Einführung im eigenen zeitlichen Rhythmus arbeiten können und Orte, zu denen sie besonders viele Ideen bzw. Diskussionsbedarf haben, erneut aufsuchen. Alle Ergebnisse und Ideen werden dabei festgehalten und zum Abschluss vorgestellt, wobei auch offene Fragen und Formulierungen abgesprochen werden.
Das Ergebnis wird von einer begleitenden Lehrkraft zusammengefasst, in Abstimmung mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern finalisiert und Vertreterinnen und Vertretern der Welterbestätte übergeben. Die Ideen und Anliegen sollten in einem Gespräch mit VertreterInnen der Welterbestätte besprochen werden - und möglichst auch nochmals mit den Schülerinnen und Schülern, wenn diese nicht (alle) an dem Gespräch beteiligt waren.
Tipp: Idealerweise kann im Vorfeld eine weitere Welterbestätte, die viele Ansätze zur (interaktiven) Auseinandersetzung und spezielle Angebote auf Kinder und Jugendliche hat, zumindest von einem Teil der Workshopteilnehmer besucht werden. In unserem Fall fand ein Workshop in der Zeche Zollverein statt, an dem mehrere Schülerinnen und Schüler teilgenommen hatten.
UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau
Mit ihrem Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ hat die UNESCO zu Beginn der 1970er Jahre den Grundstein für das inzwischen weltweit über 700 Modellregionen umfassende Programm zum Schutz und zur Entwicklung der Biosphärenreservate gelegt. Biosphärenreservate weisen Wege in eine nachhaltige Zukunft und für ein besseres Zusammenleben von Mensch und Natur. Im Saarland findet sich der Bliesgau als eines von insgesamt 16 Biosphärenreservaten in Deutschland. Als Biosphärenreservat ist der Bliesgau seit 2009 durch die UNESCO anerkannt.
Im Frühsommer ist im südlichen Bliesgau nahezu die Hälfte aller bundesweit vorkommenden Orchideenarten anzutreffen. Verschiedene Groß- und Kleinstlebensräume greifen hier ineinander und ermöglichen dadurch einen außerordentlich hohen Struktur- und Artenreichtum. Das UNESCO-Biosphärenreservat bewahrt nicht nur die traditionelle Kulturlandschaft und die besondere Artenvielfalt der Region, es engagiert sich auch stark im Klimaschutz und in der Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten. Eine eigene Bedeutung dabei haben z.B. die Produkte der Streuobstwiesen.
Orchideenland und savoir-vivre Kurzfassung
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Die saarländischen UNESCO-Projektschulen gestalten gemeinsam mit dem lokalen Umweltbildungszentrum alle zwei Jahre auch einen eigenen Biosphärentag für die Schülerinnen und Schüler des Netzwerks. Dabei spielen Themen wie z.B. Energie und Klimawandel oder auch die Bewahrung der Artenvielfalt eine zentrale Rolle.
Die Biosphärentage des saarländischen Netzwerks in der Biosphäre Bliesgau werden in Kooperation mit dem ökologischen Schullandheim Spohns Haus umgesetzt.
Es wird im Landesnetzwerk ein Thema gesetzt und dann passende Workshops abgesprochen und angeboten. Die Erfahrung zeigt, dass Schülerinnen und Schüler von UNESCO-Projektschulen zumeist über ein breiteres Vorwissen bezüglich typischer Themenbereiche wie Müll, Energie und Biodiversität verfügen. Auch bei Biosphärenreservaten wäre die angepasste Variante des Konzepts Ideenkiste sinnvoll und die Weiterentwicklung von frei buchbaren Workshopkonzepten für unterschiedliche Gruppen.
Themenbeispiele: Das große Krabbeln, Volle Power – Energie und Klima
Die saarländische Küche nachhaltig entdecken
Wer vor, während oder nach der Fachtagung nach Ideen für saarländische Gerichte sucht, wird in der beigefügten kleinen Rezeptsammlung fündig. …
Knoten in der Zunge? Bei Übersetzungsbedarf unterstützt das saarländische Landesnetzwerk gern.