Erwachsenenbildung

Das UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen (UIL)

Das UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen (UIL) in Hamburg ist ein internationales Forschungs-, Trainings-, Informations- und Dokumentationszentrum der UNESCO. Der Fokus des Instituts liegt im Bereich der Erwachsenenbildung. Insbesondere konzentriert sich seine Arbeit auf die Themen Alphabetisierung, non-formale Bildung und Lernmöglichkeiten für benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Das UIL unterstützt UNESCO-Mitgliedstaaten beim Capacity Building und fördert Netzwerke und Partnerschaften im Bildungsbereich. Auf diese Weise trägt das Institut zur Umsetzung der Agenda Bildung 2030 bei.

Das Institut verantwortet die UNESCO-Weltkonferenzen zur Erwachsenenbildung (CONFINTEA), die ca. alle zwölf Jahre stattfinden, zuletzt 2022 in Marrakesch. Auf dieser Konferenz stellte das UIL auch den fünften globalen Bericht zur Erwachsenenbildung (Global Report on Adult Learning and Education, GRALE V) vor. Im Rahmen des Monitoring-Prozesses des bei der siebten Weltkonferenz zur Erwachsenenbildung verabschiedeten Aktionsrahmens von Marrakesch wird das UIL 2028 eine CONFINTEA VII Mid-Term Review ausrichten.

Das UIL koordiniert das Globale Netzwerk der Learning Cities (Global Network of Learning Cities) der UNESCO. Im Rahmen des Netzwerks entwickeln die Learning Cities im globalen Austausch innovative Strategien, um Stadtbewohnenden jeglichen Alters den lebenslangen Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen zu ermöglichen. Dem Netzwerk gehören rund 300 Städte aus über 75 Ländern weltweit an, darunter auch die deutschen Städte Gelsenkirchen, Hamburg und Bonn. Seit 2015 verleiht das UIL alle zwei Jahre den UNESCO Learning City Award für herausragende Leistungen bei der Umsetzung des Konzepts der Learning Cities. Möglichkeiten für den Austausch über Erfahrungen, Herausforderungen und Best Practices zwischen den Städten bieten die regelmäßig stattfindenden internationalen Konferenzen des Netzwerks, zuletzt die fünfte International Conference on Learning Cities 2021 in Korea.

2016 hat das UIL die globale Allianz für Lese- und Schreibkompetenzen (Global Alliance for Literacy) für Länder mit niedrigen Alphabetisierungsraten initiiert. Durch die Allianz werden die mittlerweile 30 Mitgliedsländer mit einem Multi-Stakeholder-Ansatz in Aspekten wie Entwicklung politischer Strategien, Planung und Monitoring unterstützt. Der Fokus liegt auf der Alphabetisierung marginalisierter Bevölkerungsgruppen.

Die internationale Zusammenarbeit fördert das UIL außerdem durch das Netzwerk ALADIN (Adult Learning Documentation and Information Network), dem rund 100 Dokumentationszentren in ca. 50 Ländern angehören. Ziel des Netzwerks ist der gegenseitige Austausch und das Capacity Building von Bibliotheken, Dokumentationszentren, Informations- und Anlaufstellen, die im Bereich der Erwachsenenbildung, des lebenslangen Lernens und der Alphabetisierung tätig sind.

Seit 2023 unterstützt und vernetzt das UIL durch einen Learning Hub verschiedene Akteure aus dem Bereich des lebenslangen Lernens. Auf einer Online-Plattform werden Selbstlernkurse, Workshops und Austauschforen angeboten, die sich jeweils an unterschiedliche Zielgruppen richten: politische Akteure aus UNESCO-Mitgliedstaaten, Mitglieder der Netzwerke des UIL, Anbieter der Erwachsenenbildung, Lehrkräfte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit.

Das UIL wurde als UNESCO-Institut für Pädagogik (UIP) 1951 im Zuge des Engagements der UNESCO für eine Reform des Bildungswesens im Nachkriegsdeutschland gegründet. In den 1960er Jahren erweiterte und veränderte sich sein Aufgabengebiet stetig, von der Ost-West-Kooperation in Europa zu den Lernbedürfnissen in Ländern des Globalen Südens, die seit den 1970er Jahren eine immer größere Rolle spielen.

Adresse

UNESCO-Institut für Lebenslanges Lernen
Feldbrunnenstraße 58
20148 Hamburg
Telefon: +49(0)40448041-0
Fax: +49(0)404107723
E-Mail: uil@unesco.org
Internet: www.unesco.org/uil