BNE Online-Workshop-Reihe
Jugend, BNE und Resilienz: Engagierte junge Menschen mobilisieren über die Krise hinaus
Im November widmete die UNESCO jungen Menschen einen Online-Workshop und lud drei inspirierende junge Change-Maker ein. Die Ergebnisse in der Zusammenfassung.
Wenn es darum geht, Nachhaltigkeitsherausforderungen anzugehen, haben junge Menschen die kreativsten und erfinderischsten Lösungen. Auf der ganzen Welt setzen sich Jugendliche zunehmend aktiv für dringende und entscheidene Veränderungen ein – insbesondere für den Umgang mit der Klimakrise.
Die Mobilisierung und Motivation junger Menschen zu Change Agents zu werden, ist entscheidend, wenn wir die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) erreichen wollen. Bildung hat das Potenzial, junge Menschen mit den Werten, dem Wissen und den Fähigkeiten hierfür auszustatten. Aus diesem Grund ist Jugend eines der prioritären Handlungsfelder der kürzlich veröffentlichen Roadmap BNE 2030, die den Fahrplan für die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den nächsten zehn Jahren darstellt.
Im November widmete die UNESCO jungen Menschen einen Online-Workshop und lud drei inspirierende junge Change-Maker ein: Nicolas Klasen, Vertreter des Jugendforums youpaN aus Deutschland, Melati Wijsen, Gründerin der Initiative Bye Bye Plastic Bags und Youthtopia aus Indonesien sowie Isaac Makinya, Mitglied der Jugendvertretung der weltweiten Gemeinschaft der Pfadfinder WorldScout und des Ausschusses des Nationalen Jugendforums aus Kenia.
Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden die folgenden Fragen im Zusammenhang mit der aktuellen Krise:
- Welche Rahmenbedingungen brauchen wir, damit junge Menschen sich aktiv für eine Veränderung hin zu mehr Nachhaltigkeit einsetzen können?
- Wie kann Bildung für nachhaltige Entwicklung junge Menschen mit Wissen, Fähigkeiten, Werten und Haltungen ausstatten, um in herausfordernden Situationen resilient zu bleiben?
Der Workshop startete mit einer Frage an die Teilnehmenden: „Was brauchst Du, um resilient zu bleiben?“. Die Antworten wurden in einer Mind-Map zusammengefasst. Im Anschluss tauschten sich die drei Referierenden zu ihren Erfahrungen aus und beantworteten Fragen der live zugeschalteten Zuschauerinnen und Zuschauer.
Wandel beginnt auf lokaler Ebene
Die Referierenden betonten, dass junge Menschen ihrem lokalen Kontext verbunden bleiben sollten. Wenn sie ihre eigene Gemeinschaft vor Ort beobachten, könnten sie soziale und ökologische Probleme identifizieren und diese innerhalb der Gemeinschaft mit ihren eigenen Fähigkeiten und ihrer Kreativität lösen.
Isaac Makinya, Mitglied der Jugendvertretung der weltweiten Gemeinschaft der Pfadfinder „WorldScout“ und des Ausschusses des Nationalen Jugendforums aus Kenia sagte dazu:
„Ich tue dies, indem ich die Gemeinschaft um mich herum beobachte, die Herausforderungen, mit denen die Menschen konfrontiert sind. Dann nutze ich die Fähigkeiten und Netzwerke, die ich habe, zum Beispiel von der Pfadfinderbewegung, und unterstütze die Mitglieder meiner Gemeinde bei der Lösung ihrer Probleme.“
Neue Wege finden, um in Kontakt zu bleiben
Die Pandemie ist eine enorme Herausforderung für junge Engagierte, weil ein sehr wichtiger Teil ihrer Arbeit im Kontakt mit Mitmenschen und im Rahmen von Präsenzveranstaltungen stattfindet.. Technologie und digitale Netzwerke während der Pandemie entscheidend dafür, dass junge Menschen in Verbindung bleiben und ihre Überzeugungsarbeit fortsetzen konnten.
„Wir begannen online zu arbeiten, unsere Zusammenarbeit ins Digitale zu verlagern. Dabei versuchten wir auch sichere informelle Räume zu schaffen, Spiele zu spielen, um auch Spaß zu haben und unsere Motivation nicht zu verlieren.“ (Nicolas Klasen, Vertreter des Jugendforums youpaN aus Deutschland)
Bildung zur Unterstützung von Change Agents
Beim Thema Bildung hoben die jungen Teilnehmenden die Bedeutung von unternehmerischen Fähigkeiten, sozialen und emotionalen Kompetenzen sowie Lernumgebungen, die sie unterstützen, hervor. Dies seien notwendige Voraussetzungen für junge Menschen, um einen positiven Beitrag zu ihren Gemeinschaften zu leisten und widerstandsfähige Change Agents für eine nachhaltige Entwicklung zu werden.
Sie stimmten auch darin überein, dass Schulen und Bildungssysteme jungen Menschen helfen sollten, ihre Leidenschaften zu pflegen und Selbstvertrauen aufzubauen.
„Wir müssen herausfinden, was Studierende und junge Menschen begeistert und wie Schulen und das Bildungssystem insgesamt dies unterstützen und begünstigen können.“ (Melati Wijsen, Gründerin von „ByeBye Plastic Bags“ und „Youthtopia“ aus Indonesien)
Weitere Informationen
Der Online-Workshop „Jugend, BNE und Resilienz: Engagierte junge Menschen mobilisieren über die Krise hinaus“ war Teil der Online-Workshop-Reihe, die die UNESCO in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission zur Vorbereitung der UNESCO-Weltkonferenz zu BNE organisiert. Weitere Informationen zu dieser Reihe finden Sie auch hier: en.unesco.org/themes/education-sustainable-development/ESDfor2030-workshops.