Bildung

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Bildung für nachhaltige Entwicklung öffnet die Augen für die Zusammenhänge und Verflechtungen unserer Welt, schärft den Blick für die Herausforderungen unserer Zeit und vermittelt Kompetenzen, um diesen bestmöglich zu begegnen.

Was ist BNE?

BNE schafft ein Bewusstsein für die Dimensionen von Nachhaltigkeit, stellt Fragen nach deren bestmöglicher Erreichung, bietet Raum für kreative Lösungsansätze und vermittelt das Werkzeug, um innovative Ideen in die Tat umzusetzen.

Klimawandel, Umweltzerstörung, extreme Armut, Geschlechterungleichheit, Hunger und Digitalisierung – das sind nur einige der Herausforderungen, vor denen wir gegenwärtig stehen. Um ihnen gemeinsam zu begegnen, haben die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen sich gemeinsam dazu verpflichtet, die 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) im Rahmen der Agenda 2030 zu erreichen. BNE ist Bestandteil und Wegbereiterin zur Erreichung der SDGs und setzt genau dort an. Sie fragt danach, wie wir zukünftig leben wollen und wie wir eine nachhaltigere und gerechtere Welt für alle Menschen allerorts schaffen können. Sie stellt Fragen nach gegenwärtigen Problemzusammenhängen und Dynamiken: Welche globalen Verflechtungen bestehen und welche Auswirkungen hat unser Handeln auf das Leben von Menschen an anderen Orten und aus anderen Generationen? Zudem versetzt BNE Menschen in die Lage, ihr Wissen kritisch zu beleuchten: Sind diese Auswirkungen legitim? Wie kann ihnen, falls notwendig, entgegengesteuert werden?

BNE befähigt Menschen demnach, ihr eigenes Handeln in globalen Zusammenhängen zu betrachten und verantwortungsvolle Entscheidungen für eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft zu treffen. Adressiert werden dabei Lebensbereiche von Konsum (wie und was konsumiere ich?), über Mobilität (welche Fortbewegungsmittel nutze ich?), Energie (wieviel und welche Form von Energie verbrauche ich?) bis hin zu globalen Mechanismen (Welche Ursachen haben Konflikte, Terror und Flucht? Oder: Was können wir gegen Armut tun?).

Bildung ist ein kraftvolles Instrument, um eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen zu gestalten

BNE schafft Situationen, in denen Menschen die Möglichkeit gegeben wird, Werte und Haltungen zu hinterfragen, eine eigene Meinung zu bilden und sich aktiv in Gestaltungsprozesse einzubringen. Im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes – des Whole Institution Approachs – umfasst BNE dabei nicht nur Lerninhalte, sondern auch die Pädagogik und die Gestaltung der Lernumgebungen. Zudem richtet sich BNE – im Sinne des lebenslangen Lernens – an Lernende aller Altersgruppen.

Es gibt jedoch nicht ‚die eine‘ BNE, sondern – wie die BNE-Preisträgerinnen und Preisträger, BNE-Ausgezeichnete sowie die Akteurinnen und Akteure der BNE-Akteurskarte eindrücklich zeigen – vielfältige innovative Ansätze, kreative Herangehensweisen und unterschiedliche Schwerpunkte. Was die verschiedenen Akteurinnen und Akteure eint, ist der Wille zu Veränderung.

Lernen zu handeln! Was bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)?
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BNE und die globale Nachhaltigkeitsagenda

BNE und die globale Nachhaltigkeitsagenda

Seit mehr als 15 Jahren treibt die UNESCO BNE weltweit in verschiedenen Programmen voran.

Mit der Vision, eine friedliche und nachhaltige Gesellschaft zu gestalten, haben die Vereinten Nationen im Herbst 2015 die globale Nachhaltigkeitsagenda verabschiedet. 17 Ziele bilden den Kern der Agenda 2030 und tragen zusammen, in welchen Bereichen nachhaltige Entwicklung verankert und gestärkt werden muss. Dazu gehören etwa nachhaltiger Konsum, nachhaltige Produktion und Geschlechtergerechtigkeit. Qualitativ hochwertige Bildung – und damit auch BNE – ist eine wichtige Grundbedingung für das Erreichen dieser Ziele.

BNE bildet den Wertekern von Bildungsziel 4 und ist in Teilziel 4.7 näher erläutert:

„Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung“.

„BNE 2030“ - Education for Sustainable Development: Towards Achieving the SDGs

Mit dem Rahmenprogramm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs“ – kurz „ESD for 2030“ bzw. „BNE 2030“ – wird die Bedeutung von BNE für die globale Nachhaltigkeitsagenda klar hervorgehoben.

Im Vorfeld der Agenda 2030 wurde BNE durch das UNESCO-Weltaktionsprogramm (WAP) BNE (2015 – 2019) und die UN-Weltdekade BNE (2005-2014) weltweit vorangetrieben. Mit der Agenda 2030 knüpft die UNESCO an die Erfolge der vorangegangenen BNE-Programme an und bekräftigt das Ziel der Verankerung von BNE in den globalen Bildungslandschaften bis zum Jahr 2030.

Die im WAP formulierten fünf prioritären Handlungsfelder zur Implementierung von BNE „Politische Unterstützung“, „Ganzheitliche Transformation von Lern- und Lehrumgebungen“, „Kompetenzentwicklung bei Lehrenden“, „Stärkung und Mobilisierung der Jugend“ sowie „Förderung nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene“ werden im UNESCO-Programm „BNE 2030“ fortgeführt.

Um die Transformation in eine gerechtere und nachhaltigere Richtung zu lenken, wurden im Rahmen von „BNE 2030“ drei bedeutende Kontexte identifiziert: Die Hervorhebung des transformativen Handelns von Individuen: Dabei ist es wichtig, Gelegenheiten zu schaffen, durch die Lernende mit bestimmten Realitäten konfrontiert werden, sowie zu betonen, wie Individuen gesellschaftliche Transformation in Richtung einer nachhaltigen Zukunft beeinflussen. Die Fokussierung auf strukturelle Ursachen einer nicht nachhaltigen Entwicklung und strukturelle Veränderungen für eine nachhaltige Entwicklung: Dabei ist ein Balanceakt zwischen Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Entwicklung erforderlich, wobei BNE Lernende ermutigen sollte, alternative Werte zur existierenden Konsumgesellschaft zu erforschen. Zudem sollten die Chancen der technologischen Zukunft genutzt werden, ohne die neu hinzukommenden Herausforderungen und Risiken zu verkennen. Kritisches Denken und Nachhaltigkeitswerte werden in diesem Zusammenhang immer relevanter, da die Vermittlung von BNE durch die Illusion, Technologien könnten die meisten Nachhaltigkeitsprobleme lösen, zunehmend schwieriger werden könnte.

In der BNE 2030-Roadmap der UNESCO sind die zentralen Ziele und Inhalte des UNESCO-Programms "BNE 2030" zusammengetragen.

SDG 4.7

BNE in Deutschland

Die Deutsche UNESCO-Kommission begleitet die Umsetzung des „BNE 2030“-Programms unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) auf nationaler Ebene. Im Rahmen des WAP brachte das BMBF eine Nationale Plattform BNE und begleitende Gremien hervor, die auch das UNESCO-Programm „BNE 2030“ begleiten. Die Nationale Plattform BNE ist das Lenkungsgremium, das die Umsetzung des Programms in Deutschland maßgeblich gestaltet. Ihm gehören 39 Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an – darunter auch Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK). Unterstützt wird die Nationale Plattform von einem wissenschaftlichen Berater (Herr Professor Gerhard de Haan vom Institut Futur der Freien Universität Berlin) und einem internationalen Berater (Walter Hirche, Vorstandsmitglied der DUK und Vorsitzender ihres Fachausschusses Bildung), der die Anbindung an die internationalen BNE-Prozesse sicherstellt.

Im Juni 2017 hat die Nationale Plattform den fortwährend gültigen Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung mit 130 Zielen und 349 konkreten Handlungsempfehlungen verabschiedet. Er soll dazu beitragen, BNE strukturell in den verschiedenen Bildungsbereichen und damit in der gesamten deutschen Bildungslandschaft zu verankern. Zahlreiche Akteurinnen und Akteure, darunter auch Bundesministerien, haben in über 300 Commitments festgehalten, wie sie die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans unterstützen werden. 2020 wurde eine Zwischenbilanz des Nationalen Aktionsplans veröffentlicht.

Im Rahmen von „BNE 2030“ ehrt die Deutsche UNESCO-Kommission gemeinsam mit dem BMBF herausragendes BNE-Engagement mit dem Nationalen Preis – Bildung für nachhaltige Entwicklung und würdigt erfolgreiche BNE-Initiativen mit der Nationalen Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung.

2023 startete zudem die BNE-Kampagne des BMBF "Lernen. Handeln. Gemeinsam Zukunft gestalten". Sie verfolgt das Ziel, dem Engagement der Vielzahl an BNE-Akteurinnen und -Akteure noch mehr Sichtbarkeit zu verleihen, sie zu stärken und den Austausch zwischen ihnen zu fördern.

BNE-Akteure

Gegenseitiger Austausch, Unterstützung und Inspiration – das geht am besten, wenn man sich vernetzt! Die BNE-Akteurskarte unterstützt dabei. Sie zeigt, wo und wie Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland bereits umgesetzt wird.

Machen Sie Ihre Arbeit sichtbar, indem Sie selbst Teil der BNE-Akteurskarte werden und finden Sie Engagierte, Ansprechpartnerinnen und -partner sowie Mitstreitende in Ihrem Themenbereich oder in Ihrer Gegend.

Die BNE-Akteurskarte

Deutschlandkarte mit allen BNE-Akteuren
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Zu aktuellen Meldungen rund um das Thema BNE und den nationalen BNE-Prozess, einer vielfältigen Auswahl an Lernmaterialien und Publikationen, einer Mediathek und Stellenanzeigen besuchen Sie gerne das BNE-Portal

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