Pressemitteilung,
11. Juli: 65 Jahre deutsche Mitgliedschaft in der UNESCO
Friedenspolitik durch Bildung, Kultur, Wissenschaft und Kommunikation
Als die UNESCO am 16. November 1945 in London gegründet wurde, stand die Welt vor den Trümmern des Zweiten Weltkriegs. Deutschland war isoliert. Als Lehre aus den Grauen des Krieges hielten Vertreter von 37 Staaten damals fest: "Ein ausschließlich auf politischen und wirtschaftlichen Abmachungen von Regierungen beruhender Friede kann die einmütige, dauernde und aufrichtige Zustimmung der Völker der Welt nicht finden. Friede muss – wenn er nicht scheitern soll – in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden." Sie gründeten die UNESCO unter der Leitidee: "Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden." Dies soll durch internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur und Wissenschaft erreicht werden. Schon die Vorgängerorganisationen der UNESCO – die "Internationale Kommission für geistige Zusammenarbeit" mit Mitgliedern wie Albert Einstein, Henri Bergson oder Marie Curie sowie das "Internationale Institut für Intellektuelle Zusammenarbeit" des Völkerbunds – hatten sich die "moralische Abrüstung" zur Aufgabe gemacht.
Am 11. Juli 1951 wurde Deutschland Mitglied der UNESCO. Für die junge Bundesrepublik war diese frühe Aufnahme in eine UN-Organisation ein bedeutender Schritt zur Wiedereingliederung in die internationale Staatengemeinschaft. Die Mitgliedschaft der DDR erfolgte erst 1972. Deutschland ist heute ein sehr aktiver Mitgliedstaat der UNESCO und mittlerweile de facto der drittgrößte Beitragszahler.
40 Welterbestätten, 34 ausgezeichnete Formen des immateriellen Kulturerbes, 22 Einträge in das Register des Weltdokumentenerbes, 15 Biosphärenreservate, 6 Geoparks, 250 UNESCO-Projektschulen und 10 UNESCO-Lehrstühle prägen die Deutschlandkarte und zeigen die Präsenz der UNESCO-Programme hierzulande. Deren globale Bedeutung ist größer denn je: die Koordination und das Monitoring weltweiter Bildungsanstrengungen, Tsunami-Frühwarnsysteme im Rahmen der ozeanographischen Kooperation, der Einsatz für die Presse- und Meinungsfreiheit und nicht zuletzt umfangreiche Programme zum Erhalt bedeutender Kultur- und Naturstätten auf der ganzen Welt sind ein Ausschnitt aus dem Beitrag der UNESCO zur Stärkung von Frieden und Sicherheit durch internationale Kooperation.
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Deutsche UNESCO-Kommission
Pressesprecherin
Katja Römer
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