Pressemitteilung,
Prof. Dr. Maria Böhmer ist neue Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission
Böhmer fordert adäquate Ausstattung der UNESCO-Kommission
Die Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission hat heute in Bamberg Prof. Dr. Maria Böhmer zur Präsidentin der Kommission gewählt. Sie folgt Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, die dieses Amt in den letzten vier Jahren innehatte. Prof. Dr. Christoph Wulf und Prof. Dr. Hartwig Lüdtke wurden erneut als Vizepräsidenten gewählt.
„Ich danke den Mitgliedern der Deutschen UNESCO-Kommission für die Wahl zur Präsidentin. Die Verfasstheit und Unabhängigkeit der Deutschen UNESCO-Kommission hat Modellcharakter. Diese Vorreiterfunktion gilt es auszubauen. Ich will mich dafür einsetzen, dass sich die Deutsche UNESCO-Kommission gestaltend in die zentralen Themen Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation einbringt und als kraftvolle Stimme der Zivilgesellschaft Wirkung entfaltet. Die Rahmenbedingungen müssen jedoch stimmen. Deshalb muss die im Koalitionsvertrag vereinbarte adäquate Ausstattung der Deutschen UNESCO-Kommission schnellstmöglich umgesetzt werden“, so Böhmer.
In ihrer Vorstellung unterstrich sie: „Angesichts der dramatischen Veränderungen in der Welt ist die UNESCO wichtiger denn je! Die Idee des Multilateralismus muss mit neuem Leben erfüllt werden. Wir brauchen eine starke, überzeugende, ja begeisternde UNESCO. Dazu muss sich die Organisation dringend strategisch weiterentwickeln.“ Böhmer forderte von der UNESCO, die Nationalkommissionen mit ihrer großen Erfahrung und Expertise eng in den Reformprozess einzubeziehen: „Die Deutsche UNESCO-Kommission ist bereit, sich dieser Aufgabe zu stellen.“ Abschließend dankte sie Prof. Dr. Verena Metze-Mangold für ihren hohen Arbeitseinsatz als Präsidentin in den vergangenen vier Jahren.
Prof. Dr. Maria Böhmer war bis April 2018 Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Sonderbeauftragte für UNESCO-Welterbe, Kulturkonventionen und Bildungs- und Wissenschaftsprogramme und in diesem Rahmen war sie die Vorsitzende des UNESCO-Welterbekomitees. Ihre Zuständigkeit reichte von der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik über die Politik in den Vereinten Nationen und für Globales bis hin zur Außenwirtschaftspolitik und Fragen der nachhaltigen Entwicklung.
Böhmer war von 2005 bis 2013 Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Von 1990 bis 2017 war sie Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Von 1992 bis 2016 gehörte Böhmer dem ZDF-Fernsehrat an, von 2002 bis 2016 als dessen stellvertretende Vorsitzende. Zwischen 2014 und 2018 war sie Vorsitzende des Beirates der Kulturakademie Tarabya und Senatorin der Leibniz Gemeinschaft. Seit 2017 ist Böhmer Mitglied des Programmbeirats von ARTE Deutschland. Außerdem wirkt sie mit in den Kuratorien der Stiftung Lesen, Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer, der Deutschlandstiftung Integration, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und ist Vorsitzende des Kuratoriums der START-Stiftung.
Maria Böhmer studierte Mathematik, Physik, Pädagogik und Politikwissenschaften (Staatsexamen) und wurde im Fach Pädagogik promoviert. Nach Forschungsaufenthalten in Cambridge und Augsburg habilitierte sie sich 1982 in Erziehungswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2001 ist sie Professorin für Pädagogik in Heidelberg.
Hintergrund
Die weltweit 199 UNESCO-Nationalkommissionen wirken als zentrale Schnittstellen zwischen der UN-Sonderorganisation und den Regierungen und Zivilgesellschaften ihrer Mitgliedstaaten. Die Deutsche UNESCO-Kommission wurde am 12. Mai 1950 gegründet. Ihr erster Präsident war Prof. Walter Hallstein. Zu den bis zu 114 Mitgliedern der Kommission gehören Vertreterinnen und Vertreter wissenschaftlicher Institutionen, von Verbänden und der Zivilgesellschaft, Abgeordnete des Bundestages sowie Vertreter der Bundesregierung und der Kultusministerkonferenz.
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