Terminhinweis,

Festakt zur Anerkennung des Blaudrucks als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit

Am 4. Juni überreicht die Beauftragte für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Irmgard Maria Fellner, an Blaudruckerinnen und Blaudruckern aus Deutschland die UNESCO-Urkunde zur Auszeichnung des Blaudrucks als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit. Die Veranstaltung ist medienöffentlich.

Zeit und Ort

Dienstag, 4. Juni 2019, 18.00-19.30 Uhr
Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25, 14195 Berlin

Programm

Begrüßung

Prof. Dr. Elisabeth Tietmeyer, Direktorin des Museums Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin

Grußwort

Irmgard Maria Fellner, Beauftragte für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt

Übergabe der Urkunden an die Blaudruckerinnen und Blaudrucker

Filmvorführung

„Blaudruck/Modrotisk/Kékfestés/Modrotlač, resist block printing and indigo dyeing in Europe“

Festrede

„Blaudruck macht Schule“ von Prof. Dr. phil. Bärbel Schmidt, Universität Osnabrück

Gesprächsrunde mit Unterstützerinnen und Unterstützern des Blaudrucks

Käthe Dittmer-Scheele, Bürgermeisterin der Gemeinde Scheeßel

Anna Hegedüs, Modedesignerin, Label „Piroshka“

Wolfgang Jentsch, Blaudruck-Experte und -Sammler

Moderation: Dr. Titus Kockel, Zentralverband des Deutschen Handwerks & Mitglied im Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission

Empfang

Presseakkreditierung

Um Anmeldung bis zum 3. Juni 2019 wird gebeten bei presse(at)unesco.de.

Blaudruck

Der Blaudruck ist eine jahrhundertealte Technik der Stoffveredelung. Die große Bedeutung des Blaudrucks hat die UNESCO mit der Aufnahme in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit im November 2018 unterstrichen. Dass die grenzübergreifende Zusammenarbeit den Blaudruck seit jeher prägt, wurde bereits bei der Nominierung deutlich – eingereicht wurde sie gemeinsam von Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn.

Heute existieren in Deutschland nur noch zwölf Blaudruckwerkstätten, meist Familienunternehmen. In anderen europäischen Ländern führen 15 Betriebe die Handwerkstradition fort. Die Werkstätten bestehen oft seit Generationen, das spezifische Wissen und Können wird innerfamiliär weitergegeben. Doch auch junge Designerinnen und Designer haben die Technik für sich entdeckt, entwickeln in Zusammenarbeit mit den Werkstätten eigene Modekollektionen und stellen diese in Modeschauen weltweit vor. Die in den Werkstätten gefertigten Stoffe werden meist zu Kleidung, Tischtüchern, Vorhängen oder Meterware verarbeitet.

Hintergrund

429 Formen des Immateriellen Kulturerbes sind auf der Repräsentativen UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes eingetragen, 59 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes und 20 Modellprogramme zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes im Register Guter Praxisbeispiele.

Kriterien für die Anerkennung sind unter anderem eine nachweisbare Lebendigkeit und eine identitätsstiftende Komponente für die Trägergemeinschaft der Kulturform, die Entwicklung von kreativen Erhaltungsmaßnahmen, eine weitreichende Beteiligung der Trägergemeinschaft und die Eintragung in ein nationales Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Mit der Einschreibung verpflichten sich die Vertragsstaaten, das Immaterielle Kulturerbe auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu erhalten, zu pflegen und zu fördern.