Pressemitteilung,
Erstmals Förderung der UNESCO-Geoparks aus Bundesmitteln
Acht Geoparks erhalten Fördermittel in Höhe von knapp 200.000 Euro.
Seit dem 1. September 2020 laufen fünf Projekte, an denen alle sechs UNESCO-Geoparks in Deutschland sowie zwei weitere nationale Geoparks beteiligt sind. Die Fördermittel in Höhe von knapp 200.000 Euro vergibt die Deutsche UNESCO-Kommission, bereitgestellt durch das Auswärtige Amt auf Beschluss des Deutschen Bundestags. Damit können die Geoparks ihre internationalen Kooperationen stärken und nachhaltige Entwicklung sowie das Engagement junger Menschen fördern. Zudem können die Geoparks Folgen der Covid-19-Pandemie abmildern.
Die Geoparks entwickeln mit den Mitteln neue audiovisuelle Inhalte, um erdgeschichtliche Besonderheiten auch in Zeiten der Pandemie aus der Distanz erlebbar zu machen. Weitere Projekte widmen sich der Nachwuchsförderung in Geoparks des Globalen Südens und dem länderübergreifenden Austausch zwischen europäischen Geoparks durch gemeinsame Veranstaltungen. Eine neu konzipierte GPS-Schnitzeljagd soll außerdem die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung bekannter machen.
Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, hebt die Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie für die UNESCO-Geoparks hervor: „Die Kontakt- und Reisebeschränkungen in Zeiten von Corona treffen auch die UNESCO-Geoparks und die Menschen vor Ort. Umso wichtiger ist die Unterstützung, die wir nun bereitstellen. Durch das neue Förderprogramm aus den Mitteln des Auswärtigen Amts können die Geoparks ihre internationalen Netzwerke ausbauen und ihre digitalen Angebote erweitern. Das hilft ihnen dabei, die Folgen von Covid-19 zu bewältigen. Es unterstützt sie aber auch dabei, innovative Konzepte für die Zukunft zu entwickeln und den Austausch über Grenzen hinweg zu stärken.“
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Maria Böhmer, betont die vielfältigen Aufgaben, die UNESCO-Geoparks übernehmen: „Die deutschen UNESCO-Geoparks arbeiten bereits seit Langem sehr engagiert daran, sich als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung, Bildung und Forschung sowie Schutz und Landschaftspflege weiter zu entwickeln. Ich bin den Abgeordneten des Deutschen Bundestags und dem Auswärtigen Amt sehr dankbar, dass das neue Förderprogramm der Deutschen UNESCO-Kommission den Geoparks erlaubt, mit den Fördermitteln weitere richtungsweisende Pfade auf diesem Weg einzuschlagen.“
Die fünf geförderten Projekte
- Thema: Eine virtuelle und interaktive Reise durch die Erdgeschichte am Beispiel der acht deutschen Geoparks
Antragsteller: Gemeinschaftlicher Antrag von acht Geoparks, Koordination durch den UNESCO-Geopark TERRA.vita
- Thema: Internationales Volontariat für Geoparks und UNESCO-Weltnaturstätten des Globalen Südens
Antragsteller: Gemeinschaftlicher Antrag von acht Geoparks, Koordination durch den Geopark Inselsberg – Drei Gleichen
- Thema: Wiederaufbau der sozialen, kulturellen und regionalen Interaktionen nach der Covid-19-Krise im deutsch-polnischen Grenzbereich
Antragsteller: UNESCO-Geopark Muskauer Faltenbogen
- Thema: Geocaching-Tour zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung im Geopark Schwäbische Alb
Antragsteller: UNESCO-Geopark Schwäbische Alb
- Thema: Erdgeschichte verbindet –Informationsmaterialien für internationale Gäste
Antragsteller: UNESCO-Geopark Harz ∙ Braunschweiger Land ∙ Ostfalen
Hintergrund
Für das von der Deutschen UNESCO-Kommission umgesetzte Förderprogramm konnten sich acht Geoparks bewerben, die von der UNESCO anerkannt sind oder sich derzeit um diese Anerkennung bewerben. Insgesamt werden fünf Projekte gefördert, zwei davon als gemeinschaftlich koordinierte Projekte aller acht Geoparks. Der Förderzeitraum endet am 31. Dezember 2020.
Über die UNESCO-Geoparks
UNESCO-Geoparks sind Regionen, die Erdgeschichte besonders anschaulich zeigen sowie bedeutende Fossilfundstellen oder Gesteinsformationen vorweisen. Durch Bildung, Schutz und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung machen sie das Erbe ihrer Landschaft erlebbar. Sie schaffen Identifikation mit der Region, fördern Tourismus und machen Herausforderungen des globalen Wandels in der Region zum Thema.
Das UNESCO-Geoparkprogramm wurde 2015 ins Leben gerufen. Derzeit gibt es insgesamt 161 UNESCO-Geoparks in 44 Ländern, sechs davon in Deutschland.
Weitere Informationen
Broschüre „UNESCO-Geoparks – Vom geologischen Erbe zu einer nachhaltigen Zukunft“
Pressekontakt
Deutsche UNESCO-Kommission
Stabsstelle Kommunikation
Sabine Luft
Telefon: +49 228 60497 144
E-Mail: presse(at)unesco.de